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Max Nagl: Keine Zukunft im Husqvarna-Werksteam!

Kolumne von Thoralf Abgarjan
Max Nagl (#12) neben Weltmeister Tim Gajser (#243) und seinem Teamkollegen Gautier Paulin (#21)

Max Nagl (#12) neben Weltmeister Tim Gajser (#243) und seinem Teamkollegen Gautier Paulin (#21)

Der Vertrag von Husqvarna-Werksfahrer Max Nagl wird nicht verlängert. Der einzige deutsche MXGP-Fixstarter steht 2018 ohne Team da. Seine Zukunft in der Motocross-WM ist gefährdet.

Vor der Zukunft von Max Nagl in der Motocross-WM steht ein großes Fragezeichen. Der einzige deutsche MXGP-Starter in der Motocross-WM steht 2018 ohne Vertrag da. Sein Engagement im Husqvarna-Werksteam wird nicht verlängert, wie in Loket aus Teamkreisen durchsickerte.

Bevor Max Nagl 2015 von Honda zu Husqvarna wechselte, galt das 'ICE-One'-Team als 'underdog' der Werksteams.

Nagl brachte das Team sportlich ganz nach oben.

Aber im großen Haifischbecken der Motocross-WM geht es nicht um die Verdienste eines Markenbotschafters - auch wenn sich Husqvarna selbst gern als 'Pionier des Offroadsports mit Kultcharakter' darstellt.

Es geht beinhart um die Zukunft und um Erfolg um jeden Preis. Und hier passt der Deutsche offenbar nicht mehr ins Konzept.

Auch wenn Nagl eine in der Szene bemerkenswerte Fangemeinde mit Markenloyalität aktiviert: Nagl wird das Husqvarna-Werksteam verlassen müssen.

Zur Erinnerung: Nachdem BMW die Marke Husqvarna gekauft und mit einer fragwürdigen Firmenpolitik zu Grunde gerichtet hatte, kaufte die Pierer Holding die Traditionsmarke und produzierte seit 2014 unter dem Dach von KTM in Mattighofen (Österreich).

Bis 2013 war Husqvarna in der modernen Motocross-WM nicht vertreten. Nach dem Kauf von Husqvarna durch KTM wurde das Team 'ICE-One' des Besitzers Kimi Räikkönen im Jahre 2014 als offizielles Husqvarna-Werksteam nominiert.

Bis zu diesem Zeitpunkt startete das Team des Formel-1-Stars als Privatteam mit KTM-Motorrädern.

2014 debütierte 'ICE-One' mit Tyla Rattray (WM-Rang 17), Todd Waters (Rang 23) und Dean Ferris (P24) als offizielle Husqvarna-Werksfahrer. In der Herstellerwertung belegte Husqvarna den letzten Platz - hinter TM.

2015 wechselte Max Nagl von HRC zu Husqvarna. Im Vorjahr (2014) war er der mit Abstand beste Honda-Pilot mit WM-Rang 6. Sein Teamkollege Evgeny Bobryshev wurde in jenem Jahr 14ter.

Der Wechsel von Nagl in das Husqvarna-Werksteam brachte die entscheidende Wende für 'ICE-ONE'. Nagl führte die WM an, bis er sich bei seinem Heim-Grand-Prix in Teutschenthal durch einen unglücklichen Zwischenfall im Qualifikationsrennen den Fuß brach. Er verpasste danach 5 WM-Läufe und wurde am Ende trotzdem WM-Sechster und damit erneut und mit Abstand bester Husqvarna-Pilot. Seine Teamkollegen Todd Waters und Dean Ferris stellte er klar in den Schatten.

2016 wurde Nagl WM-Dritter hinter Tim Gajser (Honda) und Antonio Cairoli (KTM). Sein Teamkollege Christophe Charlier erreichte WM-Platz 21. In der Herstellerwertung landete Husqvarna dennoch auf Platz 4.

2017 heuerte Husqvarna-Teamchef Antti Pyrhönen den Franzosen Gautier Paulin an, der bei HRC den Platz für Gajser freimachen musste. Max Anstie kam aus der MX2-Klasse ins dreiköpfige Husqvarna-Werksteam.

Paulin liegt nach 13 WM-Runden auf WM-Rang 4, Nagl auf Rang 7 und Anstie auf Platz 12.

Paulin und Anstie wurden für zwei Jahre im Werksteam engagiert. Der Vertrag von Max Nagl läuft zu Saisonende aus.

«Eine Woche vor Loket fragte ich beim Team nach, wie es mit mir im nächsten Jahr weitergeht. Daraufhin erhielt ich die enttäuschende Antwort, dass Husqvarna meinen Vertrag nicht verlängern will», erklärte Max Nagl exklusiv gegenüber SPEEDWEEK.com. «Das ist eine sehr schwierige Situation für mich, weil inzwischen alle Werksteams voll besetzt sind. Es bleibt jetzt kaum noch Zeit, einen Platz für das nächste Jahr zu finden.»

Die Husqvarna-Erfolge von Max Nagl:
2015 - WM-Rang 6
2016 - WM-Rang 3
2017 - WM-Rang 7 nach 13 von 19 WM-Läufen

Die Ergebnisse von 2015 und 2016 sind zwar Geschichte, gleichfalls aber der Maßstab, an dem sich die Nachfolger von Max Nagl messen lassen müssen.

Ein dritter WM-Rang ist für Paulin längst nicht in trockenen Tüchern, denn Jeffrey Herlings (KTM) wird von Rennen zu Rennen immer besser.

So schlägt Husqvarna ihrem besten Mann der letzten zwei Jahre die Tür vor der Nase zu: Kein guter Tag für den deutschen Motocross-Sport.

 

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