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Champion Martin (7.): «Viele Tränen vor dem Brünn-GP»

Von Thomas Kuttruf
Jorge Martin zog an Jack Miller vorbei

Jorge Martin zog an Jack Miller vorbei

Anders als bei seinem ersten Grand Prix für Aprilia kam MotoGP-Weltmeister Jorge Martin in Brünn erstmals ins Ziel. Für den Aprilia-Werksfahrer ein wichtiger Meilenstein und sehr bewegender Neuanfang.

Bereits beim Sprintrennen hatte Jorge Martin überzeugt. Auch wenn der Rückkehrer mit Platz 11 ohne Punkt blieb, so war alleine die Zielankunft nach einer Rennpause von fast 100 Tagen schon ein großer Erfolg.

Viel wichtiger als die Zahlen auf der Ergebnisliste – Martin tankte Vertrauen, in sich selbst und in die Mannschaft um Aprilia-Racing-CEO Massimo Rivola. Mit der Injektion und der klaren Aussprache vor dem Comeback ging es auch sportlich noch weiter nach vorne. Martin kam erneut gut in die Wettfahrt und profitierte zudem von Kegelmanövern mit Alex Márquez und Joan Mir.

Nach erfolgreichen Manövern gegen Johann Zarco und Jack Miller kreiste die Startnummer 1 auf Position 7  – den Rang gab Jorge Martin bis zur Zielflagge nicht mehr her. Für den «Martinator» waren die 21 Runden entsprechend ein GP in zwei Akten: «Am Anfang war es deutlich anstrengender. Ich habe viel Energie gebraucht, um ein paar Plätze gutzumachen. Danach erst konnte ich umschalten und mich ganz auf konstante Runden konzentrieren. Zusammen mit der Abstimmung des Bikes hat das sehr gut funktioniert.»

Jorge Martin verriet: «Im GP bin ich mit Medium-Reifen gefahren, das war ein positiver Schritt. Dazu habe ich meinen Fahrstil etwas angepasst, bin mit dem Gas etwas sanfter umgegangen und damit bin ich bis zum Ende gut durchgekommen. Es gab keinen Einbruch und zum Ende war ich nur wenig langsamer als die Spitze.»

Was das maximale Tempo angeht, änderte sich im Vergleich zum Sprint nichts. Martin verlor in seiner schnellsten Rennrunde wieder eine Sekunde auf den unangefochtenen MotoGP-Boss Marc Marquez.

Viel wichtiger als das Resultat war beim Comeback aber die Verbindung zu seinem Team. Martin schilderte die noch immer sehr außergewöhnlichen Emotionen: «Ich bin sehr dankbar, dass ich jetzt hier sein darf. Das Rennen zu beenden bedeutet mir sehr viel. Vor dem Rennen heute habe ich Zeit mit meiner Familie im Motorhome verbracht und auch viel geweint, als ich in den Lederkombi gestiegen bin. Es gab so viele Emotionen in dieser Zeit und sehr viel Spannung, die sich nun beginnt zu lösen.»

Jorge Martin berichtete weiter von seinem Comeback: «Jetzt bin ich sehr glücklich. Freitag war bereits ein sehr guter Tag mit dem Team, Samstag wuchs die Verbindung und jetzt nach dem GP fühle ich mich zuhause. Das Marco so stark unterwegs war – ich sah ihn lange und dachte, dass er gewinnen kann – das verstärkt das Gefühl, angekommen zu sein.»

Für das MotoGP-Protokoll: Weltmeister Jorge Martin beendete seinen ersten Grand Prix seit seinem MotoGP-Titelgewinn im November 2024 und holte im 24. Saisonrennen die ersten WM-Punkte. Damit überholte er in der Tabelle die Stammfahrer Miguel Oliveira und Somkiat Chantra.

 

Ergebnisse MotoGP Brünn, Rennen (20. Juli): 

1. Marc Márquez (E), Ducati, 21 Runden in 40:04,628 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,753 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +3,366
4. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,879
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +10,045
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +11,039
7. Jorge Martin (E), Aprilia, +15,820
8. Brad Binder (ZA), KTM, +17,371
9. Pol Espargaró (E), KTM, +10,163
10. Jack Miller (AUS), Yamaha, +18,669
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +19,781*
12. Luca Marini (I), Honda, +20,778
13. Johann Zarco (F), Honda, +20,961
14. Ai Ogura (J), Aprilia, +21,904
15. Alex Rins (E), Yamaha, +22,563
16. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +24,729
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +27,640
18. Augusto Fernández (E), Yamaha, +28,310
– Enea Bastianini (I), KTM, 15 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 19 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 19 Runden zurück

*3 Sekunden Strafe, weil die Long-Lap-Strafe nicht korrekt absolviert wurde

Ergebnisse MotoGP Brünn, Sprint (19. Juli):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 10 Runden in 19:05,883 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,798 sec
3. Enea Bastianini (I), KTM, +1,324
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,409
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +2,292
6. Raúl Fernández (E), Aprilia, +3,358
7. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,648
8. Johann Zarco (F), Honda, +3,920
9. Pol Espargaró (E), KTM, +4,748
10. Brad Binder (ZA), KTM, +5,902
11. Jorge Martin (E), Aprilia, +6,000
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +6,379
13. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +7,081
14. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +7,612
15. Luca Marini (I), Honda, +8,681
16. Ai Ogura (J), Aprilia, +8,992
17. Alex Márquez (E), Ducati, +9,404
18. Alex Rins (E), Yamaha, +9,871
19. Joan Mir (E), Honda, +11,487
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 5 Runden zurück
– Takaaki Nakagami (J), Honda, 9 Runden zurück
– Augusto Fernández (E), Yamaha, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 24 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 381 Punkte. 2. A. Marquez 261. 3. Bagnaia 213. 4. Bezzecchi 156. 5. Di Giannantonio 142. 6. Morbidelli 139. 7. Acosta 124. 8. Zarco 109. 9. Quartararo 102. 10. Aldeguer 97. 11. Vinales 69. 12. Binder 68. 13. R. Fernandez 66. 14. Miller 52. 15. Marini 52. 16. Ogura 51. 17. Bastianini 49. 18. Rins 42. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Martin 9. 22. Savadori 8. 23. P. Espargaro 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 430 Punkte. 2. Aprilia 187. 3. KTM 175. 4. Honda 147. 5. Yamaha 133.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 594 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 358. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 192. 5. Aprilia Racing 173. 6. Monster Energy Yamaha 144. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 126. 8. Trackhouse MotoGP Team 117. 9. LCR Honda 110. 10. Honda HRC Castrol Team 84. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.

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