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Stefan Bradl (Rang 8): «Es ist Zeit geworden»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl glänzte beim Barcelona-GP mit dem achten Platz, er gewann erstmals die Open-Class-Wertung. «Es ist Zeit geworden», seufzte er.

Die Athiná Forward-Box war wenige Sekunden nach Stefan Bradls Zieldurchfahrt völlig entvölkert, die gesagte Truppe eilte Richtung Parc Fermé, wo neben den Top-3 jeweils auch jener Fahrer samt Motorrad Aufstellung nimmt, der die Open-Class gewonnen hat.

Erleichterung bei Forward nach den sechs teilweise verheerenden ersten Rennen, diese acht WM-Punkte bringen Bradl auch in der Open-Class-Gesamtwertung wieder einen Schritt weiter.

Der letztjährige WM-Neunte hatte mit Platz 11 im FP4 schon seinen starken Rennspeed unter Beweis gestellt. Und im heissen 25-Runden-Rennen behielt Stefan die Nerven, er wusste, er braucht dringend Punkte, fünf Nuller bei den ersten sechs Rennen – das war nicht nach dem Geschmack des Ex-Weltmeisters und siebenfachen GP-Siegers.

Es war der wertvollste achte Platz in der MotoGP-Karriere des 25-jährigen Bayern, der in 59 MotoGP-Rennen jetzt 41 mal unter die Top-Ten gefahren ist. 17 mal sogar unter die Top-5.

«Petrucci hat Stefan ein bisschen aufgehalten, die Ducati war im Top-Speed einfach zu schnell für ihn, aber als er vorbei war, konnte Stefan seine bessere Rennpace ausspielen», seufzte Crew-Chief Sergio Verbena. «Endlich haben wir das Pech hinter uns gelassen! Auf diesem Ergebnis können wir aufbauen.»

Auch Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis gratulierte. «Sehr gut Stefan, unser erster Open-Sieg in diesem Jahr.»

Wie gross war die Erleichterung bei Stefan Bradl nach diesem Achtungsergebnis? «Im Parc Fermé hat das Team zu mir gesagt, ich soll endlich zu strahlen anfangen, als ich den Helm vom Kopf runtergenommen habe», grinste er. «Es ist endlich Zeit geworden... Es dauert noch ein bisschen, bis ich das begreife. Natürlich ist es super, dass wir unter die Top-10 gekommen sind. Jetzt ist Gott sei Dank endlich mal der Plan aufgegangen, nachdem wir das ganze Wochenende viel probiert haben. Wir haben uns stetig verbessert und konzentriert gearbeitet. Seit Mugello haben wir auch die Probleme mit der Elektronik im Griff. Wir können uns jetzt mehr auf das Chassis und aufs Fahren konzentrieren. Ja, heute war es wichtig, dass man sitzen bleibt. Weil wir aus den letzten Jahren wussten, dass es hier bei Hitze extrem rutschig wird. Dass soo viele Stürze passieren, damit habe ich nicht gerechnet. Aber dass ein paar runterfliegen, das war klar. ich bin froh, dass ich das gut durchgestanden habe. Am Anfang bin ich ein bisschen vorsichtig gewesen. Am Schluss habe ich das Ergebnis nach Hause gebracht.»

«Ich habe den achten Platz nach Hause gebracht mit mehr als 5 Sekunden Vorsprung auf Petrucci. Er war schwierig zu überholen, weil die Ducati auf der Geraden geht wie die Sau, ausserdem ist er ein extremer Spätbremser. Aber ich habe ihn mir gut zurechtgelegt. Als ich an ihm vorbei war, bin ich ein sehr einsames Rennen gefahren. Ich war an einigen Stellen deutlich schneller als Petrucci, aber ich bin am Kurvenausgang nie vorbei gekommen, weil die Power der Ducati deutlich besser war. Nach einigen Runden ist es mir gelungen, an ihm vorbeizufahren. Ich habe mich dann angestrengt, um ihn aus dem Windschatten zu schütteln. Ich habe mich darauf konzentriert, sauber zu fahren und die Vorteile der Yamaha auszunützen. Das ist mir ganz gut gelungen. Ich habe nicht erwartet, dass ich ihm in den letzten Runden noch so viel Zeit abnehmen kann. Redding war vorne zu weit weg, ich hatte keinen direkten Sichtkontakt mehr zu ihm, ich habe ihn und Vinales nur aus dem Augenwinkel leicht gesehen. Ausserdem habe ich mit mir selber genug zu tun gehabt. Vor allem, weil der Hinterreifen nach vier oder fünf Runden so stark nachgelassen hat, dass man aufs Vorderrad extrem aufpassen musste.»

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