Nicky Hayden: «Es gibt nichts zu beschönigen»

Von Günther Wiesinger
Ducati-Werkspilot Nicky Hayden

Ducati-Werkspilot Nicky Hayden

Nicky Hayden (31) sagt, Ducati habe noch keine dramatischen Fortschritte gemacht. Und er ist sauer, weil er nicht in Texas testen durfte.

Ducati-Werkspilot Nicky Hayden, der MotoGP-Weltmeister von 2006, bestreitet seine fünfte Saison für die Roten, hat im Vorjahr keinen Podestplatz errungen und hofft dank der Ressourcen von Audi und der VW Gruppe auf bessere Zeiten. Wir haben uns mit dem 31-jährigen Routinier aus Owensboro (Kentucky) vor seiner elften Saison in der Königsklasse unterhalten.

Nicky, du hast in diesem Jahr zweimal in Sepang getestet und beim zweiten Test dort gute Fortschritte gemacht. Du bist den Honda und Yamaha näher gerückt. Kann man bereits von einem Durchbruch sprechen?

Nein, leider kann man nicht von einem grossen Durchbruch sprechen. Wir haben noch keine dramatischen Fortschritte gemacht. Aber es stimmt, wir sind der Konkurrenz näher gerückt. Aber ich war als Gesamtneunter immer noch 1,5 Sekunden hinter Lorenzo. Das ist immer noch eine Menge. Wir haben einen Haufen Arbeit vor uns. Daran gibt es nichts zu beschönigen.
Die Piste war beim zweiten Test in keinem sehr guten Zustand. Wahrscheinlich hat es in der Nacht immer zu stark geregnet.
Trotzdem haben wir Sepang mit dem Gefühl verlassen, ein paar neue Teile probiert zu haben, die einen positiven Eindruck machen. Immerhin haben wir jetzt eine Richtung gefunden.
Wenn ich ehrlich sein soll: Beim Heimflug vom ersten Test war ich ziemlich ernüchtert. Ich war in keiner guten Stimmung.

Bei Ducati Corse existiert nach der Übernahme durch Audi ein neues Management. Bernhard Gobmeier ist jetzt der General Manager. Spürst du in der Führung des Teams einen Unterschied?

Nein, innerhalb des Teams sind keine gravierenden Änderungen vorgenommen worden. Die meistens meiner engen Mitarbeiter sind noch in den bisherigen Positionen. Auch bei den Ingenieuren sehe ich viele bekannte Gesichter. Nur in der Box von Andrea Dovizioso sehe ich neues Personal, das er mitgebracht hat.
Aber beim Management-Stil spüre ich Unterschiede. Es gibt eine neue Herangehensweise. Man kann allerdings nicht behaupten, die Audi-Leute sind gekommen und haben alles auf den Kopf gestellt. Ich fühle mich bei Ducati immer noch sehr gut aufgehoben.

Die Ducati GP13 ist bisher nur eine sanfte Evolution der Vorjahresmaschine?

Ja, es ist im Grunde die 2012-Maschine.

Die Saison beginnt am 7. April mit dem Nachtrennen in Katar. Magst du Rennen bei Flutlicht?

Es fühlt sich ein bisschen merkwürdig an, weil es das einzige Nachtrennen des Jahres ist. Aber mir gefällt so ein Nachtrennen. Trotzdem bin ich froh, dass wir nicht immer in der Finsternis fahren. Beim ersten Rennen ist es aber irgendwie cool.

Fünf Spitzenfahrer haben diese Woche zwei, drei Tage in Austin getestet. Ducati hat auf den Test verzichtet. Freust du dich auf diesen neuen Grand Prix?

Ja, klar, ich bin ziemlich gespannt. Ich habe mir die Strecke letztes Jahr ein bisschen angeschaut, als ich den Formel-1-GP besucht habe. Ich liebe neue Pisten. Das ist immer eine Herausforderung. Am Dienstag habe ich mir einiges vom Test angeschaut. Fotos, Zeiten, Kommentare. Ich war bei einer Audi-Veranstaltung in München und Ingolstadt und hatte am Heimflug in Chicago einen Vier-Stunden-Aufenthalt. Ich habe ein bisschen gelesen, was die Jungs über die Piste gesagt haben.
Es war frustrierend. Ich hasse es, nicht dort gewesen zu sein. Und ich hasse es, diesen Gegnern so einen Vorsprung, so einen Frühstart, zu überlassen.

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