Formel 1: Fremdschämen in den USA

Marc Márquez: «Wings ein Risiko, aber große Wirkung»

Von Manuel Pecino
Marc Márquez steht den Winglets kritisch gegeüber, doch er konnte nicht leugnen, dass sich die in Austin getesteten Flügel positiv auf das Fahrverhalten seiner Honda auswirkten.

«Glücklicherweise haben wir keine großen Flügel am Motorrad, diese können Fahrer verletzen. Ich setze mich dafür ein, dass sie bald verboten werden», stellte Dani Pedrosa fest, nachdem er in Austin gestürzt war und seine Honda Andrea Dovizioso abschoss.

Als Ducati 2015 beim Katar-Test erstmals Wingelts an der Desmosedici GP15 zeigte, schlug ihnen zunächst nur Verwunderung und ein müdes Lächeln der Gegner entgegen. Kleine Flügel hatte es auch schon in der Vergangenheit gegeben, in dieser Größe und Beschaffenheit waren sie aber neu. Die Konkurrenz regierte im Verlauf der Saison. Yamaha brachte in Misano im September ebenfalls Wings an der M1 an. Honda testete 2016 erstmals kleine Flügel.

Die Gefahr der Flügel liegt in ihren Kanten. Darauf wurde mit einer Reglementänderung regiert: alle Kanten der Winglets müssen einen Mindestradius von 2,5 Millimetern haben, um die Gefahr durch scharfe Kanten zu vermindern. Trotzdem: Die Wings sind ein Sicherheitsrisiko. Das erkannte auch Dani Pedrosa in Austin. In Argentinien hatte Andrea Iannone sogar ein Winglet verloren, als er damit die Befestigung der Onboard-Kamera an der Honda von Marc Márquez beschädigte.

Auch Marc Márquez steht den Winglets kritisch gegenüber. «Diese Flügel-Sache ist etwas kurios, seltsam... Wir hatten kleine, aber ich mag sie persönlich nicht. Der erste Grund ist, dass die Bikes ohne sie schöner aussehen. Der zweite Grund sind Vorfälle, wie wir sie zwischen Dani und Dovizioso in Austin oder zwischen Iannone und mir in Argentinien sahen. Ich muss sagen, dass ich keinen Schlag spürte, aber ich sah die TV-Bilder – es hätte viel schlimmer ausgehen können. Okay, die Regeln erlauben die Wings, aber sie sollten noch weiter beschränkt werden.»

Honda arbeitete schon in Katar mit neuen Aerodynamik-Komponenten – auch Wingelts sind darunter. In Austin wurde erneut in diese Richtung gearbeitet. «Wir haben neue Verkleidungen. Zudem arbeiten wir mit den umstrittenen Winglets, um zu finden, was die andern bereits gefunden haben. Das betrifft die Verbesserung der Reaktionen des Bikes durch die Aerodynamik. Die Winglets an der Verkleidung helfen vielleicht, das Vorderrad auf dem Boden zu halten, was bei der Beschleunigung aus schnellen Kurven nötig ist. Bisher haben wir noch keinen Kompromiss gefunden, um dieses Ziel zu erreichen, ohne unser Bike zu stark zu verändern. Es hatte aber große Auswirkungen, als ich die Winglets in Austin testete», verriet Márquez.

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