Martin über Feeling mit RS-GP: «Viel Luft nach oben!»

Jorge Martin
Aprilia-Werkspilot Jorge Martin reist mit klaren Vorstellungen nach Misano. Nach einem durchwachsenem Barcelona-Wochenende – im Sprint von Franco Morbidelli abgeräumt, im Rennen nur Zehnter – liegt der Fokus nun auf dem Heimrennen seines Teams. 2024 schaffte es Martin in Misano dreimal auf das Podest – letztes Jahr fanden an der italienischen Adria zwei GP-Wochenenden statt. Diesmal könnte es der langersehnte erste Podestplatz mit Aprilia werden.
«Ich habe keine Erwartungen, was das Resultat betrifft», äußerte sich der Spanier zurückhaltend. «Wir machen Fortschritte, und für dieses Wochenende möchte ich mich vor allem in meiner Performance verbessern: mein Gefühl mit dem Bike, mein Renntempo, mein Qualifying. Wenn ich da schneller werde, kommen die Ergebnisse von selbst.»
Positiv stimmt ihn, dass Aprilia in Misano bereits getestet hat. «Das ist ein großer Vorteil. Normalerweise fangen wir an den Freitagen bei null an, weil das Set-up und die Elektronik so unterschiedlich sind im Vergleich zum Vorjahr. Hier haben wir aber schon eine gute Basis. Natürlich müssen wir Details verbessern, aber es ist eine bessere Ausgangsposition als sonst.»
Physisch und mental fühlt sich der Weltmeister wieder vollständig fit. «Körperlich bin ich bei 99 Prozent, mental bei 100. Aber das Gefühl mit dem Bike liegt bei 60 bis 65 Prozent. Da haben wir noch viel Luft nach oben.»
Die größte Baustelle sieht er im Qualifying. Seit seinem Comeback fuhr er von P12, P14, P17 und P18 los und kämpfte sich im Rennverlauf weiter nach vorne. «Im Rennen fehlt uns etwas auf den ersten Metern beim Beschleunigen. Im Zeittraining habe ich Probleme beim Bremsen, da fehlt mir die Stabilität. Das ist im Rennen okay, aber im Qualifying blockiert es mich. Das ist eine Set-up-Sache, der Motorbremseffekt ist komplett gelöst. Das hat das Team gut gelöst.»
Auch die Fans haben Martin zuletzt beeindruckt. «Als wir die Aprilia Stars hier hatten, dachte ich, es wird schlimm, weil ich mit Aprilia in einer schwierigen Phase war. Aber es war das Gegenteil: Die Fans haben mich und Marco angefeuert. Das hat mich positiv überrascht. Jetzt, wo die Beziehung zu Aprilia gut ist, erwarte ich noch mehr Unterstützung.»
Sein Fazit vor dem Misano-Wochenende: «Ich bin glücklich, hier zu sein. Ich glaube fest an dieses Projekt. Wir haben gute Resultate gezeigt – und es werden noch mehr kommen.»