Ende des Aprilia-Höhenflugs: Bezzecchi nur Elfter!
Knapp 20 Sekunden Rückstand und ein wenig glanzvoller elfter Platz: Aprilia-Werkspilot Marco Bezzecchi konnte sich beim Grand Prix von Malaysia in Sepang kaum in Szene setzen. Aprilia musste sich nach dem Höhenflug in Indonesien und Australien mit Mittelfeldplatzierungen zufrieden geben. Damit erfüllten sich die Befürchtungen der Italiener, die bereits nach den Siegen in Mandalika und Phillip Island zur Vorsicht mahnten.
Das MotoGP-Wochenende in Sepang bestätigte, dass Aprilia noch nicht an Ducati vorbeigezogen ist. «Wir wussten, dass es hier schwieriger werden würde als auf Phillip Island. Auch vor Phillip Island wussten wir nicht genau, was uns dort erwartet. Aber ja, als wir hier ankamen – wir hatten im Februar ja schon Tests absolviert – wussten wir, dass das Motorrad hier ein bisschen anders funktioniert», kommentierte Bezzecchi.
Nach einem soliden sechsten Platz im Sprint lief es im Grand Prix nicht so gut: «Das Rennen hat unser Wochenende auf jeden Fall nicht verbessert, denn heute hatte ich wirklich stark zu kämpfen. Ich glaube, wir haben nicht die richtige, die beste Entscheidung getroffen. Es war vielleicht keine gute Idee, den Medium-Vorderreifen zu nehmen. Aber wir dachten, dass uns das bei dieser Temperatur helfen könnte – auch weil wir von hinten starten mussten – um vielleicht etwas weniger zu leiden als gestern. Aber am Ende war es genau das Gegenteil.»
Bezzecchi erklärte, dass der Medium-Vorderreifen beim Bremsen nicht schlecht war, doch in Schräglage große Nachteile hatte. «Deshalb konnte ich keinen Angriff setzen, abgesehen von einem kleinen Duell mit Brad (Binder), das ich verloren habe. Ich habe ein paar Mal versucht, zu überholen, aber Brad ist im Zweikampf extrem stark. Ich war einfach nicht selbstsicher genug, um einen Angriff zu wagen. Also ja, wir haben an diesem Wochenende ein bisschen zu kämpfen gehabt», bilanzierte der Aprilia-Pilot.
«Gestern konnten wir den Tag noch gut retten, heute etwas weniger. Aber am Ende habe ich das ganze Rennen gekämpft, um das Maximum herauszuholen, was möglich war, und heute war es eben so. Also, ja, ich kann mich nicht allzu sehr beschweren», so Bezzecchi.
Im Vergleich zum Wintertest an gleicher Stelle spürte Bezzecchi spürbare Fortschritte: «Ich habe mich deutlich besser gefühlt als bei den Tests. Deshalb bin ich insgesamt ziemlich zufrieden. Aber natürlich haben wir noch Arbeit vor uns. Ich denke, das Verhalten des Motorrads, das gesamte Wochenende war für uns trotzdem sehr positiv, weil wir viele Dinge entdeckt haben, an denen wir arbeiten können, und wir haben bereits viele Ideen.»
«Also, am Ende ist das Ergebnis natürlich nicht das beste, aber es ist Teil des Prozesses, und wir werden wie immer weiterarbeiten, um uns zu verbessern», kündigte der Italiener an und fügte hinzu: «Ich hatte heute nicht das Ziel, um den Sieg zu kämpfen – das wäre unrealistisch gewesen.»
Wie den anderen Fahrern fiel es auch Bezzecchi schwer, nach dem schweren Moto3-Crash die Konzentration aufrechtzuerhalten. «Ja, das war extrem hart. Und ehrlich gesagt, es ist immer noch schwierig, weil wir keine klaren Informationen haben. Es ist nicht das Beste, sagen wir mal so, denn ich finde, wir haben ein Recht darauf zu wissen, was passiert ist», beanstandete er.
«Das Einzige, was ich weiß, ist, dass ich glaube, sie sind einigermaßen stabil, aber mehr weiß ich nicht. Ich möchte auch gar nicht zu viel sagen, um nichts Falsches zu erzählen. Aber ja, wie Franky (Morbidelli) sagte – es war wirklich kein guter Tag. So zu starten, so einen schlimmen Unfall zu sehen und dann nichts darüber zu erfahren. Die zwei Helikopter abfliegen zu sehen und keine Nachrichten zu bekommen – das war wirklich nicht optimal. Ich finde, wir haben ein Recht zu erfahren, was passiert, denn wir sind auch Fahrer, und wir müssen da rausgehen, kämpfen, und versuchen, die bestmögliche Leistung zu bringen», beschrieb Bezzecchi die Situation der MotoGP-Piloten.
Ergebnisse MotoGP Sepang, Rennen (26. Oktober):
1. Alex Marquez (E), Ducati, 20 Runden in 40:09,249 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +2,676 sec
3. Joan Mir (E), Honda, +8,048
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +8,580
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +11,556
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +13,060
7. Enea Bastianini (I), KTM, +15,299
8. Luca Marini (I), Honda, +18,738
9. Brad Binder (ZA), KTM, +18,932
10. Ai Ogura (J), Aprilia, +19,256
11. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +19,824
12. Johann Zarco (F), Honda, +22,234
13. Alex Rins (E), Yamaha, +23,509
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +25,201
15. Somkiat Chantra (T), Honda, +34,110
16. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +36,115
17. Michele Pirro (I), Ducati, +43,914
18. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +47,060
19. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +77,942
– Francesco Bagnaia (I), Ducati
– Fermin Aldeguer (E), Ducati
– Raúl Fernández (E), Aprilia
– Pol Espargaro (E), KTM
WM-Stand nach 40 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 413. 3. Bezzecchi 291. 4. Bagnaia 286. 5. Acosta 260. 6. Morbidelli 227. 7. Di Giannantonio 226. 8. Aldeguer 186. 9. Quartararo 182. 10. R. Fernandez 146. 11. Zarco 134. 12. Binder 133. 13. Marini 128. 14. Bastianini 106. 15. Mir 93. 16. Ogura 79. 17. Vinales 72. 18. Miller 68. 19. Rins 63. 20. Oliveira 36. 21. Martin 34. 22. P. Espargaro 23. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 7. 27. A. Espargaro 0. 28. Michele Pirro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 708 Punkte. 2. Aprilia 355. 3. KTM 325. 4. Honda 266. 5. Yamaha 221.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 831 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 599. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 453. 4. Red Bull KTM Factory Racing 393. 5. Aprilia Racing 333. 6. Monster Energy Yamaha 245. 7. Trackhouse MotoGP Team 225. 8. Honda HRC Castrol Team 221. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 201. 10. LCR Honda 141. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 107.









