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Motegi-GP steht vor der Absage

Von Günther Wiesinger
Der Joban Expressway nahe Motegi

Der Joban Expressway nahe Motegi

Erdbeben, Tsunami, erhöhte radioaktive Strahlen – angesichts dieser katastrophalen Ereignisse ist an einen Japan-GP im April nicht zu denken.

Angesichts des nuklearen Notstands nach den schwerwiegenden Störfällen in den Atomkraftwerken in Fukushima, Tokai und Onagawa rücken motorsportliche Grossanlässe in Japan natürlich in den Hintergrund. Deshalb rechnen die Motorrad-GP-Teams mit einer Absage des MotoGP-Events in Motegi vom 24. April. Das meldet die neue Motorsport-Wochenzeitschrift SPEEDWEEK in ihrer morgen erscheinenden Ausgabe.

Doch bisher liegen aus Motegi wenig konkrete Informationen vor. Niemand kann bisher einschätzen, ob der Rennstreckenkomplex des Motegi Twin Rings beschädigt wurde. Sicher ist, dass in der Grossstadt Mito, wo ein Grossteil des GP-Trosses zu nächtigen pflegt, durch das verheerende Erdbeben etliche Gebäude zerstört wurden. Auch die Autobahn zwischen Joban und Mito, rund 30 km von der Rennstrecke entfernt, wurde erheblich beschädigt.

Der Twin Ring Motegi wurde 1997 eröffnet und liegt im Osten der Provinz Tochigi inmitten der stark bewaldeten Hakko-Bergkette, rund zwei Autostunden von Tokyo entfernt, aber genau in der Mitte zwischen der Hauptstadt und dem Tsunami-Katastrophengebiet Sendai.

Im Juni 2006 wurden die Suzuka Circuitland Ltd. und Twin Ring Motegi Ltd. in einer gemeinsamen Firma namens «Mobilityland Corporation» zusammengeschlossen. Eigentümer beider Rennstrecken ist der Honda-Konzern.

Aber selbst die Repsol-Honda-Manager konnten beim Katar-Nachttest auf dem Losail Circuit bisher keine konkreten Aussagen über eine drohende Absage des Japan-GP machen. Fakt ist: Japan hat momentan ganz andere Sorgen.

Die Teamvereinigung IRTA will sich in den nächsten Tagen informieren, sobald die Gefahr eines atomaren Super-Gaus in Japan gebannt ist. Auch die GP-Vermarktungsfirma Dorna will demnächst Kontakt zu den Veranstaltern in Motegi Kontakt aufnehmen.

Aber da nicht nur eine radioaktive Gefährdung droht, wichtige Verkehrsverbindungen beschädigt sind, die Stromversorgung nicht gewährleistet ist, rechnen die Teams bereits mit einem rennfreien Ostersonntag und einer Verlegung des Grand Prix auf den Herbst.

Schon 2010 fiel der Motegi-GP im April aus, weil die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjllajökull den Flugverkehr weltweit lahmlegt hatte. Das Rennen war dann am 3. Oktober nachgeholt worden.

Race Director Paul Butler will sich sobald wie möglich einen genaueren Überblick verschaffen. «Ich denke, es wird einige Zeit dauern, bevor die Situation wirklich ernsthaft beurteilt werden kann», erklärte der Engländer im Gespräch mit SPEEDWEEK. «Wir haben bisher nichts über eine Beschädigung des Circuits gehört. Aber ich habe in der englischen Daily Mail die Bilder vom Joban Expressway in der Nähe von Mito gesehen. Das sieht alles sehr dramatisch aus.»

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