KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Jeremy van Horebeek: Hoffnung auf mehr Honda-Hilfe

Von Adam Wheeler
Jeremy van Horebeek

Jeremy van Horebeek

Nach seinem achten Platz mit der Standard-Honda in der MXGP-Serie 2019, hofft der Belgier Jeremy van Horebeek auf ein Upgrade von den Japanern für die nächstjährige Weltmeisterschaft.

Jeremy van Horebeek (29) holte in der abgelaufenen MXGP-Saison einen GP-Podiumsplatz und fuhr sechs Mal in die Top-5 eines Durchgangs. Das war vielleicht auch mehr als der einstige Vize-Weltmeister als Privatier im Team Honda SR Motoblouz erwartet hat. Das Team hatte sich Anfang 2019 zudem erst sehr erst spät die Teilnahme an der MXGP-Serie entschieden.

Van Horebeek war einst Werksfahrer bei KTM, Kawasaki und Yamaha wo er seit 2011 unter Vertrag stand. Nach einer Schulterverletzung, die ihn bei fünf Grand Prix stark behindert hat, ist der Belgier jetzt wieder voller Tatendrang für 2020.

«Es war eine großartige Saison», bestätigte van Horebeek, der in Assen mit dem belgischen Team auf Rang 3 fuhr und im November seinen 30er feiert. «Ich hatte Pech in Arco, als der Motor ausgerechnet an einem Sprunghügel fest ging und ich mit einem Vorwärtssalto abflog. Meine Schulter fühlte sich danach alles andere als gut an. Ich wollte dann nach der Pause wieder stark zurückkommen, aber es gab ein Problem nach dem anderen. Dadurch habe ich auch etwas an Motivation und Vertrauen verloren. Aber Schritt für Schritt wurden die Ergebnisse wieder besser. Es ist einfach: Wenn ich nach dem Start in den Top-5 bin, dann bleibe ich auch dort.»

Van Horebeeks Blick ist nun auf 2020 gerichtet. «Ich glaube, wir werden etwas mehr Support von Honda Europa haben was das Budget betrifft, eher nicht die Teile. Honda arbeitet ja quasi mit zwei Schienen: Zum einen HRC und das Werksteam und dann Honda Europa mit der Unterstützung für Teams wie 114 Motorsports und Assomotor. Es gibt für beide Bereich getrennte Budgets und technischen Support.»

Zur Erinnerung: Van Horebeeks GP-Pläne waren für Honda 2019 zu spät spruchreif, sodass man nicht mehr reagieren konnte. Aber das Team Honda SR Motoblouz könnte jetzt von seinem starken Auftritt für 2020 profitieren. Dennoch scheint der Werks-Kit, wie der von Weltmeister Tim Gajser und Newcomer Mitchel Evans außer Reichweite.

«Im Moment ist alles was wir haben Standard», bekräftigte van Horebeek. «Es gibt nur einen adaptierten Auspuff und die Gabel. Das ist eine etwas schwierige Sache. Aber ich denke, wir werden 2020 einen kleinen Schritt nach vorne machen können. Ich denke, wir können noch ein Jahr dranhängen bei Teammanger Josse Sallefranque und auch das Le Touquet-Rennen fahren. Ich werde wieder eine volle Sand-Saison absolvieren. Ich denke es wird hart, denn es sind für dann zwei Jahre durchgehend Rennbelastung ohne Pause. Das ist es auch, warum ich versucht habe, mit dem Team eine gute Lösung zu finden und es sieht auch so aus als würde es gut funktionieren.»

Dazu kommt: Van Horebeeks Speed und seine Resultate haben gezeigt, dass auch ein privater Einsatz einen sehr guten Standard in der MXGP erreichen kann. «Das einzige Problem waren die Starts», gesteht van Horebeek. «Aber ich war zuvor auf einem Werks-Motorrad und da war es auch nicht viel besser. Heutzutage ist der Start das wichtigste Element. Wenn der Start gut läuft, kann man vorne mitfahren. Ich verwende wirklich einen Standard-Motor und auch mehr oder weniger eine Standard-Gabel. Wenn die Leute das nicht glauben, dann ist das ihre Sache. Ich glaube dennoch, dass große Dinge möglich sind. Ein wenig mehr Hilfe wäre natürlich noch besser. Um ehrlich zu sein, hatte ich aber sehr viel Spaß in diesem Jahr. Trotz meiner langen Karriere habe ich 2019 viel gelernt und ich bin bereit für ein weiteres Jahr.»

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