Das war knapp: Pecco Bagnaia verlor beinahe den Sieg
Nach der Pole-Position und dem ungefährdeten Sprint-Erfolg am Samstag auf dem Mobility Resort Motegi, war die MotoGP-Welt gespannt, ob Pecco Bagnaia auch am Sonntag gegen Ducati-Teamkollege Marc Marquez bestehen könnte. Und der Italiener bewies, dass er von seiner bekannten Stärke nichts verloren hat.
Francesco Bagnaia holte den besten Start und dominierte das Rennen beim Japan-GP von der Spitze aus. Zwischenzeitlich hatte der zweifache MotoGP-Champion einen Vorsprung von mehr als vier Sekunden. Doch ab Rennhälfte gab seine Desmosedici regelmäßig Rauchzeichen, besonders in den harten Bremszonen und im letzten Sektor. Zum Rennende wurde der Qualm intensiver und Marquez konnte den Rückstand auf unter zwei Sekunden verkürzen.
Bagnaia rettete sich und sein Bike als Sieger über den Zielstrich und feierte seinen 31. MotoGP-Erfolg. Der Italiener ist endlich zurück an der Spitze. «Ich würde gerne sagen, dass ich niemals weg war. Aber es ist klar, dass meine Ergebnisse in diesem Jahr etwas komisch waren», erwiderte der Ducati-Werksfahrer. «Was an diesem Wochenende passiert ist, kam zu einem Zeitpunkt, in dem wir zurück auf den Weg gefunden haben. Ich bin sehr glücklich mit diesem Tag, aber ich ärgere mich gleichzeitig sehr über dieses Wochenende. Denn das Ganze hätte schon früher passieren müssen, vielleicht nach ein oder zwei Grand Prix.»
Während Marc Marquez seinen siebten MotoGP-Titel feierte, grübelte Bagnaia über die missglückte Saison und blickte zurück: «Manchmal gehen die Dinge nicht in die Richtung, die man sich erhofft. Es ist schwierig, manche Veränderungen zu verstehen. Wir hatten ein paar Probleme während der Saison, aber der Test in Misano gab uns endlich die Möglichkeit, um Dinge auszuprobieren, die mir sehr weitergeholfen haben. Damit bin ich sehr glücklich und ich bin froh, dass wir das geschafft haben.»
«Vielleicht bin ich beim nächsten GP zurück auf Platz 20, aber ich möchte einfach diesen Moment genießen und meine herzlichsten Glückwünsche an Marc richten», sagte der 28-Jährige. «Er verdient diesen Titel, denn er war unschlagbar diese Saison. Wir werden sehen, ob ich in den nächsten fünf Rennen mit ihm kämpfen kann.»
Vor zwei Wochen fuhr Bagnaia im Sprint hinterher und stürzte im GP-Rennen von Misano. Wie kann es sein, dass er jetzt auf der Strecke nicht zu schlagen war? «Ich weiß nicht genau, was sich in den zwei Wochen verändert hat, da müssen wir Gigi Dall'Igna fragen. Ich bin nur der Fahrer und ich muss einfach alles geben. Manchmal bin ich auf Platz 20 wenn ich Druck mache, manchmal gewinne ich. Es liegt nicht immer nur an mir», stellte Pecco klar.
Was sagt Bagnaia zu den Rauchzeichen im Rennen? «Ich wusste nichts davon. Ich habe nur nicht verstanden, warum mir in den letzten drei, vier Runden die Leistung in einigen Kurven fehlte. Ich dachte mir: ‚Das ist komisch, ich hatte so etwas noch nie zuvor‘. Zum Glück wurde ich nicht bestraft, denn wäre es passiert, wäre es wohl ein noch schwieriger Moment meiner Karriere gewesen», so der Ducati-Lenovo-Pilot.
Zum Titel des Teamkollegen, dem ersten auf Ducati, ergänzte Pecco: «Marc hat unglaubliche Dinge gemacht in dieser Saison. Er hat die Saison fantastisch begonnen, benötigte dann zwei oder drei Rennen, um etwas runterzukommen. Anschließend war er eine Maschine für den Rest der Saison. Gratulation an ihn und an seine Mannschaft. Es wäre natürlich schöner gewesen, wenn ich etwas öfter gegen ihn hätte kämpfen können, aber haben die Chance nun. Ich möchte mich auch bei ihm bedanken, denn ich habe viel von ihm gelernt.»
Nach dem überraschenden Doppelsieg in Japan ist Pecco Bagnaia zehn Rennen vor Schluss nun wieder zurück im Rennen um die Vizeweltmeisterschaft.
Ergebnisse MotoGP Motegi, Rennen (28. September):
1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 24 Runden in 42:09,312 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, +4,196 sec
3. Joan Mir (E), Honda, +6,858
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +10,128
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,421
6. Alex Marquez (E), Ducati, +14,544
7. Raul Fernandez (E), Aprilia, +17,588
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +21,160
9. Johann Zarco (F), Honda, +21,733
10. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +23,107
11. Enea Bastianini (I), KTM, +23,616
12. Brad Binder (ZA), KTM, +23,882
13. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +29,359
14. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +30,788
15. Somkiat Chantra (T), Honda, +30,990
16. Maverick Viñales (E), KTM, +31,712
17. Pedro Acosta (E), KTM, +34,157
18. Alex Rins (E), Yamaha, +34,792
– Luca Marini (I), Honda, 21 Runden zurück
– Taka Nakagami (J), Honda, 4 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), Yamaha, 3 Runden zurück
WM-Stand nach 34 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 541 Punkte. 2. A. Marquez 340. 3. Bagnaia 274. 4. Bezzecchi 243. 5. Morbidelli 196. 6. Acosta 195. 7. Di Giannantonio 182. 8. Quartararo 149. 9. Aldeguer 147. 10. Zarco 124. 11. Binder 105. 12. Marini 97. 13. R. Fernandez 95. 14. Bastianini 89. 15. Vinales 72. 16. Mir 72. 17. Ogura 70. 18. Miller 58. 19. Rins 45. 20. Martin 34. 21. Oliveira 26. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 3. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 612 Punkte. 2. Aprilia 286. 3. KTM 260. 4. Honda 220. 5. Yamaha 180.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 815 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 487. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 378. 4. Red Bull KTM Factory Racing 300. 5. Aprilia Racing 284. 6. Monster Energy Yamaha 194. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 177. 8. Honda HRC Castrol Team 169. 9.Trackhouse MotoGP Team 165. 10. LCR Honda 127. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 87.