Wir wollen vorne mitmischen

Kolumne von Stefan Kiefer
Stefan Kiefer beim Jerez-Test

Stefan Kiefer beim Jerez-Test

Nach dem vierten WM-Rang von Stefan Bradl 2008 möchten wir in dieser Saison in der 125er-WM konstant an der Spitze mitfahren.

In diesem Jahr möchten wir mit Stefan Bradl in der 125er-WM eine führende Rolle spielen. Obwohl wir als GP-Team erst die zweite WM-Saison in dieser Kategorie bestreiten.

Wir haben uns 2006 erstmals ein Junior-Team in der IDM 125 geleistet. Marvin Fritz ist in der Gesamtrechnung auf Platz 11 gelandet. Damals kam bei uns erstmals der Gedanke auf, auch in der WM in die kleinere Klasse umzusatteln. 2006 waren wir in der 250er-WM mit Anthony West und Dirk Heidolf unterwegs. Doch mit normalen Aprilia-Kit-Maschinen war damals gegen zwölf Werksmaschinen auf die Dauer kein Staat zu machen. Anthony West hätte nur weitergemacht, wenn wir ihm für 2007 eine LE-Aprilia, also eine Vorjahres-Werksmaschine, angeboten hätten. Aus seiner Sicht war das völlig verständlich. Aber so ein Gerät hätte 500.000 Euro gekostet – unfinanzierbar!

So ist die 125er-Klasse im Hinblick auf 2008 immer weiter ins Zentrum unserer Gedanken gerückt. Nach dem vierten, fünften Grand Prix 2007 wusste ich, dass wir es machen werden. Beim Barcelona-GP 2007 Mitte Juni habe ich nach dem ersten freien Training erstmals Helmut Bradl gefragt, wie die Verträge von Stefan bei Blusens-Aprilia aussehen. Stefan war dort im ersten Training gleich stark gefahren. Zum Glück war er für 2008 frei.

Danach hat sich relativ schnell abgezeichnet, dass wir uns einig werden. Helmut hat gleich beim ersten Gespräch gesagt: «Kann ich mir durchaus vorstellen.» Also habe ich mich ab Barcelona bemüht, Sponsoren für Stefan aufzutreiben, um ein Budget für eine Werks-Aprilia RSA 125 gewährleisten zu können. Beim Sachsenring-GP habe ich erstmals Grizzly-Chef Fredy Gangelberger getroffen. Zwei Wochen später beim IDM-Lauf Anfang August 2007 in Schleiz haben wir den Deal mit Stefan und Helmut Bradl besiegelt. Natürlich hatte ich zuvor intensiv mit Stefan gesprochen. Der Fahrer muss so einen Teamwechsel natürlich auch befürworten. Letztlich war Stefan sogar der ausschlaggebende Faktor, dass die ganze Konstellation zustande gekommen ist.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich schon ziemlich genau, dass Robin Lässer der zweite Fahrer im Team wird. Robin war 2007 bei uns der zweite Junior-Pilot in der IDM 125 neben Marvin Fritz, der Gesamtdritter wurde. 2008 treten wir in der IDM wieder mit Marvin an, als zweiten Fahrer haben wir Jan Bühn (16) engagiert, er war im Vorjahr Vierter im ADAC Junior Cup. Wir wollten zuerst Gesamtsieger Luca Grünwald, aufgrund der technischen Betreuung konnten wir zumindest für 2009 aber keine Einigung finden.

Vom 250er-Piloten Dirk Heidolf mussten wir uns Ende 2007 nach drei Jahren trennen. Wir wollten in unserer sechsten GP-Saison einen klaren Schritt nach vorne machen und erstmals einen Fahrer unter die Top-Ten bringen. Stefan Bradl hat 2008 in Katar ganz überraschend gleich beim Saisonauftakt Platz 3 erreicht und danach die Rennen in Brünn und Motegi gewonnen. Nach dem vierten WM-Rang von 2008 sind wir zuversichtlich, dass Stefan für unseren neuen Hauptsponsor Viessmann Heiztechnik in dieser Saison konstant um Podestplätze fightet.
 
Stefan Kiefer (43) betreibt in Idar-Oberstein mit Bruder Jochen ein Motorradgeschäft (Suzuki und Yamaha). Seit 1998 besitzen die Brüder auch ein Racing Team. Es begann in der IDM 250 mit Christian Gemmel. Erstes Highlight: IDM-Titel 2002 mit Gemmel. Der Schritt in die 250er-WM war die logische Folge. Bestes GP-Ergebnis 250 ccm: Platz 7 durch Anthony West auf dem Sachsenring 2006. Wegen der geringen Erfolgsaussichten und der hohen Kosten in der 250er-Klasse erfolgte für 2008 der Wechsel in die 125er-WM. Die grössten 125-ccm-Erfolge: GP-Siege durch Stefan Bradl in Brünn und Motegi. Für 2009 kam mit Viessmann ein neuer Hauptsponsor an Bord. Ausserdem bestreitet der Russe Vladimir Leonov (21) für das Viessmann Kiefer Team auf Aprilia die 250er-WM.

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