Ducati Corse: Wie sie Honda verärgert haben

Von Günther Wiesinger
Dovizio, Crew-Chief Pupulin: Honda nicht erwünscht

Dovizio, Crew-Chief Pupulin: Honda nicht erwünscht

Ducati Corse hat sich den Missmut der drei Honda-MotoGP-Teams zugezogen. Sie wurden bei Mugello-Tests ausgebootet.

Ducati Corse hat offenbar einen Kleinkrieg gegen die Honda Racing Corporation angezettelt und dürfte sich damit langfristig keinen Gefallen getan haben. Ducati hat den Mugello-Circuit für Mittwoch und Donnerstag (8./9. Mai) nach dem Jerez-GP gemietet und hat im Januar eine Einladung an HRC ausgesprochen. Das Repsol-Team mit Pedrosa und Márquez sowie Bautista (Go&Fun-Honda Gresini) sowie LCR-Honda mit Stefan Bradl seien als Gäste jederzeit willkommen, hiess es damals.

Jetzt ist alles anders.

Die drei Honda-MotoGP-Teams wurden wieder ausgebootet.

«Ich habe erst am vergangenen Donnerstag erfahren, dass Honda bei uns mitfahren wollte», beteuerte Bernhard Gobmeier, General Manager von Ducati Corse, am Sonntag. «Das geht aber nicht, weil bei uns neben den fünf MotoGP-Piloten noch die Superbike-WM-Fahrer sowie etliche Motorräder aus der Serienproduktion auf der Piste sein werden. Da ist einfach kein Platz für andere Fahrer. Ich habe nicht herausgefunden, wer von uns bei Honda grünes Licht für den Test gegeben hat. Das ist über komische Wege gelaufen.»

Christophe «Beefy» Bourguignon, Crew-Chief von Stefan Bradl, reagierte sauer. «Im Januar wurde Honda von Ducati zu diesem Test eingeladen. Wir haben für ungefähr zehn Leute alle Flüge, Hotelzimmer und Leihwagen gebucht. Auch den Sprit und die Reifen haben wir bestellt. Plötzlich hören wir auf Umwegen, der Test sei für uns nicht zugänglich. Ich halte das für kindisch.»

Insider gehen davon aus, dass Ducati diese kurzsichtige Aktion langfristig auf den Kopf fallen wird. Die Argumente von Ducati Corse wirken nämlich nicht stichhaltig. «Wenn Dovizioso, Hayden, Pirro, Spies und Iannone dort zwei Tage fahren können, warum sollte es für dann für vier Honda unmöglich sein», wunderte sich ein Honda-Mann.

Dann ergänzte er: «Honda hat Austin/Texas gebucht und dann eine offizielle Einladung an Yamaha und Ducati ausgesprochen. Das nennen wir Fair-play.»

Bei Honda wird befürchtet, der durch Ducati durchgeführte Rückzieher sei eine Retourkutsche an Repsol-Honda-Teamprinzipal Livio Suppo, der Ducati vor drei Jahren Richtung HRC verlassen und ein Jahr später seinen Schützling Casey Stoner von Ducati zu Honda transferiert hat.

Ausserdem sind momentan nur deshalb so viele Testtage erlaubt, weil sich Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta vor zwei Jahren von Rossi und Ducati breitschlagen hat lassen, das rigorose Testverbot zu lockern. Ducati sagte damals, wenn nicht mehr Testtage erlaubt sind, könne man den Technologie-Rückstand zu Honda und Yamaha nie wettmachen. Also bekamen die Roten samt Rossi mehr Testtage zugestanden.

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