Pecco Bagnaia: «Wir waren happy mit dem Crash!»

Pecco Bagnaia
Nach dem desaströsen Rennwochenende in Misano konzentrierte sich Pecco Bagnaia voll und ganz auf den MotoGP-Test am Montag. Während Teamkollege Marc Marquez unterschiedliche Schwingen ausprobierte und Aerodynamik-Pakete miteinander verglich, absolvierte Bagnaia ein komplett anderes Testprogramm.
«Es war wichtig, den Tag zu nutzen, um keine verschiedenen Teile auszuprobieren und uns darauf zu konzentrieren, was wir haben», gab der 28-Jährige einen Einblick in seinen Testtag. «Wir haben beim Motorrad eine andere Gewichtsverteilung vorgenommen und einige Setups verändert – um eine Richtung ausfindig zu machen.»
In der kombinierten Zeitenliste landete Bagnaia beim Misano-Test mit gut einer halben Sekunde Rückstand auf KTM-Pilot Pedro Acosta auf Rang 8. «Ich muss sagen, dass ich konkurrenzfähig war – in Bezug auf die Pace war ich sehr schnell. Ich bin meine beste Rundenzeit mit Reifen gefahren, die 21 Runden alt waren. Das war etwas, zu was ich in den letzten Rennen nicht in der Lage war. Diese Strecke hilft mir natürlich etwas.»
Jetzt beginnt mit der Asien- und Australientour ein neuer Saisonabschnitt. Könnte es dort besser laufen als zuletzt in Europa? «Ich weiß nicht, ob wir das alles auch in Japan zusammenbekommen, denn wir müssen die Situation noch besser verstehen. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen», blickt der Italiener positiv voraus. «Ich möchte ruhig bleiben und bin mir sicher, dass das Team bis Japan sehr hart arbeitet, um mir zu helfen, dass ich dort das Gleiche finde wie das, was wir heute getestet haben. Wenn wir das zusammenbekommen, werden wir wieder in der Lage sein, um das Podest zu kämpfen. Falls nicht, müssen wir weiterarbeiten.»
Nach dem Rennen am Sonntag, in dem Bagnaia auf Rang 7 liegend stürzte, gab es am Abend ein längeres technisches Meeting mit Ducati. «Wir sind mehr oder weniger alle zur Übereinkunft gekommen, dass wir mit dem Crash happy sind, denn am Ende habe ich es versucht», schmunzelte Bagnaia. «Stürzen ist natürlich nie gut, aber am Ende waren wir im Rennen dabei und ich war nah an Di Giannantonio dran. Es war besser als im Sprintrennen. Beim Meeting nach dem Grand Prix haben wir aber mehr über den Test gesprochen. Wir haben das Rennen und das Wochenende beiseitegeschoben – es war wichtiger, eine andere Art von Test zu planen. Normalerweise testen wir Teile – in Aragon hat es nicht funktioniert, in Jerez war es weniger als gar nichts. Es war dieses Mal wichtiger, mehr auf meine Performance und das Gefühl auf dem Bike zu fokussieren – es war großartig.»
Ergebnisse MotoGP Misano, Test (15. September):
1. Pedro Acosta (E), KTM, 1:30,374 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +0,340 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 0,353
4. Raul Fernandez (E), Aprilia, +0,387
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,392
6. Marc Marquez (E), Ducati, +0,497
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,548
8. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,559
9. Jorge Martin (E), Aprilia, +0,571
10. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,572
11. Luca Marini (I), Honda, +0,609
12. Enea Bastianini (I), KTM, +0,674
13. Maverick Vinales (E), KTM, +0,843
14. Brad Binder (ZA), KTM, +0,943
15. Johann Zarco (F), Honda, +1,100
16. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,136
17. Alex Rins (E), Yamaha, 1,197
18. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,224
19. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,286
20. Takaaki Nakagami (J), Honda, +1,620
21. Dani Pedrosa (E), KTM, +1,857
22. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,116
23. Michele Pirro (I), Ducati, +2,239