Enea Bastianini (KTM): «Stürze jedes Jahr in Kurve 2»

Enea Bastianini
Enea Bastianini (KTM Tech3) hat bei den letzten Rennwochenenden bewiesen, dass er mit der RC16 immer besser zurechtkommt – nach anfänglichen Schwierigkeiten hat er die Umstellung von der Ducati auf das österreichische Bike gut hinbekommen. Dazu kommen die technischen Verbesserungen, die KTM in der letzten Zeit, insbesondere nach der Sommerpause, gebracht hat.
Zuletzt waren die KTM-Piloten sowohl in den Trainingssessions als auch in den Rennen regelmäßig vorne dabei – so auch im MotoGP-Zeittraining in Barcelona. Die Werksfahrer Brad Binder und Pedro Acosta belegten die Ränge 1 und 2, Bastianini wurde starker Sechster – mannschaftlich wieder ein Top-Ergebnis.
«Das ist fantastisch! Ich bin aber nicht überrascht, denn wir machten einen Schritt», meinte der 27-Jährige. «Aber dies ist wieder eine komplett andere Strecke und wieder an der Spitze zu sein, ist super. Das Werk hat sehr gute Arbeit geleistet, so müssen wir weiter machen.» In welchen Bereichen wurden die größten Verbesserungen erzielt? «In den schnellen Kurven können wir hart bremsen und im Vergleich zum Beginn der Saison haben wir jetzt mehr Grip. Da hilft uns die neue Aerodynamik sehr.»
Am Ende der Session hatte Bastianini in Kurve 2 dann noch einen heftigen Crash, bei dem er sein Arbeitsgerät übel zurichtete. «Mir geht es gut, aber das Bike hat schmerzen», schmunzelte «La Bestia» in der anschließenden Medienrunde. «Bei der Zeitenjagd passieren manchmal Fehler, so wie heute. Aber ich stürze jedes Jahr in Kurve 2 – das muss ich akzeptieren. Ansonsten bin ich mit meiner Pace heute sehr glücklich – es war eine der besten Sessions.»
Der Circuit de Barcelona-Catalunya ist die Strecke im MotoGP-Kalender, die am wenigsten Grip bietet, was viele Fahrer am Donnerstag vor dem Rennwochenende bestätigten. Die Grip-Verhältnisse werden jedoch von Session zu Session besser. Dieses Jahr wurden schon am ersten Tag schnelle Zeiten gefahren. Markenkollege Brad Binder fuhr im Zeittraining einen Rundenrekord. Welches Gefühl hatte Bastianini am Freitag? «Auf einigen Runden war es gut, aber wir müssen sehen, wie es dann nach zehn Runden sein wird. Heute habe ich versucht, viele Runden mit gebrauchten Reifen zu fahren – das war auch schon der Plan am Morgen im FP1. Aber ich bekam dann Probleme mit dem Motorrad, worauf ich auf das andere gewechselt bin. Dann bin ich mit neuen Reifen gestartet», erklärte der Italiener. «Wir müssen sehen, wie am Samstag das Sprintrennen verläuft – das wird für das lange Rennen wichtig sein.»
«Es ist unglaublich, wie wenig Grip wir hier haben. Es ist seltsam zu fahren, denn zum Beispiel in Kurve 5 können wir nicht bremsen – wir müssen dort sehr sanft mit der Bremse umgehen. Ich hoffe, nächstes Jahr wird es hier einen neuen Asphalt geben», ging Enea Bastianini am Ende noch einmal auf die Grip-Verhältnisse in Montmelo ein.
Ergebnisse MotoGP Barcelona, Practice (5. September):
1. Brad Binder (ZA), KTM, 1:38,141 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,104 sec
3. Alex Marquez (E), Ducati, +0,139
4. Marc Marquez (E), Ducati, +0,224
5. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,262
6. Enea Bastianini (I), KTM, +0,349
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,370
8. Johann Zarco (F), Honda, +0,370
9. Luca Marini (I), Honda, +0,381
10. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,458
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,461
12. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,515
13. Joan Mir (E), Honda, +0,589
14. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,619
15. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,633
16. Alex Rins (E), Yamaha, +0,691
17. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,774
18. Jorge Martin (E), Aprilia, +0,841
19. Raul Fernandez (E), Aprilia, +0,883
20. Aleix Espargaro (E), Honda, +1,016
21. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,029
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,045
23. Maverick Vinales (E), KTM, +1,167
24. Somkiat Chantra (T), Honda, +1,861