Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Stoner: Im fensterlosen Anhänger

Von Otto Zuber
Casey Stoner beim letzten GP in Valencia

Casey Stoner beim letzten GP in Valencia

In Valencia trat Stoner als grosser Champion von der MotoGP-Bühne ab. Der Australier machten in seinen Anfangsjahren aber auch harte Zeiten durch, auch wegen seines Vaters.

Aller Anfang ist schwer: Das mussten auch die beiden jungen Rennfahrerfreunde Casey Stoner und Chaz Davies erfahren, lange, bevor sie zweifacher MotoGP-Weltmeister (Stoner) und Supersport-Champion (Davies) wurden. In den Jahren 2002, 2003 und 2004 verbrachte Stoner die Rennwochenenden in einem fensterlosen Anhänger, den er sich mit seinem Kumpel aus Wales teilte.

«Es war ein Anhänger von Alpinestars. Wir hatten nur zwei Betten und eine Playstation drin», erzählte Davies einmal. «Das waren keine guten Zeiten, es gab keinen Luxus», blickt der nun zurückgetretene Australier zurück. «Das war kein idealer Aufenthaltsort. Wenn es heiss war, war es extrem heiss. Wenn es kalt war, war es unerträglich kalt. Aber wir haben diese Jahre gemeistert und sind dann erfolgreich geworden.»

Stoner musste auch noch andere Probleme meistern, ehe er auf die Erfolgsstrasse fand. Selbst in seinem KTM-125-Jahr 2004 wurde noch erzählt, Stoners Vater Colin sei gegenüber seinem Sohn manchmal handgreiflich geworden, wenn die Ergebnisse zu wünschen übrig liessen. Vielleicht entzog der Australier seinem Vater deshalb in den Jahren danach vorübergehend alle Management-Aufgaben.

Stoner räumt gewisse Meinungsverschiedenheiten ein. «Bei vielen Fahrern kommt es zu Reibereien mit dem Vater, weil die Eltern Mühe haben, die Kinder in einem gewissen Alter loszulassen, ihnen mehr Freiheiten zu geben. Sie wollen die Kontrolle behalten und glauben, sie verstehen mehr vom Motorsport als der Nachwuchs. Es kam nie vor einem Rennen vor, aber während eines Rennwochenendes, ja», gesteht er heute ein.

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