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Pecco Bagnaia (21.) verzweifelt: «Alles ausprobiert»

Von Silja Rulle
Pecco Bagnaia in Barcelona

Pecco Bagnaia in Barcelona

Ducati-Werkspilot Francesco Bagnaia landete in den Freitags-Sessions hinter Testfahrern. Er ist ratlos: alles ausprobiert, doch die Probleme sind dieselben. «Es ist schwierig für mich und das Team, das zu verstehen.»

Ein komplett gebrauchter Trainings-Freitag für Ducati-Werkspilot Francesco «Pecco» Bagnaia. Der Italiener wurde im FP1 23. und damit Vorletzter. Im Zeittraining wurde er 21., landete sogar noch hinter Honda-Testfahrer Aleix Espargaro und verpasste entsprechend den Sprung ins Q2 um Längen.

Nach dem selbst ausgerufenen Tiefpunkt der Saison hatte Bagnaia am Donnerstag vor dem Katalonien-GP über Set-up-Veränderungen gesprochen, die ihm Hoffnung machten. Nach dem Seuchen-Freitag musste er aber einsehen: «Meine positiven Erwartungen waren falsch. Zwischenzeitlich hatte ich gehofft, dass vielleicht einfach nur am Morgen etwas nicht gut lief, aber dann wurde mir klar, dass es leider auch später ähnlich war.»

Der Italiener resigniert: «Ich habe Schwierigkeiten, es zu verstehen, wie es so schwierig sein kann. Wie es sein kann, dass ich so sehr pushe und dass ich trotzdem 21. bin zwischen zwei Testfahrern? Ich habe den größten Respekt für sie, aber da darf ich einfach nicht stehen. Es fällt mir schwer, es zu verstehen. Es fällt mir schwer, es dem Team zu erklären. Ich mache viel Druck, riskiere extrem viel mit dem Vorderrad, aber ich bin trotzdem sehr langsam.»

Bagnaia verrät: Er arbeitet mit zwei Set-ups, mit dem aus Ungarn und mit dem aus dem Vorjahr, die einander ähneln. «Aber ich konnte meine Probleme hier nicht lösen. Nach dem Balaton-Wochenende war ich recht zuversichtlich und dachte, dass die Dinge besser werden würden, aber die Probleme sind dieselben.»

Nach vielen Experimenten und Änderungen will Bagnaia jetzt erst mal beim Status Quo bleiben: «Ich glaube aktuell, dass es besser ist, nicht noch mehr neue Dinge auszuprobieren, sondern versuchen, mich anzupassen und zu schauen, ob ich es verbessern kann.» Und die Suche nach einer kleinen Änderung mit großer Wirkung hat Bagnaia auch schon aufgegeben: «Nachdem ich diese Saison so viele Dinge ausprobiert habe, ist es nicht mehr einfach nur ein kleines Detail, das das Problem lösen kann.»

Platz 23 und 21 – das riecht nicht gerade nach einer guten Startplatzierung. Den Umweg übers Q1 muss er definitiv gehen, aber auch mit den zwei begehrten Nachrücker-Plätzen könnte es schwierig werden. Bagnaia: «Ich brauche morgen etwas Großes, um ins Q2 zu kommen, denn heute war ich nicht ansatzweise in der Nähe des Q2. Und was den Sprint angeht, wäre Platz 7 ein fantastisches Ergebnis.»

Bagnaia: «Ich glaube nicht, dass es meine Vorbereitung ist, weil ich mich beim Fahren sehr gut fühle. Es ist typisch für mich, dass ich bei Problemen erst auf mich blicke, bevor ich andere Dinge in beurteile. Ich habe alles ausprobiert. Anders zu fahren. Mich an das anzupassen, was mich das Team gebeten hat zu ändern. Das Ergebnis ist in dieser Saison immer dasselbe. Ich versuche immer noch, Dinge anders zu machen und zu verstehen, was ich besser machen könnte. Aber ich kann nicht fahren wir andere. Ich habe meinen eigenen Stil, der immer funktioniert hat, außer in dieser Saison. Selbst wenn ich versuche, anders zu fahren, kostet das nur Zeit. Wir müssen andere Lösungen finden. Wir haben die aktuell nicht. Vielleicht müssen wir über Nacht einen Reset machen. Es ist schwierig für mich und das Team, die Situation zu verstehen.»

Die Abschlussfrage seiner Medienrunde: War heute der schwierigste Tag? «Ja, schlimmer als Balaton.» Klares Urteil.

Ergebnisse MotoGP Barcelona, Zeittraining (5. September):

1. Brad Binder (ZA), KTM, 1:38,141 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,104 sec
3. Alex Marquez (E), Ducati, +0,139
4. Marc Marquez (E), Ducati, +0,224
5. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,262
6. Enea Bastianini (I), KTM, +0,349
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,370
8. Johann Zarco (F), Honda, +0,370
9. Luca Marini (I), Honda, +0,381
10. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,458
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,461
12. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,515
13. Joan Mir (E), Honda, +0,589
14. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,619
15. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,633
16. Alex Rins (E), Yamaha, +0,691
17. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,774
18. Jorge Martin (E), Aprilia, +0,841
19. Raul Fernandez (E), Aprilia, +0,883
20. Aleix Espargaro (E), Honda, +1,016
21. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,029
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,045
23. Maverick Vinales (E), KTM, +1,167
24. Somkiat Chantra (T), Honda, +1,861

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