MotoGP: Bagnaias Rückkehr in den Albtraum

Pedro Acosta nach Platz 5: «Habe mein Leben riskiert»

Von Bernhard M. Höhne
Pedro Acosta trieb die KTM RC16 auf Platz 5

Pedro Acosta trieb die KTM RC16 auf Platz 5

Das MotoGP-Wochenende für KTM-Werksfahrer Pedro Acosta läuft weiter nicht nach Wunsch, doch der fünfte Rang im Sprintrennen versöhnte den Spanier. Nach dem Rennen verriet er, was es für ein besseres Ergebnis braucht.

Schien KTM während der letzten Rennwochenenden eine aufsteigende Form zu verzeichnen und zwischenzeitlich die zweite Kraft im Grid sein zu können, so war das MotoGP-Event in Misano bislang, Stand Samstag, ein Schritt zurück. Schon der Freitag verlief holprig für die Truppe aus Munderfing. Nur Pedro Acosta schaffte den direkten Einzug ins Q2. Im Qualifikationstraining am Samstagvormittag lief es nicht besser, der Spanier blieb einziger Pilot der Österreicher im zweiten Qualifying.

Die Probleme mit dem Motorrad auf der Adria-Strecke blieben: Auf dem Weg, seine Rundenzeit zu verbessern, rutschte der 20-Jährige über das Vorderrad weg. Statt neuer persönlicher Bestmarke endete die Runde im Kiesbett. Und statt aus Startreihe zwei ging Acosta vom neunten Rang ins Sprintrennen: «Ich weiß nicht wieso, aber ich war zum Zeitpunkt des Sturzes drei Zehntel schneller als meine persönliche Bestzeit.» Wie nah der Pilot mit der Nummer 37 am Grenzbereich des Motorrads unterwegs war, überraschte den Spanier selbst: «Das ist das Problem mit unserem Motorrad. Wenn wir Probleme mit dem Bike haben, dann kündigen sie sich nicht an, sondern sie kommen einfach und hauen uns um. Wir können uns nicht langsam ans Limit herantasten. Es gibt nur ganz oder gar nicht.»

So blieb die dritte Reihe beim Start. Im Normalfall wäre dies für den Athlet aus Murcia dennoch eine solide Basis für ein gutes Rennen gewesen, schließlich gilt die RC16 als Motorrad, das gute Starts zulässt. Nicht jedoch im Sprintrennen in Misano: «Der Start war heute unser größtes Problem, denn der war richtig mies! Normalerweise lasse ich gleich zu Beginn ein paar Fahrer hinter mir, stattdessen habe ich Positionen verloren. In Kurve 10 war ich nur noch 12.»

Von diesem Moment an ging es jedoch vorwärts für das KTM-Ass: «Vom zwölften Platz vorzufahren und als Fünfter die Ziellinie zu sehen, ist ein gutes Comeback! Das zu schaffen, obwohl wir nicht den besten Tag hatten, ist ein gutes Resultat für uns. Wir waren im Rennen nicht langsamer als die Jungs von VR46.» Fabio Di Giannantonio und Franco Morbidelli fuhren als 3. und 4. direkt vor Pedro Acosta über die Ziellinie.

Ein besseres Ergebnis sei nicht machbar gewesen, mehr Potenzial sah der KTM-Chauffeur nicht: «Es fehlt uns etwas auf die vorderen Plätze, schneller geht es nicht für uns in Misano. Unser Motorrad bewegt sich zu viel, denn es springt und rutscht herum. Das macht es schwer, das Bike in diesen schnellen Kurven im Griff zu behalten und so sanft fahren zu können, wie die Ducati-Fahrer oder Fabio Quartararo es hinkriegen. Ich habe in meiner schnellsten Runde im Qualifying stattdessen mein Leben riskiert!»

Dies zähle für das österreichische Team jedoch zum Entwicklungsprozess: «Wir können noch nicht an allen 22 Rennwochenenden mit den Schnellsten mithalten. Aber wir werden uns weiter verbessern!»

Ergebnisse MotoGP Misano, Sprintrennen (13. September):

1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 13 Runden in 19:52,966 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +1,000 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +2,551
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +3,526
5. Pedro Acosta (E), KTM, +6,834
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +6,960
7. Luca Marini (I), Honda, +9,307
8. Jorge Martin (E), Aprilia, +11,027
9. Raúl Fernández (E), Aprilia +11,594
10. Enea Bastianini (I), KTM +12,928
11. Johann Zarco (F), Honda +15,490
12. Ai Ogura (J), Aprilia +15,600
13. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +16,129
14. Jack Miller (AUS), Yamaha +16,727
15. Maverick Viñales (E), KTM +16,861
16. Miguel Oliveira (P), Yamaha +17,576
17. Alex Rins (E), Yamaha +18,716
18. Augusto Fernandez (E), Yamaha +27,893
19. Somkiat Chantra (T), Honda +28,333
– Brad Binder (ZA), KTM
– Marc Marquez (E), Ducati
– Fabio Quartararo (F), Yamaha

WM-Stand nach 31 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 487 Punkte. 2. A. Marquez 314. 3. Bagnaia 237. 4. Bezzecchi 209. 5. Acosta 193. 6. Di Giannantonio 168. 7. Morbidelli 167. 8. Aldeguer 131. 9. Quartararo 129. 10. Zarco 117. 11. Binder 95. 12. Marini 85. 13. Bastianini 84. 14. R. Fernandez 79. 15. Vinales 72. 16. Ogura 69. 17. Miller 54. 18. Mir 50. 19. Rins 45. 20. Martin 31. 21. Oliveira 17. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 550 Punkte. 2. Aprilia 251. 3. KTM 242. 4. Honda 189. 5. Yamaha 160.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 724 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 445. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 335. 4. Red Bull KTM Factory Racing 283. 5. Aprilia Racing 248. 6. Monster Energy Yamaha 174. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 172. 8. Trackhouse MotoGP Team 148. 9. Honda HRC Castrol Team 135. 10. LCR Honda 118. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 74.

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