Bradley Smith: «Halbe Saison Anpassungszeit zu lang»

Von Sharleena Wirsing
Bradley Smith

Bradley Smith

Bevor für Bradley Smith 2017 ein Traum in Erfüllung geht und er im KTM-Team zum Werkspilot wird, will er sein letztes Jahr bei Tech3 erfolgreich abschließen. SPEEDWEEK.com verriet er, was ihn bisher davon abhält.

Bradley, du hattest 2015 eine hervorragende Saison und warst WM-Sechster, doch in dieser Saison hast du große Schwierigkeiten. Du hast bereits erklärt, dass dies mit den neuen Michelin-Reifen zu tun hat. Gibt es noch weitere Gründe? «Nicht wirklich. Um ehrlich zu sein, scheint es wirklich nur ein Fall von Schwierigkeiten bei der Anpassung an die neuen Reifen zu sein. Ich habe Probleme, das richtige Gefühl und Feedback von den Reifen zu bekommen.»

Smith räumte ein: «Vielleicht habe ich auch nach einem Gefühl gesucht, das ich im letzten Jahr hatte. Doch das werde ich nicht finden, es existiert nicht mit den Michelin-Reifen. Ich habe wohl zu viel Zeit verschwendet, als ich auf die falschen Dinge achtete. Das war sehr frustrierend für mich, denn manchmal wurde mein Selbstvertrauen besser, die Resultate waren da, aber dann stürzte ich und verlor wieder mein Selbstvertrauen. Wenn ich stürzte, fühle ich mich nämlich nicht am Limit. Es fühlt sich genauso an, wie in der Runde zuvor, aber ich stürze. Es ist eine Kombination aus Selbstvertrauen aufbauen, es verlieren, es wieder aufbauen und dann beginnt der Kreis von vorne. Das ist auch den vielen Neuerungen geschuldet, denn wir fuhren die Rennen bisher mit vielen neuen Entwicklungsstufen bei den Reifen. Das ist aber keine Ausrede, denn es ist für alle gleich. Doch das ist der Grund, warum ich diese Probleme habe.»

«Ich war auch mit den Bridgestone-Reifen nicht sofort schnell», erinnert sich der 25-Jährige aus Oxford. «Es dauerte auch damals ein paar Jahre, bis ich alles auf die Reihe bekommen habe. Natürlich will ich nicht, dass es diesmal wieder so lange dauert, aber trotzdem brauche ich wohl länger als die anderen Fahrer, um das richtige Gefühl aufzubauen. Wir hatten bisher acht Rennen, nun muss ich endlich die korrekte Richtung finden. Eine halbe Saison Anpassungszeit ist zu viel.»

Wie kannst du diesen Prozess beschleunigen? «Testen. Ganz ehrlich. Der beste Weg für mich, Selbstvertrauen zu bekommen und Dinge anzupassen sind Testfahrten. Während eines Testtags kann man 80 Runden drehen, was ein paar Tagen an den Rennwochenenden entspricht. Und man kann ohne Druck arbeiten und viele Änderungen vornehmen. Die Tests in Jerez und Barcelona waren schon sehr wichtig. Das scheint mir im Moment gut zu tun.» Am 19. und 20. Juli findet der nächste MotoGP-Test auf dem Red Bull Ring in Spielberg statt.

2015 hast du als einen deiner Erfolgsfaktoren die ruhigere Arbeitsweise in der Box genannt. Folgst du diesem Konzept auch in dieser Saison oder haben sich ein paar alte Verhaltensmuster wieder eingeschlichen? «Ich gehe noch immer meinen neuen Weg, denn ich denke, dass es der richtige Weg für die Zukunft ist. Auf diese Weise herrscht im Team ein besseres Arbeitsklima. Ich habe mit allen eine gute Arbeitsbeziehung, doch natürlich gibt es auch Momente der Frustration», gestand Smith ein. «Doch es gibt keinen Grund, von dieser Entwicklung abzuweichen, denn das könnte wieder in die falsche Richtung führen.»

Nach acht Rennen in der Saison 2016 liegt Smith nur auf WM-Rang 15 und hat bereits ganze 40 Punkte auf seinem Tech3-Teamkollegen Pol Espargaró verloren, der als bester Satelliten-Pilot den sechsten WM-Rang belegt. «Ich will wieder bester Satelliten-Pilot sein können. Für die Gesamtwertung ist dieser Zug vielleicht schon abgefahren. Wieder an Pol heranzukommen, wäre wirklich, wirklich schwierig. Wenn ich die Saison wieder mit ein paar Ergebnissen als bester Satelliten-Piloten abschließen kann, dann hätte ich mein jetziges Ziel erreicht.»

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