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Bradley Smith will mit YART Weltmeister werden

Von Frank Aday
Bradley Smith gewann 2015 mit Pol Espargaró und Katsuyuki Nakasuga die «Acht Stunden von Suzuka»

Bradley Smith gewann 2015 mit Pol Espargaró und Katsuyuki Nakasuga die «Acht Stunden von Suzuka»

Mit MotoGP-Pilot Bradley Smith sicherte sich das offizielle Yamaha-Team YART einen hochkarätigen Fahrer, der helfen soll, den zweiten Langstrecken-WM-Titel für die Truppe einzufahren.

Beim Acht-Stunden-Rennen der German Speedweek in Oschersleben bringt die YART-Truppe von Mandy Kainz neben Broc Parkes und Marvin Fritz auch einen aktuellen MotoGP-Star zum Einsatz: Tech3-Yamaha-Pilot Bradley Smith.

Beim Moto3- und Moto2-Test in Spielberg war Smith bereits mit der R1 von Mandy Kainz unterwegs. Von 24. bis 28. August wird sich der Brite nun erneut auf die Yamaha des Teams schwingen. Smith hat bereits Erfahrung mit Langstreckenrennen. 2015 siegte er gemeinsam mit Pol Espargaró und Katsuyuki Nakasuga bei den legendären «Acht Stunden von Suzuka» für das Yamaha-Werksteam.

Das Yamaha Austria Racing Team (YART) hat beim Finale der «FIM Endurance World Championship» in Oschersleben die Chance, den zweiten WM-Titel in der Geschichte des Teams zu holen. Bereits 2009 wurde die Truppe von Mandy Kainz mit den Fahrern Igor Jerman, Steve Martin und Gwenn Giabbani Weltmeister. Aktuell liegt YART in der Teamwertung auf dem dritten Rang acht Punkte hinter April Moto Motor Events und ist punktgleich mit SRC Kawasaki, die den zweiten Rang innehaben. Die Top-5 der Gesamtwertung sind nur durch zwölf Punkte getrennt.

Bradley, du bist aktuell sehr beschäftigt, denn du absolvierst nun fünf direkt aufeinanderfolgende Rennwochenenden. Wie hast du dich auf dieses Rennen vorbereitet?

Es sieht schon nach einem sehr engen Zeitplan aus, aber ich sehe es so, dass mich das im Rhythmus hält. Innerhalb der MotoGP-WM kommen wir nicht genug zum Fahren. Vor allem in den letzten Monaten gab es längere Zeiträume zwischen den Rennen. Wir hatten meist zwei oder drei Wochen Zeit dazwischen. Wir müssen abwarten, wie meine Leistung in Misano aussieht, aber ich bin zuversichtlich, dass die Teilnahme hier einen positiven Effekt haben wird. Ich bereite mich mit Erholung auf die Rennen vor, ich achte auf genug Schlaf und Essen. Dabei denke ich an alle Details.

In Suzuka hast du im letzten Jahr die Werks-Yamaha YZF-R1 gefahren, in Silvertone hast du dich während der Yamaha Racing Experience auf eine YZF-R1M geschwungen und mit dem YART-Team hast du letzte Woche auf dem Pannoniaring getestet.

Ja, ich saß nun auf drei unterschiedlichen Maschinen. Um ehrlich zu sein fühlt sich die YART-Maschine an wie das Bike vom letzten Jahr in Suzuka. Ich weiß, dass das Werk nach ihren großen Erfolgen eng mit YART zusammenarbeitet, die Bikes fühlen sich sehr ähnlich an. Das Beeindruckendste ist die Agilität der Maschine. Sie fühlt sich nicht wie eine gewöhnliche 1000-ccm-Maschine an, denn sie ist einfacher zu fahren – vor allem bei den Richtungswechseln auf dem Pannoniaring. Auch die R1 und die M1 sind sich ähnlich, was die Charakteristik des Chassis angeht. Wenn wir dieselbe Power wie mit der MotoGP-Yamaha M1 hätten, wäre die R1 unschlagbar.

Das Level im Feld der Langstrecken-WM ist nicht mit jenem der MotoGP-Klasse vergleichbar. Wie wirst du mit dem dichten Verkehr umgehen? Hast du eine Strategie?

Was den Verkehr auf der Strecke angeht, daran bin ich gewohnt, denn in Suzuka waren auch 80 Fahrer auf der Strecke. In Oschersleben werden es 35 sein. Ich weiß, dass die Strecke kürzer ist, aber ich drücke die Daumen, dass der Verkehr geringer ist. Das gehört aber zum Rennsport, in dieser Situation muss man einfach stets aufmerksam sein, das macht die Langstreckenrennen aber auch so schwierig. Du musst nicht nur fahrerisch das Maximum herausholen, sondern dich auch durch das Fahrerfeld schieben ohne Fehler zu machen. Ich denke, deshalb sind Langstreckenrennen eine Herausforderung.

Yamaha hat in dieser Saison zwei von drei Rennen gewonnen. Broc und du seid Freunde, das YART-Team hatte die gesamte Saison schon eine starke Pace. Was erwartest du von diesem Rennwochenende?

Meine Erwartung ist, dass es nicht einfach wird. Diese Jungs kennen diese Maschinen und das Langstrecken-Umfeld genau. Oschersleben ist eine kleinere Strecke als ich sie gewohnt bin. Rundenzeiten von 1:26 min bedeuten, dass die Pace sehr eng zusammenliegen wird. Also sind die letzten Zehntel entscheidend. Zudem kenne ich Oschersleben nicht, während die anderen Fahrer mit der Strecke vertraut sind. Ich muss am Mittwoch viele Trainingsrunden drehen, um so viel wie möglich zu lernen.

Du hast mit Broc in Andorra trainiert. Musstest du dein Training anpassen, um die zusätzliche Ausdauer für ein Langstreckenrennen zu erhalten?

Ich kenne Broc sehr gut, da er in Andorra praktisch mein Nachbar ist. In diesem Jahr haben wir uns aber nicht viel gesehen, da ich sehr beschäftigt war, aber ich weiß, dass er intensiv trainiert hat, um für das letzte Rennen und den Kampf um den WM-Titel bereit zu sein. Ich habe mich etwas zu spät dafür entschieden, um mein Training noch zu verändern. Erst zweieinhalb Wochen vor dem Rennen habe ich mich mit Mandy geeinigt. Doch ich denke, die allgemeine Fitness in der MotoGP-Klasse ist hoch, um 42 Minuten solche Rennen zu fahren können, wie wir es tun. Die Stints beim Langstreckenrennen werden wohl etwa eine Stunde dauern, daher sollte meine Ausdauer mich nach vorne bringen. Wichtig ist die Erholung, denn wir müssen das drei oder vier Mal am Tag leisten und nicht nur einmal. Es wird interessant und hart, aber ich freue mich auf die Herausforderung.

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