KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Pol Espargaró: «KTM hat mehr in der Hinterhand»

Von Sharleena Wirsing
2017 wird Pol Espargaró zum KTM-Werksfahrer. Vor dem ersten Kräftemessen von KTM mit den anderen MotoGP-Teams in Spielberg vermutet er, dass die Österreicher noch nicht ihr volles Potenzial zeigen werden.

In Spielberg wird sich KTM am 19. und 20. Juli im direkten Vergleich mit den MotoGP-Piloten messen können. Vor allem die zukünftigen KTM-Werkspiloten Pol Espargaró und Bradley Smith werden die Arbeit der Österreicher mit den Testfahrern Mika Kallio und Tom Lüthi genau beobachten.

Espargaró sah sein Arbeitsgerät für 2017 bereits in Jerez in Aktion. «Ja, ich habe den Test in Jerez besucht, denn ich hatte in der Nähe an einem Event teilgenommen. Das Team ist großartig – die Ingenieure, die Mechaniker und das Bike. Alles sieht fantastisch aus, aber sie sind eben auch neu. Sie haben ein sehr spezielles Chassis, das komplett aus Rohren besteht, und auch eine besondere Suspension von WP, die Vordergabel sieht völlig anders aus als die an der Yamaha. Viele Dinge werden anders für mich sein.»

Konntest du auch Unterschiede zur Yamaha feststellen, als du die Maschine in Aktion gesehen hast? «Ich konnte sehen, dass alles korrekt funktioniert. Ich konnte nicht sehen, ob das Bike beim Bremsen oder in der Kurvenmitte besser ist. Da ich nicht auf der Maschine saß, kann ich es nicht einschätzen, denn es hängt auch sehr viel vom Fahrstil des jeweiligen Fahrers ab. Ich kann dir aber sagen, dass die Maschine auf der Gerade sehr kraftvoll ist und das Turning stimmt. Auch die Bremsstabilität sieht ganz gut aus.»

Durftest du bereits einen Blick auf die Daten werfen? «Ja, ich sah die Daten, doch die Daten einer Werksmaschine haben viel mehr Parameter, als jene, die ich gewohnt bin. Ein Beispiel ist die Steifigkeit des Chassis. In dieser Hinsicht muss ich noch etwas lernen.»

Trotzdem erwartet Pol Espargaró, dass die Zeiten von Kallio und Lüthi in Spielberg nicht allzu aussagekräftig sein werden. «Wir haben es im letzten Jahr bei Suzuki gesehen, als erst De Puniet fuhr und dann Maverick und mein Bruder Aleix. Alles hat sich innerhalb eines Tages verändert. Wir müssen abwarten, wie es Bradley und mir auf dem Bike geht. Ich weiß nicht, ob sie die neuste Version des Bikes in Österreich der Konkurrenz zeigen. Sie haben schon sehr viele neue Teile und werden das Bike bald deutlich verbessern, obwohl die Rundenzeiten schon jetzt schnell sind. Bisher waren sie auf allen Strecken nah an uns dran, was die Zeiten betrifft, obwohl sie noch nicht dieselben Reifen hatten. Das ist gut. Der erste Vergleich mit den anderen MotoGP-Teams wird ziemlich interessant, aber ich denke, dass dieser Test nicht wirklich aussagekräftig sein wird. Ich bin mir nicht sicher, ob sie ihr gesamtes Potenzial bereits zeigen, denn sie haben noch viel in der Hinterhand. Es wird ein Anhaltspunkt sein, aber es wird danach noch viel mehr folgen», ist Espargaró überzeugt.

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