Valentino Rossi ist 30

Von Markus Lehner
Valentino Rossi: 97 GP-Siege, 8 WM-Titel, 30 Jahre

Valentino Rossi: 97 GP-Siege, 8 WM-Titel, 30 Jahre

Der vielleicht talentierteste und erfolgreichste Motorradrennfahrer aller Zeiten, Valentino Rossi, ist am Montag, den 16. Februar, 30 Jahre alt geworden.

«Vale» nimmt dieses Jahr seine 14. Saison als Weltmeister in Angriff. Der sechsfache MotoGP-Champion holte 2008 den Titel mit 9 Siegen, 16 Podestplätzen und 373 WM-Punkten von Casey Stoner (Ducati) zurück.

Millionen von Fans in aller Welt kennen und lieben den «Doctor», der den WM-Titel der 125er, 250er, 500er und MotoGP-Klasse in der jeweils zweiten Saison holte. Er hat es als Einziger neben dem Engländer Phil Read geschafft, Weltmeister in allen drei Klassen zu werden.

Rossi ist zudem der einzige Fahrer, der in allen drei Topklassen – 500 ccm, MotoGP 990 ccm und MotoGP 800 cm mindestens einen Titel schaffte. 2006 und 2007 ging der Titel zwar an Nicky Hayden (990 ccm) und Casey Stoner (800 ccm), doch 2008 holte ihn Rossi wieder zurück.

Beim ersten Auftritt der GP-Szene in Indianapolis/USA im vergangenen Jahr entthronte Rossi auch den legendären Giacomo Agostini bei den Anzahl GP-Siegen in der Topklasse mit seinem 69. Erfolg. Mit zwei weiteren Siegen in Motegi/Japan und in Sepang/Malaysia stockte Rossi sein Konto auf 71 Siege auf. Insgesamt hat Rossi 97 GP für sich entschieden.

Der Sohn von Graziano Rossi, der in den 70er Jahren selbst ein erfolgreicher GP-Pilot war, begann seine GP- Karriere im Jahre 1996 auf einer Aprilia. Bereits in seiner ersten Saison gewann er einen Grand Prix. 1997 folgte der erste WM-Titel und danach der Sprung in die 250er Klasse. Dort sammelte er den Titel 1999 ein. Im Jahr 2000 trat Rossi bereits in der Topklasse an, das war damals die 500ccm-Kategorie. Mit einer Honda kämpfte er bereits in seiner ersten Saison um den WM-Titel mit, der Italiener schaffte zwei Siege und den zweiten WM-Endrang.

2001 gewann er die letztmals ausgetragene 500ccm-WM. Danach dominierte er die neue 990ccm-MotoGP-Viertakt-Klasse mit einer Fünfzylinder-Honda RC 211 V. 2003 bestätigte er den Titel und war für die Konkurrenz unantastbar.

2004 kam der sensationelle Wechsel von seinem langjährigen Arbeitgeber Honda zu Yamaha. Das historische Jahr begann für Rossi und Yamaha mit einem Sieg in Welkom. Weitere acht Triumphe reichten, um die WM-Krone trotz des Wechsel zu behalten.

2005 gewann Rossi erneut neun Mal auf dem Weg zu seinem 7. WM-Titel. In Mugello 2006 machte er Gerüchten um einen Wechsel in die Formel 1 mit der Unterschrift für ein weiteres Jahr bei Yamaha ein Ende.

Die Gesamtbilanz von Rossis Karriere ist atemberaubend: Acht von 13 GP-Jahren beendete der Ausnahmekönner als Weltmeister. Seit seinem Wechsel in die Topklasse beträgt seine Gewinnquote 47 Prozent, Rossi hat also praktisch jedes zweite Rennen für sich entschieden. 71 Siege in 150 Rennen setzen ihn klar auf den ersten Platz vor Michael Doohan (39,4%) und Kenny Roberts Senior (37,9%).

Rossi wird uns mindestens noch zwei Jahre erhalten bleiben, er hat im Herbst vergangenen Jahres in Laguna Seca einen entsprechenden Vertrag mit Yamaha unterzeichnet. Selbst der Rekord Agostinis von acht WM-Titeln in der Topklasse liegt in Reichweite.

Rossis Popularität ist einzigartig in der Welt des Motorrads. Bei den Tests in Sepang/Malaysia trat er Mitte Februar für Yamaha Indonesia beim einem Publikumsanlass als Gast auf; Tausende feierten den achtfachen Weltmeister wie einen Popstar.


Ein paar Zitate und Glückwünsche:

Davide Brivio (Fiat Yamaha Team Manager): «Als Valentino im Herbst 2003 von Honda zu uns wechselte, sagte er an einem Meeting, er wolle das erste Rennen in Welkom/Südafrika gewinnen. Ich habe innerlich den Kopf geschüttelt, aber trotzdem alles daran gesetzt, ihm ein perfektes Umfeld zu schaffen. Valentino hat tatsächlich gewonnen! Er ist einzigartig.»

Tom Cruise (Schauspieler und Fan von Rossi): «Ich werde Laguna Seca 2008 nie vergessen. Ich habe so etwas noch nie gesehen, diese Entschlossenheit, dieser bedingungslose Einsatz. Valentino, du enttäuschst niemanden. Danke für die Rennen, die du uns gezeigt hast.»

Colin Edwards: «Ich nenne dich von nun an nur noch Goat. Das heisst «The Greatest of all times» (der Grösste aller Zeiten)

Carmelo Ezpeleta (Dorna-CEO): «Rossis Verhalten nach dem Verlust des WM-Titels an Nicky Hayden 2006 war bewundernswert. So etwas kann nur ein ganz grosser Champion.»

Jorge Lorenzo (Teamkollege von Rossi): «Happy Birthday, Vale. Es ist eine Ehre für mich, gegen eine Legende wie dich zu fahren. Doch jetzt bist du 30; höchste Zeit, es ein bisschen langsamer angehen zu lassen …»

Marco Simoncelli (250er Weltmeister 2008): «Happy Birthday, Bomber! Ich bitte dich inständig, uns auch mit 30 noch genauso viel Aufregung und Spass zu bieten, wie du es mit 29 getan hast!»

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