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Pramac-Ducati: 2016 weiter mit Petrucci & Hernandez?

Von Günther Wiesinger
Danilo Petrucci in Assen auf der Pramac-Ducati

Danilo Petrucci in Assen auf der Pramac-Ducati

Die Besetzung des Ducati-Werksteams bleibt 2016 mit Dovizioso und Iannone unverändert. Aber beim Pramac-Kundenteam könnte sich eine Änderung ergeben.

Ducati Corse ist für die MotoGP-Saison versorgt, was das fahrerische Personal betrifft: Andrea Dovizioso und Andrea Iannone haben gültige Verträge für die Saison 2016.

Aber Ducati hat auch bei den Fahrern des Kundenteams Octo Pramac Racing ein Mitspracherecht, und dort laufen die Verträge von Yonny Hernandez und Danilo Petrucci am Jahresende 2015 aus.

«Wir haben beim Assen-GP ein Meeting mit Pramac-Teambesitzer Paolo Campinoti gehabt, bei dem wir generell über die Saison 2016 gesprochen haben», schilderte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ehrlich gesagt, die beiden aktuellen Fahrer von Pramac zeigen gute Leistungen. Sie kämpfen konstant um Top-Ten-Plätze. Petrucci war im Assen-Qualifying extrem schnell. Man darf ja nicht vergessen, dass er über eine GP14.1 verfügt. Was die Fahrer bei Pramac für 2016 betrifft, da ist im Moment alles möglich. Es kann sein, dass beide Fahrer weiterverpflichtet werden. Aber wir wollen die Situation noch ein paar weitere Rennen beobachten und uns anschauen, welche Fahrer auf dem Markt erhältlich sind.»

Petrucci (44 Punkte) ist als WM-Elfter eine positive Überraschung. Er hat bei allen acht rennen bisher gepunktet! Hernandez liegt in der WM an 14. Position mit 28 Punkten; zuletzt kam er in Assen über Platz 14 nicht hinaus.

«Meistens ist es so, wenn Petrucci gut ist im Rennen ist Yonny etwas schlechter – und umgekehrt», hält Ciabatti fest. «Danilo hat in diesem Jahr viele Leute überrascht. und man weiss ja, dass die GP14 im Qualifying recht schnell sein kann, aber in den Rennen ist es damit immer schwierig.»

Yonny Hernandez geniesst Support der Dorna, denn für den Verkauf der TV-rechte ist es vorteilhaft, wenn ein Südamerikaner in der WM mitfährt.

In diesem Jahr verfügen beide Pramac-Fahrer über letztjährige GP14-Maschinen. Ob es GP14.1 oder GP14.2 sind, vermag keiner mehr so richtig zu sagen.

Könnte nächstes Jahr auch ein Pramac-Fahrer in den Genuss einer GP16 kommen? Oder werden die neuesten Modelle dem Werksteam vorbehalten? «Zuerst muss man festhalten, dass sich die GP16 nicht sehr stark von der GP15 unterscheiden wird», betont Ciabatti im Interview mit SPEEDWEEK.com. «Der Plan ist momentan, dass Pramac die diesjährigen Motorräder des Werksteams bekommt.»

Aber momentan wird noch diskutiert, welche Motorspezifikationen beim Saisonstart 2016 eingefroren werden.

Fest steht: Die Werksteams müssen die Motoren beim Saisonstart homologieren lassen, nachher darf nichts mehr verändert werden. Dafür dürfen Honda, Yamaha und Ducati 2016 sieben Motoren verwenden, in diesem Jahr durften die beiden japanischen Hersteller nur fünf Triebwerke einsetzen, Ducati zwölf.

Jeder Hersteller, der nicht als «concession team» antritt, kann zwei weitere Motor-Spezifikationen homologieren lassen, die dann ebenfalls eingefroren werden. Mit diesen Spezifikationen muss dann die ganze Saison bestritten werden.

Aber Pramac könnte zum Beispiel für beide Fahrer unterschiedliche Motor-Versionen homologieren, sie dürfen aber dann unter den Piloten nicht getauscht werden.

Ciabatti: «In der Grand Prix Commission ist bisher nicht besprochen worden, ob ein Kundenteam einem Fahrer während der Saison statt der drittbesten Spezifikation eine bessere version zukommen lassen darf oder nicht. Bisher ist das nicht erlaubt und nicht vorgesehen. Sobald du für einen Fahrer in einem Kundenteam eine gewisse Motor-Spezifikation ausgewählt hast, muss er die ganze Saison damit bestreiten, das soll auch beim Kostensparen helfen.»

Aber: Das letzte Wort ist in diesem Punkt noch nicht gesprochen.

Bei Yamaha existieren momentan zum Beispiel drei verschiedene M1-Motoren. Jene von Rossi mit dem neuesten Seamless-Getriebe, das auch beim Runterschalten ohne Zugunterbrechung funktioniert. Dann gibt es die Werksmotoren von Tech3 mit einem Getriebe, das nur beim Raufschalten «seamless» die Gänge wechselt. Und schliesslich existieren noch die Forward-Aggregate, die ohne Seamless-Getriebe ausgeliefert werden.

Und auch bei Ducati könnte irgendwann die Idee auf den Tisch kommen, einen Pramac-Fahrer in der zweiten Saisonhälfte mit GP16-Motoren zu versorgen statt der vereinbarten GP15-Modelle.

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