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Rivola nach Aprilia-Flop: Start auf dem falschen Fuß

Von Thomas Kuttruf
Das zuletzt kontinuierlich erfolgreiche MotoGP-Projekt von Aprilia erlitt bei der drittletzten Station einen deutlichen Dämpfer. Racing-CEO Massimo Rivola versuchte es nach dem Großen Preis von Malaysia mit Erklärungen.

Bei der Auftaktpressekonferenz zum Großen Preis von Malaysia wurde Aprilia-Ass Marco Bezzecchi die Frage gestellt, ob er derzeit der beste Fahrer der MotoGP ist. Die Antwort des Racers aus Rimini, gut gewählt: «Ehrlich, nein. Denn ich führe nicht die WM-Tabelle an. In Wahrheit ist das eine sehr komplizierte Frage. Im Sport sind es immer Momente, in denen man exzellent sein kann, aber der Stärkste ist der, der es schafft, das konstant zu leisten. Ich versuche das – aber ich denke, ich habe diesen Punkt noch nicht erreicht.»

Gestellt wurde die Frage nicht zu Unrecht, denn Bezzecchi hatte sich in den letzten Monaten mit der RS-GP unaufhaltsam beschleunigt. Seit dem Assen-GP und damit vor elf Stationen schaffte es der Athlet aus Rossis VR46-Akademie zehnmal aufs Podium. Nur Marquez, der in Japan mit dem Titelgewinn auscheckte, war erfolgreicher.

Dazu kam als Steigerung Phillip Island, denn nicht nur Bezzecchi, sondern nun auch Raul Fernandez schaffte es mit seiner privaten Aprilia in Down Under zweimal zur Siegerehrung.

Doch in den Tropen folgte eine Niederlage. Ein sechster Platz im Sprint durch Marco Bezzecchi sowie Rang 10 mit Ogura standen nach drei Tagen Hitze als beste Resultate. Aus Herstellersicht sammelte Noale überschaubare 10 Punkte. Zum Vergleich brachte es die Konkurrenz aus Österreich mit drei RC16 in den Top-9 am Sonntag auf 27 Punkte. Auf einen Schlag schrumpfte der Vorsprung in der Konstrukteurswertung auf 30 Punkte – das Match um den Vize-Titel ist vor der Rückkehr nach Europa damit wieder offen.

Massimo Rivola, CEO bei Aprilia Racing, stellte sich hinter seinen Frontmann, blickte der Realität aber ins Auge: «Es war ein hartes Wochenende; wir wussten, dass wir auf eine Strecke gehen, die uns nicht besonders liegt. Leider kam die Leistung, wie schon zuvor in dieser Saison mit der RS-GP25 – die viel konkurrenzfähiger ist als frühere Motorräder –, etwas zu spät, und da wir den direkten Zugang zu Q2 verpasst hatten, standen wir schon vor den Rennen auf dem falschen Fuß.» Startplatz 14, das kann sich auch ein Marco Bezzecchi nicht leisten.

Rivola ergänzte: «Der Sprint war ausgezeichnet, Marco war wie immer stark beim Überholen, während im Grand Prix die Wahl des Vorderreifens seine Leistung beeinträchtigte, aber das lässt sich jetzt leicht sagen. Wir blicken nun auf die letzten beiden GP-Events mit klaren Zielen vor Augen und der Entschlossenheit, in Portimao sofort unser Bestes zu geben.»

Malaysia hat gezeigt, dass in der gegenwärtigen Konkurrenz der MotoGP ein schlechtes Zeittraining und eine verpasste Chance im Q1 ausreichen, um von der scheinbar sicheren Spitze zurück ins Mittelfeld der Königsklasse gerissen zu werden. Das war dem erfolgreichsten Aprilia-Piloten seit dem Bestehen des Projekts – Bezzecchi überflügelte zuletzt die Bestmarke von Aleix Espargaro mit sieben Podestplätzen im Jahr 2022 – schon bei der Pressekonferenz in Sepang bewusst.

Glück im Unglück aus der Sicht von «Bezz»: Durch den Reifenschaden und den Ausfall von Pecco Bagnaia, ging Platz 3 in der Tabelle trotz der fehlenden Konstanz jetzt wieder an die Nummer 72.

WM-Stand nach 40 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 413. 3. Bezzecchi 291. 4. Bagnaia 286. 5. Acosta 260. 6. Morbidelli 227. 7. Di Giannantonio 226. 8. Aldeguer 186. 9. Quartararo 182. 10. R. Fernandez 146. 11. Zarco 134. 12. Binder 133. 13. Marini 128. 14. Bastianini 106. 15. Mir 93. 16. Ogura 79. 17. Vinales 72. 18. Miller 68. 19. Rins 63. 20. Oliveira 36. 21. Martin 34. 22. P. Espargaro 23. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 7. 27. A. Espargaro 0. 28. Michele Pirro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 708 Punkte. 2. Aprilia 355. 3. KTM 325. 4. Honda 266. 5. Yamaha 221.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 831 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 599. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 453. 4. Red Bull KTM Factory Racing 393. 5. Aprilia Racing 333. 6. Monster Energy Yamaha 245. 7. Trackhouse MotoGP Team 225. 8. Honda HRC Castrol Team 221. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 201. 10. LCR Honda 141. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 107.

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