MotoGP-Sprint: Crash von Marquez, Aprilia-Sieg!

Aufgeschlüsselt: Das war der MotoGP-Sprint von Misano

Von Manuel Pecino
MotoGP-Sprint-Action in Misano mit Aprilia-Pilot Bezzecchi in Führung

MotoGP-Sprint-Action in Misano mit Aprilia-Pilot Bezzecchi in Führung

Als intensive Aufwärmübung für den Großen Preis von San Marino sorgte bereits der MotoGP-Sprint für große Emotionen. Auch nüchtern betrachtet lässt sich das Rennen in fünf wesentliche Bausteine zerlegen.

Im Jahr 2020 sorgte Franco Morbidelli für den letzten MotoGP-Sieg einer Nicht-Ducati auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli. Danach standen in allen Sprints und GP-Rennen nur noch Piloten einer Desmosedici im hellsten Rampenlicht. Dass es 2025 anders kam, hatte gute Gründe.

Der Start von Bezzecchi. Der Aprilia-Pilot wusste, seine Pole-Position zu nutzen. Bezzecchi legte ein sehr hohes Tempo vor – er war der einzige Athlet, der die Marke von 1:31 min unterbot –, was Marc Marquez, der seit Beginn des Rennens Zweiter war, dazu zwang, selbst 100 Prozent abzurufen. Marquez überholte den Aprilia-Werksfahrer in der sechsten Runde mit einem fulminanten Manöver beim Richtungswechsel zwischen Kurve 5 und 6, um dann zehn Kurven weiter zu stürzen. Ohne Marc auf der Strecke war der Weg zum ersten Sprint-Saisonsieg für Aprilia und Marco Bezzecchi frei. 

Der Sturz des WM-Dominators. Es war der erste Sturz von Marc Marquez in einem Sprintrennen in dieser Saison, wodurch eine Serie von acht Grand Prix, in denen der Ducati-Pilot immer als Erster ins Ziel kam, unterbrochen wurde. Dieser Ausrutscher trübt jedoch nicht seine Statistik: Er hat 14 von 16 möglichen Siegen am Samstag errungen. Marc erklärte nach dem Rennen, dass er sich zu sehr beeilt und nicht berücksichtigt habe, dass sich die Temperatur seines Vorderreifens erhöht hatte, als er hinter der Aprilia fuhr.

V4 – das erste Rennen beendet.  Viele Augen waren auf das Debüt der Yamaha mit V4-Motor gerichtet, und die Tatsache, dass sie das Rennen beendet hat, kann als erfüllte Mission angesehen werden, auch wenn ihr Fahrer Augusto Fernandez überhaupt nicht zufrieden war. Er und die V4 kamen mit etwas mehr als 20 Sekunden Rückstand auf den Sieger ins Ziel, was einen Verlust von knapp zwei Sekunden pro Runde bedeutete. «Eine dieser Sekunden ist darauf zurückzuführen, dass wir mit einem ‚gedeckelten’ Motor gefahren sind, damit hatten wir schon gerechnet. Die andere Sekunde ist darauf zurückzuführen, dass wir ein unerwartetes Vibrationsproblem am Hinterrad hatten», gab der Testpilot zu Protokoll.

Der Sturz von Quartararo. Was Fabio Quartararo mit der Yamaha macht, hat etwas Übernatürliches. Er schaffte es erneut in die erste Startreihe, obwohl es nicht einmal im Zeittraining für die direkte Qualifikation gereicht hatte, und lag im Rennen auf einem soliden vierten Platz, als er in Runde 4 stürzte. Nach dem Rennen erklärte er, dass er wie Augusto Fernandez mit der V4 von der ersten Runde an mit unerwarteten Vibrationen am Hinterrad seiner M1 zu kämpfen hatte.

Das Q2 von Pedro Acosta. Der derzeitige Spitzenfahrer von KTM stürzte, als die Startplätze definiert wurden; und in der heutigen MotoGP bestimmt die Position in der Startaufstellung, wie das Rennen verläuft. Acosta startete von Platz neun, verlor nach dem Start weitere drei Plätze und kam als Fünfter ins Ziel. Der dritte Platz auf dem Podium hätte der wahren Rennpace entsprochen – hätte. Auch deshalb sind die Österreicher Platz 2 in der Konstrukteurs-WM los. 

Ergebnisse MotoGP Misano, Sprintrennen (13. September):

1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 13 Runden in 19:52,966 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +1,000 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +2,551
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +3,526
5. Pedro Acosta (E), KTM, +6,834
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +6,960
7. Luca Marini (I), Honda, +9,307
8. Jorge Martin (E), Aprilia, +11,027
9. Raúl Fernández (E), Aprilia +11,594
10. Enea Bastianini (I), KTM +12,928
11. Johann Zarco (F), Honda +15,490
12. Ai Ogura (J), Aprilia +15,600
13. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +16,129
14. Jack Miller (AUS), Yamaha +16,727
15. Maverick Viñales (E), KTM +16,861
16. Miguel Oliveira (P), Yamaha +17,576
17. Alex Rins (E), Yamaha +18,716
18. Augusto Fernandez (E), Yamaha +27,893
19. Somkiat Chantra (T), Honda +28,333
– Brad Binder (ZA), KTM
– Marc Marquez (E), Ducati
– Fabio Quartararo (F), Yamaha

WM-Stand nach 31 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 487 Punkte. 2. A. Marquez 314. 3. Bagnaia 237. 4. Bezzecchi 209. 5. Acosta 193. 6. Di Giannantonio 168. 7. Morbidelli 167. 8. Aldeguer 131. 9. Quartararo 129. 10. Zarco 117. 11. Binder 95. 12. Marini 85. 13. Bastianini 84. 14. R. Fernandez 79. 15. Vinales 72. 16. Ogura 69. 17. Miller 54. 18. Mir 50. 19. Rins 45. 20. Martin 31. 21. Oliveira 17. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 550 Punkte. 2. Aprilia 251. 3. KTM 242. 4. Honda 189. 5. Yamaha 160.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 724 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 445. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 335. 4. Red Bull KTM Factory Racing 283. 5. Aprilia Racing 248. 6. Monster Energy Yamaha 174. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 172. 8. Trackhouse MotoGP Team 148. 9. Honda HRC Castrol Team 135. 10. LCR Honda 118. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 74.

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