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Marc Marquez – hart geschuftet für Misano-Bestzeit

Von Thomas Kuttruf
Wieder Schnellster: Marc Marquez in Misano

Wieder Schnellster: Marc Marquez in Misano

Spaniens MotoGP-Ikone Marc Marquez setzte auch in der Heimat von Ducati ein Ausrufezeichen. Als Schnellster des Zeittrainings versuchte der überragende Pilot des Jahres noch, tief zu stapeln – mit bescheidenem Erfolg.

Bereits im ersten freien Training auf dem Misano World Circuit, der den Namen des legendären Marco Simoncelli trägt, hatte sich angedeutet, dass Marc Marquez war Spitzenzeiten liefern kann, eine haushohe Überlegenheit aber fern der Realität ist. Neben Bruder Alex Marquez hatte besonders VR46-Pilot Franco Morbidelli.

Das Gründungsmitglied der Rossi-Akademie, das jeden Millimeter in Misano kennt und zudem siegfähiges Material in den Händen hat, war im FP1 schneller und auch im wichtigen Zeittraining nur wenig langsamer. Auch Marco Bezzecchi und Teamkollege Pecco Bagnaia umrundeten den Kurs auf Augenhöhe mit dem WM-Dominator.

Insgesamt ging es im Zeittraining dabei ausgesprochen eng zu. Johann Zarco etwa, der den Einzug in Q2 nicht schaffte, verlor als Elfter eine halbe Sekunde auf die Werks-Ducati unter Marc Marquez.

In Summe war es dennoch ein weiterer Triumph für den Spanier. Dass der 24-fache Sieger der laufenden Saison auch in Misano und damit auf dem Stamm-Spielplatz der VR46-Gang die vollständige Konkurrenz in Schach hielt, war ein weiterer Beweis seiner überragenden Verfassung und ein freundlicher Gruß in Richtung Tavullia.

Von Arroganz dann allerdings keine Spur. Marc Marquez zeigt sich nach dem Zeittraining dankbar und zufrieden mit der Ausgangslage, beklagte sich aber über den Vormittag: «Das FP1 war alles andere als gut. Ich habe dort vor allem gegen mein Motorrad gekämpft. Das Motorrad war sehr steif, bedingt durch den hohen Grip. Auch die Bremsmanöver laufen hier komplett anders – viel knackiger. Und das hat mit meinem Catalunya-Stil noch nicht funktioniert. Ich bin überhaupt nicht in einen Flow gekommen.» Der WM-Dominator weiter: «Doch ich habe mich darauf eingestellt und mein Fahren auf das Bike angepasst, dann wurde es viel besser. Wir haben aber einen Schritt getan, auch weil das Team mit der Abstimmung geholfen hat. Wichtig war, dass ich so auch mehrere schnelle Runden fahren konnte.»

Auch die Konkurrenz war ein Thema, die im Zeittraining in erster Instanz nicht Alex Marquez hieß, sondern aus der Nähe von Misano kam. «Gleich mit Beginn des FP1 war klar, dass die Piloten aus Italien hier sehr stark und auch im Zeittraining waren sie sehr schnell.»

Am Samstag gilt es für die Startnummer 93 an einer verbleibenden Schwachstelle zu arbeiten. Marquez: «Wir sehen, dass ich im dritten Sektor viel verliere, speziell Curvone (Anm. d. Red.: die schnelle Rechtskurve Turn 11) ist ein Problem. Am Vormittag mit dem weichen Vorderreifen war es grausam, dann ging es schon besser. Wir haben es geschafft, die Stabilität hier etwas zu verbessern, aber wir müssen aufpassen, dass wir durch zu viele Veränderungen nicht die Vorteile in den langsameren Abschnitten verspielen.»

Schon jetzt ist klar: Die Nerven der Fans in Italien werden auch an diesem Wochenende wieder auf eine harte Probe gestellt.

Ergebnisse MotoGP Misano, Zeittraining (12. September):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 1:30,480 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,147 sec
3. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,193
4. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,230
5. Alex Márquez (E), Ducati, +0,272
6. Joan Mir (E), Honda, +0,339
7. Luca Marini (I), Honda, +0,368
8. Jorge Martin (E), Aprilia, +0,377
9. Pedro Acosta (E), KTM, +0,409
10. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,435
11. Johann Zarco (F), Honda, +0,588
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,610
13. Brad Binder (ZA), KTM, +0,686
14. Maverick Viñales (E), KTM, +0,769
15. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,007
16. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,020
17. Enea Bastianini (I), KTM, +1,092
18. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,136
19. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +1,198
20. Alex Rins (E), Yamaha, +1,202
21. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,208
22. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,889
23. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,036

Ergebnisse MotoGP Misano, FP1 (12. September):

1. Franco Morbidelli (I), Ducati, 1:31,342 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,249 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,254
4. Alex Marquez (E), Ducati, +0,258
5. Marc Marquez (E), Ducati, +0,269
6. Luca Marini (I), Honda, +0,271
7. Pedro Acosta (E), KTM, +0,321
8. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,333
9. Raul Fernandez (E), Aprilia, +0,467
10. Jorge Martin (E), Aprilia, +0,498
11.Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,587
12. Joan Mir (E), Honda, 0,636
13. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,673
14. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,675
15. Enea Bastianini (I), KTM, +0,817
16. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,943
17. Maverick Vinales (E), KTM, +0,964
18. Alex Rins (E), Yamaha, +1,129
19. Ai Ogura (J), Aprilia, + 1,167
20. Brad Binder (ZA), KTM, +1,168
21. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +1,195
22. Johann Zarco (F), Honda, +1,582
23. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,242

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