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Stefan Bradl: In den Rennen stärker als bei Tests?

Von Günther Wiesinger
Fotoshooting für LCR in Jerez: Stefan Bradl

Fotoshooting für LCR in Jerez: Stefan Bradl

Stefan Bradl stürzte am Samstag einmal harmlos, als er auf die weisse Linie kam. Aber er ist für die Rennsaison gut gerüstet.

Auch im LCR-Honda-Team von Lucio Cecchinello wurde am Samstag ausführlich darüber diskutiert, wie man in Anbetracht von nur vier Sätzen Regenreifen für drei womöglich komplett nasse Testtage das Auslangen finden sollte. «Ich habe mit Crew-Chief Beefy beratschlagt, ob wir die Power elektronisch kastrieren sollten, damit der Hinterreifen mehr als sechs Runden hält. Aber dann fehlt dir der Speed, du kannst keine guten Zeiten fahren. Oder du lässt die Motorleistung unangetastet und nimmst in Kauf, dass der Reifen frühzeitig schlappmacht. Dafür hast du bessere Aussichten für gute Rundenzeiten. Ich hielt das für die sinnvollere Variante», meinte Bradl.

Der Grip im Nassen verwunderte auch Stefan Bradl. «Der Belag nimmt hier das Wasser sehr gut auf», ist dem letztjährigen WM-Achten aufgefallen, der in Jerez für das LCR-Team ein aufwändiges Fotoshooting absolvierte. «Nur wenn es richtig schüttet, entsteht beim Fahren eine Gischt. Sobald es zu regnen aufhört und einige Fahrer unterwegs sind, spritzt das Wasser nicht mehr hoch. Aber danach steigt die Reifentemperatur sehr rasch an, und wenn der Reifen einmal überhitzt hat, bringst du keine Spitzenzeit mehr zustande. Der Hinterreifen wird dann regelrecht aufgerieben, weil der Grip so extrem gut ist, auch wenn der Belag nicht trocken ist. Die Vorderreifen halten übrigens auch kaum länger als die Hinterreifen, also circa sechs, acht oder neun Runden. Das ist die Phase, in der du damit anständige Zeiten erzielen kannst.»

Crew-Chief Christophe «Beefy» Bourguignon hat bei den bisherigen zehn Testtagen 2013 sehr viel Augenmerk auf Konstanz gelegt und Stefan Bradl viele Long-runs mit abgenutzten Reifen absolvieren lassen. «Wenn ich Stefans Leistungen in diesem Winter analysiere, bin ich sehr zuversichtlich für die kommenden Rennen», meinte der Belgier augenzwinkernd. «Wir sind stärker, als es die Testplatzierungen vermuten lassen. Ich habe vor dem ersten Sepang-Test gesagt: Dass Stefan richtig schnelle Runden fahren kann, bei jeder Witterung, ob nass, halbnass oder trocken, das wissen wir. Jetzt konzentrieren wir uns darauf, dass er auch mit stark gebrauchten Reifen konstant schnell ist und im letzten Renndrittel so stark wird wie die direkten Gegner. In diesem Bereich haben wir klare Fortschritte erzielt.»

MotoGP-Test Jerez/E, erster Tag (Samstag, Regen)
1. Jorge Lorenzo (E), Yamaha, 1:47,423
2. Dani Pedrosa (E), Honda, 1:48,474
3. Marc Márquez (E), Honda, 1:48,524
4. Andrea Iannone (I), Ducati, 1:48,984
5. Michele Pirro (I), Ducati, 1:292
6. Valentino Rossi (I), Yamaha, 1:49,443
7. Nicky Hayden (USA), Ducati, 1:49,643
8. Cal Crutchlow (GB), Yamaha, 1:49,692
9. Stefan Bradl (D), Honda, 1:49,790
10. Andrea Dovizioso (I), Ducati, 1:50,266
11. Ben Spies (USA), Ducati, 1:50,957
12. Yonny Hernández (CO)*, ART-Aprilia, 1:51,269
13. Alvaro Bautista (E), Honda, 1:51,277
14. Karel Abraham (CZ)*, ART-Aprilia, 1:51,333
15. Claudio Corti (I)*, FTR-Kawasaki, 1:52,034
16. Bradley Smith (GB), Yamaha, 1:52,047
17. Danilo Petrucci (I)*, Ioda-Suter, 1:52,180
18. Héctor Barberá (E)*, FTR-Kawasaki, 1:52,291
19. Hiroshi Aoyama (J)*, FTR-Kawasaki, 1:52,676
20. Colin Edwards (USA)*, FTR-Kawasaki, 1:53,992
21. Bryan Staring (AUS)*, FTR-Honda, 1:56,119
22. Lukas Pesek (CZ)*, Ioda-Suter, 1:56,413
23. Michael Laverty (GB)*, PBM-Aprilia, 1:56,931
* = Claiming-Rule-Fahrer

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MotoGP-Test in Jerez, Freitag
MotoGP-Test Jerez, Samstag/1
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