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Fernandez (5.): Leistungsschub nach Brivio-Coaching

Von Toni Schmidt
Beeindruckte nicht nur Fabio Quartararo mit Platz 5: Trackhouse-Pilot Fernandez

Beeindruckte nicht nur Fabio Quartararo mit Platz 5: Trackhouse-Pilot Fernandez

Erfolgreiches MotoGP-Wochenende für Raul Fernandez. Der Spanier zeigte in Brünn eine starke Leistung. Mit Rang 6 im Sprint und Platz 5 im Großen Preis war es der beste Auftritt seit seinem Einstieg in die Königsklasse.

Trackhouse-Aprilia-Pilot Raul Fernandez zeigte in Brünn seine bislang stärke Vorstellung in der MotoGP. Mit Rang 6 im Sprint und Platz 5 beim «Tissot Grand Prix of Czechia» holte der 24-Jährige sein bisher bestes Saisonergebnis – und egalisierte gleichzeitig seine persönliche Bestmarke aus Valencia 2023. Auf Sieger Marc Marquez (Ducati) verlor er etwas mehr als zehn Sekunden, setzte sich aber gegen Fabio Quartararo (Yamaha) durch und war bester Pilot eines Kundenteams.

Bereits im Sprint ließ Fernandez aufhorchen. Von Startplatz 6 aus mischte er konstant bei Zweikämpfen mit – uns setzte in der Schlussphase ein Manöver gegen Ducati-Werksfahrer Francesco Bagnaia. «Ich war die letzten drei Runden super stark», erklärte der Spanier danach. «Ich wusste, ich habe das Tempo für das Podium, aber ich muss noch aggressiver in meinem Stil werden.»

Im 21-Runden-Rennen verlor Fernandez zunächst zwei Positionen in der Startphase, profitierte kurz darauf aber vom Crash zwischen Alex Marquez und Joan Mir. Auch Enea Bastianini schlüpfte zwischenzeitlich durch – stürzte jedoch wenig später. Fernandez hielt sich aus dem Chaos der ersten Runden heraus, überholte Fabio Quartararo aus eigener Kraft und war dann der erste Verfolger der Werkspiloten.

«Ich bin sehr glücklich – nicht nur mit dem Rennen, sondern mit dem ganzen Wochenende», bilanzierte Fernandez. «Nach einem schwierigen Saisonstart haben wir Schritt für Schritt alles verbessert. Das Qualifying war der Schlüssel. Wenn du vorne startest, ist vieles einfacher.»

Der fünfte Platz kam für den Spanier nicht aus dem Nichts. «In den letzten sieben Rennen war ich sechsmal in den Top-10. Es ist nicht so, dass ich nur in Brünn schnell war. Wir haben uns als Team klar gesteigert – das ist das Ergebnis dieser Entwicklung.» Fernandez offenbarte, dass die letzten Wochen kräftezehrend waren. «Ich bin nicht bei 100 Prozent. Ich hatte Schulterprobleme seit Silverstone. Aber Rennen für Rennen wird es besser – dank viel Arbeit mit Ärzten und Physiotherapeuten.»

Ein weiterer Schlüsselmoment war ein intensives Gespräch mit Davide Brivio vor dem Brünn-Wochenende. «Das hat mir sehr geholfen. Ich weiß es zu schätzen, wie er mich in bestimmten Momenten unterstützt. Dieses Gespräch war sehr wichtig für mich und meine Zukunft als Fahrer. Ich habe seinen Rat – oder besser gesagt, seine Hinweise – als etwas Positives für mein Leben angenommen. An diesem Wochenende habe ich versucht, dass alles im Kopf umzusetzen, und es scheint, dass es mir wirklich geholfen hat. Ich glaube, dadurch habe ich mich als Fahrer ein Stück weiterentwickelt.»

In der Sommerpause will der Spanier abschalten. «Letztes Jahr habe ich versucht, in der Pause viel zu verändern – das war ein Fehler. Diesmal will ich wirklich entspannen, um danach fokussiert zurückzukommen. Das ist der Schlüssel für die zweite Saisonhälfte.» Mit nun 66 Punkten liegt Raul Fernandez auf WM-Rang 13 – nur drei Zähler hinter Maverick Vinales auf Rang 11. Damit hat Fernandez kurz nach Halbzeit so viele Punkte gesammelt wie in der gesamten Saison 2024.

Ergebnisse MotoGP Brünn, Rennen (20. Juli):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 21 Runden in 40:04,628 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,753 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +3,366
4. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,879
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +10,045
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +11,039
7. Jorge Martin (E), Aprilia, +15,820
8. Brad Binder (ZA), KTM, +17,371
9. Pol Espargaró (E), KTM, +10,163
10. Jack Miller (AUS), Yamaha, +18,669
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +19,781*
12. Luca Marini (I), Honda, +20,778
13. Johann Zarco (F), Honda, +20,961
14. Ai Ogura (J), Aprilia, +21,904
15. Alex Rins (E), Yamaha, +22,563
16. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +24,729
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +27,640
18. Augusto Fernández (E), Yamaha, +28,310
– Enea Bastianini (I), KTM, 15 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 19 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 19 Runden zurück

*3 Sekunden Strafe, weil die Long-Lap-Strafe nicht korrekt absolviert

Ergebnisse MotoGP Brünn, Sprint (19. Juli):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 10 Runden in 19:05,883 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,798 sec
3. Enea Bastianini (I), KTM, +1,324
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,409
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +2,292
6. Raúl Fernández (E), Aprilia, +3,358
7. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,648
8. Johann Zarco (F), Honda, +3,920
9. Pol Espargaró (E), KTM, +4,748
10. Brad Binder (ZA), KTM, +5,902
11. Jorge Martin (E), Aprilia, +6,000
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +6,379
13. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +7,081
14. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +7,612
15. Luca Marini (I), Honda, +8,681
16. Ai Ogura (J), Aprilia, +8,992
17. Alex Márquez (E), Ducati, +9,404
18. Alex Rins (E), Yamaha, +9,871
19. Joan Mir (E), Honda, +11,487
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 5 Runden zurück
– Takaaki Nakagami (J), Honda, 9 Runden zurück
– Augusto Fernández (E), Yamaha, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 24 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 381 Punkte. 2. A. Marquez 261. 3. Bagnaia 213. 4. Bezzecchi 156. 5. Di Giannantonio 142. 6. Morbidelli 139. 7. Acosta 124. 8. Zarco 109. 9. Quartararo 102. 10. Aldeguer 97. 11. Vinales 69. 12. Binder 68. 13. R. Fernandez 66. 14. Miller 52. 15. Marini 52. 16. Ogura 51. 17. Bastianini 49. 18. Rins 42. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Martin 9. 22. Savadori 8. 23. P. Espargaro 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 430 Punkte. 2. Aprilia 187. 3. KTM 175. 4. Honda 147. 5. Yamaha 133.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 594 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 358. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 192. 5. Aprilia Racing 173. 6. Monster Energy Yamaha 144. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 126. 8. Trackhouse MotoGP Team 117. 9. LCR Honda 110. 10. Honda HRC Castrol Team 84. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.

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