MotoGP: Marc Marquez gewinnt in Misano

Analyse: Die Schlüsselmomente des San Marino-GP

Von Manuel Pecino
Filetstück des San Marino-GP: Marco Bezzecchi verfolgte Marc Marquez

Filetstück des San Marino-GP: Marco Bezzecchi verfolgte Marc Marquez

Der begeisternde Zweikampf zwischen Marc Marquez und Marco Bezzecchi war das Filetstück des MotoGP-Festivals in Misano. Doch es gab vor der Abreise nach Japan noch weitere entscheidende Ereignisse in Italien.

Der Sprint-Samstag in Misano hatte zu 100 Prozent Aprilia und Marco Bezzecchi gehört. Den Großen Preis wollte dafür Marc Marquez für sich – und Ducati gewinnen. Die Revanche ging auf. Da der Pilot der Aprilia RS-GP aber keine Sekunde aufsteckte, entwickelte sich ein Zweikampf, der in Sachen Speed und Strategie rundum für größte Begeisterung sorgte. Doch neben dem außergewöhnlichen Duell gab es weitere Schlüsselmomente, die Einfluss nahmen auf die 16. Station der Grand-Prix-Saison 2025.

Marquez` Rennmanagement.  Mit Auszeichnung hat Marc das Rennen in Misano gemanagt, wo er zum ersten Mal in dieser Saison wirklich unter Druck gesetzt wurde. Zweimal holte der zuvor überholte Bezzecchi den Vorsprung von Marquez auf, setzte sich an sein Hinterrad und erweckte den Eindruck, dass er die Führung zurückerobern könnte. Aber jedes Mal verhinderte Marc Marquez eine direkte Attacke, indem er das Tempo erhöhte, obwohl es schien, als hätte er keine Reserven mehr. Fantastischer Rennsport.

Bezzecchis großartiges Rennen. Normalerweise bekommt ein Fahrer, der nicht gewinnt, nicht die Höchstnote, aber bei Marco Bezzecchi kann man eine Ausnahme machen, nachdem er am Sonntag in Misano ein großartiges Rennen geboten hat. Der Vollblut-Racer aus Rimini hat sich sowohl körperlich als auch mental völlig verausgabt. Er gab sich nie geschlagen und glaubte immer daran, dass es eine Chance gab, den Sieg vom Vortag zu wiederholen. Er hätte sich durchaus damit zufrieden geben können, «gemütlich» bis zur Ziellinie zu fahren und den garantierten zweiten Platz zu bestätigen, aber obwohl er hinter dem unantastbaren Marc Marquez lag, gab er zu keinem Zeitpunkt auf. Bezzecchi stand dem WM-Überflieger in Nichts nach.

Die Kette von Acosta. Wir haben es gestern gesagt, und die Situation für das Rennen am Sonntag hatte sich nicht geändert. Der Sturz von Pedro in Q2, der ihn auf die dritte Startreihe zurückwarf, hatte sein Wochenende ruiniert. Dennoch ging Acosta in Bestform ins Rennen. In der ersten Runde kam er als Siebter über die Linie, in der nächsten Runde überholte er Di Giannantonio, zwei Runden später war Morbidelli an der Reihe, in der sechsten Runde überholte er Quartararo und lag nun auf Platz vier. Mit noch 21 Runden vor sich war das nächste Ziel Alex Márquez, und damit das Podium. In Runde 8 sprang die Kette seines Motorrads vom Kettenrad. Glücklicherweise brach sie und ließ seine RC16 ohne Traktion zurück, was noch das geringere Übel war. 

Das Festival der Stürze. Sieben Fahrer, die in den Grand Prix an der Adria gestartet waren, überquerten die Ziellinie nicht, und ein weiterer, Zarco, kehrte nach einem Sturz in der ersten Runde ins Rennen zurück. Die Ausfälle: Bastianini, Rins, Bagnaia, Acosta, Viñales, Ogura und Joan Mir, der am Sonntag aufgrund körperlicher Probleme infolge eines schweren Sturzes im Training ausfiel. Am Sonntag biss der HRC-Fahrer die Zähne zusammen, um das Rennen zu fahren. Er beendete die erste Runde nicht, nachdem er in Kurve 4 einen Zwischenfall mit Johann Zarco hatte.. Mir hat in dieser Saison 18 Stürze produziert, Zarco 23 in 16 MotoGP-Events. 

Der «Blackout» von Jorge Martins Motorrad in der Einführungsrunde. Jorge Martíns Aprilia blieb stehen– Aprilia weiß noch nicht, warum – in der Einführungsrunde, so dass Jorge auf das zweite Motorrad in der Box zurückgreifen musste. Mit diesem absolvierte er die Aufwärmrunde und nahm seinen Platz in der Startaufstellung ein. Gemäß der letzten Änderung der Startregeln kostete ihn dies eine doppelte Long-Lap, wodurch sein Rennen schon vor dem Start verloren war. «Zum Glück ist es Martín passiert und nicht Bezzecchi», sagte Aprilia-Racing-CEO Massimo Rivola nach dem San Marino-GP.

Ergebnisse MotoGP Misano, Rennen (14. September):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 27 Runden in 41:20,898 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,568 sec
3. Alex Marquez (E), Ducati, +7,734
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,379
5. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +11,330
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +16,069
7. Luca Marini (I), Honda, +17,965
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +20,964
9. Miguel Oliveira (P), Yamaha +21,565
10. Brad Binder (ZA), KTM, +23,109
11. Raúl Fernández (E), Aprilia +24,592
12. Jack Miller (AUS), Yamaha +27,492
13. Jorge Martin (E), Aprilia, +29,937
14. Augusto Fernandez (E), Yamaha +61,504
15. Somkiat Chantra (T), Honda +61,932
16. Johann Zarco (F), Honda +1 Runde
– Enea Bastianini (I), KTM
– Alex Rins (E), Yamaha
– Francesco Bagnaia (I), Ducati
– Pedro Acosta (E), KTM
– Maverick Viñales (E), KTM
– Ai Ogura (J), Aprilia
– Joan Mir (E), Honda

WM-Stand nach 32 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 512 Punkte. 2. A. Marquez 330. 3. Bagnaia 237. 4. Bezzecchi 229. 5. Acosta 188. 6. Morbidelli 180. 7. Di Giannantonio 179. 8. Aldeguer 141. 9. Quartararo 137. 10. Zarco 117. 11. Binder 101. 12. Marini 94. 13. Bastianini 84. 14. R. Fernandez 84. 15. Vinales 72. 16. Ogura 69. 17. Miller 58. 18. Mir 50. 19. Rins 45. 20. Martin 34. 21. Oliveira 24. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 575 Punkte. 2. Aprilia 271. 3. KTM 248. 4. Honda 198. 5. Yamaha 168.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 749 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 471. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 359. 4. Red Bull KTM Factory Racing 289. 5. Aprilia Racing 271. 6. Monster Energy Yamaha 182. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 172. 8. Trackhouse MotoGP Team 153. 9. Honda HRC Castrol Team 144. 10. LCR Honda 119. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 85.

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