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Andrea Dovizioso: «Márquez hat Jorge nicht geholfen»

Von Nereo Balanzin
Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso

Valentino Rossi machte Marc Márquez schwere Vorwürfe. Marc sei in Australien für Lorenzo gefahren, wetterte er. Andrea Dovizioso ist anderer Ansicht.

Valentino Rossi wetterte am Donnerstag in Sepang heftig über das Gebaren von Marc Márquez beim Australien-GP. Er unterstellte dem Weltmeister, er habe sich im Rennen auf die Seite seines Landsmann Jorge Lorenzo geschlagen.

Diese Attacke ergibt wenig Sinn. Denn der Repsol-Honda-Star besiegt Lorenzo in der letzten Runde, dadurch rettete Rossi elf statt nur sechs Punkte von seinem Vorsprung.

Vielleicht ging Rossi als Vorsichtsmassnahme auf Márquez los.

Vielleicht hofft er, dass sich Marc nach dieser Warnung bei den letzten zwei Rennen nicht mehr ins Duell der beiden Yamaha-Stars einmischt.

Es ist eine einfache Rechnung: Wenn Rossi zweimal direkt hinter Lorenzo im Ziel eintrifft, ist der Italiener Weltmeister. Störenfriede wie Iannone in Australien könnten dieses Ziel vereiteln.

Andrea Dovizioso wundert sich. «Ich war in Australien nicht in der Spitzengruppe. Deshalb kann ich diese Angelegenheit nicht aus erster Hand beurteilen», sagte der Ducati-Star. «Aber ich habe die Fernsehaufzeichnung gesehen. Und ich teile die Meinung von Valentino nicht. Marc hat in der Vergangenheit oft genug gezeigt, dass er bei allen Verhältnissen ungeheuer pushen kann. Sein Level ist unglaublich. In Australien hatte Marc im Rennen mehr Reserven als alle andern. Aber nicht so viel wie im Qualifying. Doch er musste in den ersten Runden auf die Reifen aufpassen. Bridgestone hat uns gesagt, dass bei den Honda die Reifen schneller nachliessen als bei den anderen Fabrikaten. Marc musste also in der Anfangsphase aufpassen, wenn er am Schluss eine Siegchance haben wollte. Wenn er Lorenzo hätte helfen wollen, wäre er als Zweiter ins Ziel gefahren... Vielleicht betrachtet Márquez inzwischen Valentino nicht mehr als sein Idol. Es ist ja einiges passiert zwischen den beiden in diesem Jahr. Vielleicht würde Marc sogar Lorenzo lieber als Weltmeister sehen. Aber man darf da nicht zu viel hinein interpretieren. Rossi gibt sein Bestes, um die WM zu gewinnen. Aber für mich sieht es nicht so aus, als würde sich Marc in den Rennen auf die Seite von Jorge schlagen.»

Dovizioso, sagte Rossi könne bem Sepang-GP «sehr, sehr schnell sein».

«Dovi» könnte also den lästigen Eindringling spielen.
Aber der Ducati-Werkspilot will sich auf keine Polemik einlassen. «Ich habe in Australien eine schwache Vorstellung gegeben. Aber hier in Sepang könnten wir mit der GP15 sehr gut abschneiden», meint Dovi. «Wir müssen am Motorrad arbeiten, um auf jeder Piste konkurrenzfähig zu sein. Ich muss aber auch an mir arbeiten. Hauptsächlich an mir selbst... Unser Bike ist klar besser als das letztjährige, aber es fällt mir schwer, damit das Maximum herauszuholen, das hat mit einer gewissen Charakteristik der Maschine zu tun. Deshalb bin ich auf manchen Pisten nicht schnell genug. Ich muss an meinem Fahrstil arbeiten.»

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