Quartararo über V4-Yamaha: «Noch keine Verbesserung!»

Fabio Quartararo testet die neue V4-Yamaha in Misano
Es war nicht das erste Mal, dass Fabio Quartararo das rundum neue Motorrad bewegte, exakt eine Woche zuvor fand abseits der Öffentlichkeit die Premiere auf der GP-Piste von Barcelona statt. Zunächst war das Debüt für Misano geplant, doch nach den vor Barcelona niederschlagenden Resultaten hatte Yamaha dem Wunsch den Franzosen nach einem schnellstmöglichen Test nachgegeben.
In Misano sprang Quartararo am Vormittag kurz auf das bekannte Bike um dann für den direkten Vergleich auf die erst am vergangenen Donnerstag offizielle vorgestellte Neuheit zu wechseln. Mit der V4 kam der Weltmeister von 2021 auch zackig auf gute Rundenzeiten. Eine Sekunde verlor die Nummer 20 am Ende auf die Referenzmarke von Alex Marquez (1:30,714 min). Fabio Quartararo war damit klar schneller als Augusto Fernandez am Sonntag – und auch 0,9 sec schneller als Jack Miller, der ebenfalls mit der V4 kreiste. Bemerkenswert: Bis auf wenige Tausendstel war «El Diablo» mit der V4 so schnell wie bei seiner besten Runde im San Marino-GP.
Von Begeisterung kann in der frühen Phase des Kennenlernens aber noch keine Rede sein. «Die Gefühle auf dem Motorrad sind derzeit sehr vergleichbar mit dem bekannten Bike. Ich fühle mich nicht schlecht, aber hier in Misano ist das Motorrad schlechter. Ich muss sagen – noch – schlechter. Denn wir haben das gesamte Potenzial des neuen Motorrads noch nicht entfaltet.»
Quartararo zog Vergleiche mit Barcelona: «Der Kurs in Misano ist komplett anders als in Barcelona, nicht so flüssig. In Catalunya gab es Bereiche, da habe ich schon einige Verbesserungen gesehen – doch hier ist davon nichts zu spüren. Fakt ist auch: Wir müssen uns klar sein, dass die Lösung aller Probleme nicht allein an dem neuen Motor hängen. Wir müssen das gesamte Motorrad sehen.»
Positiv aus Sicht des Franzosen – der Eingewöhnungsprozess: «Der Motor erfordert schon einen anderen Stil, aber das stellt für mich kein Problem dar mich zu adaptieren. Das gilt auch für das gesamte Bike. Die Sitzposition ist identisch und ich habe mich sofort gut mit allem zurechtgefunden.»
Nach eineinhalb Testtagen ist die Vorstellung der V4-Yamaha alles andere als blamabel. Dass der Frontmann des Yamaha-Projekt mit der Neuheit bereits jetzt auf dem gleichen Zeitenniveau wie mit der Reihenmotor-M1 unterwegs ist, dürfte den Yamaha-Verantwortlichen weitere Zuversicht geben.
Ergebnisse MotoGP Misano, Test (Stand 13:00 Uhr):
1. Alex Marquez (E), Ducati, 1:30,714 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 0,013 sec
2. Marc Marquez (E), Ducati, +0,157
4. Pedro Acosta (E), KTM, +0,184
5. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,219
6. Jorge Martin (E), Aprilia, +0,231
7. Luca Marini (I), Honda, +0,269
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,289
9. Raul Fernandez (E), Aprilia, +0,306
10. Enea Bastianini (I), KTM, +0,334
11. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,509
12. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,552
13. Johann Zarco (F), Honda, +0,760
14. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,796
15. Alex Rins (E), Yamaha, 0,857
16. Maverick Vinales (E), KTM, +0,902
17. Brad Binder (ZA), KTM, +1,038
18. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,067
19. Dani Pedrosa (E), KTM, +1,717
20. Somkiat Chantra (T), Honda, +1,776
21. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,921
22. Michele Pirro (I), Ducati, +2,086