Franco Morbidelli und sein Gelassen-Geheimnis
Im Trubel des MotoGP-Fahrerlagers wirkt einer, der auf der Strecke auch mal komplett aus sich herausgehen kann, wie die Ruhe in Person: Franco Morbidelli. Der Italiener spricht mit einer scheinbaren Seelenruhe und fast melodisch in seinen Medienrunden, lehnt sich im Gespräch lässig zurück, wirkt, als könnte ihn nichts aus der Ruhe bringen. Was ist sein Geheimnis?
Im Interview mit SPEEDWEEK.com verriet der VR46-Ducati-Pilot: «Wenn ich konzentriert bin, entspanne ich mich tatsächlich. Manchmal sogar ein bisschen zu sehr. Aber so bin ich, es ist schwer zu beschreiben.»
Morbidelli gibt aber auch zu: «Ich kann wütend werden, ich kann nervös werden, ich kann auch mal auf Hochtouren gehen und mein Puls rast in die Höhe. Aber das ist definitiv etwas, was ich nicht gerne mache. Also versuche ich einfach, ruhig zu bleiben, denn in diesem Zustand fühle ich mich besser.»
Auf der Rennstrecke passiert immer mal wieder genau das – Morbidelli ist der Strafenkönig der laufenden Saison, fährt jetzt sogar auf Bewährung: Lässt er sich nur eine Kleinigkeit zu Schulden kommen, werden die FIM-Stewards mit einer Durchfahrtsstrafe hart durchgreifen, so die Androhung. Doch abseits der Piste wirkt er wie die Ruhe selbst. Anders als so mancher anderer MotoGP-Pilot, auf dessen Instagram-Kanal man über Fotos in Designerklamotten auf der Luxusyacht stolpert, wirkt Morbidelli erstaunlich bodenständig.
Morbidelli: «Mein Leben ist ein ganz normales Leben. Ich bin ein ganz normaler Typ aus Misano, der am Meer lebt. Ich verbringe meine Zeit gerne mit meinen Freunden, rede über alles Mögliche, über Sport, genieße unsere gemeinsame Zeit. Ich kenne meine Freunde seit meiner Kindheit. Wir sind praktisch zusammen aufgewachsen, weil ich mit 10 Jahren nach Tavullia gezogen bin. Ich kenne also alle seit unserer Kindheit und habe immer noch die gleichen Freunde wie damals. Mein Leben ist also sehr ausgeglichen und ruhig. Vielleicht bin ich ein Spiegelbild meiner Lebensweise.»