ADAC Eifel Rallye Festival: Ansturm ist ungebrochen
Der Andrang von Teilnehmern für das größte rollende Rallye-Museum hält auch zur diesjährigen Ausgabe vom 19. bis 21. Juli in der Vulkaneifel rund um Daun an. "Es sind nur noch wenige Startplätze frei, wir rechnen wieder mit einem vollen Haus", freut sich Reinhard Klein (Köln), «Kopf» von Slowly Sideways, der Vereinigung von Besitzern historischer Rallye-Boliden. «Ein neuer Trend setzt sich auch in diesem Jahr fort: Die moderneren Autos der Gruppe A und WRC werden immer mehr zu Sammlerobjekten, die bei unserem Festival und anderen Slowly Sideways Veranstaltungen ‚artgerecht' ausgeführt werden." Der renommierte Rallyefotograf ergänzt: "Man müsste meinen, dass man in sieben Jahren Eifel Rallye Festival schon alle Fahrzeugmodelle gesehen hat. Aber es tauchen immer wieder Autos auf, die noch nie dabei waren. Aktuelle Beispiele sind der Skoda 180 RS, Ford Escort Mk3 RS2000, Alfa Romeo 75 V6 3.0 oder Subaru Legacy.»
Verzichten müssen die Zuschauer dagegen auf Walter Röhrl, der aufgrund anderweitiger Verpflichtungen für Porsche dieses Jahr doch nicht am Eifel Rallye Festival teilnehmen kann. Aus beruflichen Gründen musste auch der US-Amerikaner John Buffum absagen. Während der Audi quattro A2, mit dem Buffum 1983 am Pikes Peak gewonnen hat, nun von Fahrzeug-Eigner Wolf-Dieter Ihle (Stuttgart) selbst pilotiert wird, übernimmt Harald Demuth das Steuer des 1987er Audi S1 Pikes Peak.
Demuth: Ein Festival für Freunde
Der Ex-Audi-Werksfahrer und zweifache Deutsche Rallye-Meister hat bislang noch keine Veranstaltung verpasst und freut sich schon auf den nächsten Besuch in Daun: «Ich war von Beginn an dabei und möchte kein Jahr missen. Es ist toll, jedes Jahr die Begeisterung der Leute zu sehen, die extra Urlaub machen, um uns und unsere alten ‚Rallye-Schätze' zu sehen.»
Die Dichte der Autogrammjäger ist immer extrem. «Wenn ich die knapp 150 Meter von unserem Audi-Serviceplatz bis zur Startrampe zu Fuß in weniger als 30 Minuten schaffe, bin ich richtig schnell», erklärt Demuth schmunzelnd, fügt aber ernsthaft hinzu, «dass ich hier bin, ist auch ein großes Dankeschön an alle Fans, die letztlich meine aktive Rallyezeit mitgestaltet haben. Hier beim Festival kann ich allen ein wenig davon zurückgeben.»
Ein Wiedersehen bedeutet für Demuth auch die Fahrt mit dem ultimativen ‚Flügelmonster', jenem Audi S1 Pikes Peak, mit dem Walter Röhrl 1987 beim ‚Race to the Clouds' siegte - und das liegt nicht nur daran, dass das Eifel Rallye Festival das Bergrennen in Colorado dieses Jahr mit einer eigenen Parade feiert. «Ich war in die Entwicklung dieses Autos von Beginn an eingebunden und durfte die Tests fahren. Für mich ist dieser S1 die Speerspitze aller Quattros von Audi.» Ein ganz besonderes Erlebnis hatte Demuth im vergangenen Jahr. Er durfte den Über-Quattro an seinem originären Bestimmungsort in den Rocky Mountains bewegen. «Ich darf den ‚Pikes Peak' immer mal wieder den Fans präsentieren, aber ihn am ‚heiligen Berg' selbst zu fahren, das ist schon etwas ganz Besonderes. Es war sehr emotional, mit dem 600-PS-Monster den Berg hinauf zu toben, da gab es nicht nur bei mir die eine oder andere Freudenträne.»
Quertreiber mit Auszeichnung
Vor dem Hauptfeld mit den originalen oder originalgetreuen Zeitzeugen des Rallyesports sorgen die Vorauswagen-Fahrer für die ersten Genuss-Momente bei den Fans. Unter der Regie von Jürgen Lenarz (Sarmersbach) präsentiert ein ausgewähltes Feld an ‚Quertreibern' Driftwinkel der Extraklasse. Während sich der Blick im Hauptfeld vor allem auf die Originalität der Fahrzeuge richtet, zählt bei den Vorauswagen nur, wer den Fans die größten Begeisterungsstürme entlocken kann. Amtierender Titelträger als ‚Sideways Star' oder auch ‚quertreibenster Vorauswagen' ist der Nordhesse Michael Rausch in seinem Opel Ascona B. «Unser ganzes Team ist stolz darauf, den Ascona in solch einem genialen Umfeld präsentieren zu dürfen. Das auch noch inmitten von prominenten Teilnehmern, die nicht nur mir in der Jugend als Vorbild dienten. Diese Auszeichnung war außerdem für mich etwas ganz Besonderes, da sie mir von Harald Demuth überreicht wurde.» Auch für dieses Jahr hat sich Rausch einiges vorgenommen: «Wir wollen den Fans spektakulären Motorsport bieten, und wenn wir dabei den Titel verteidigen könnten, das wäre einfach genial.»
Auch für den Saarländer Sascha Winter ist der Start bei den Festival-Vorauswagen etwas Besonderes: «Das Eifel Rallye Festival steht für mich für eine unbeschwerte, spektakuläre und tolle Rallyezeit. Jeder fährt sein Tempo, dennoch ist es aufregend, abwechslungsreich und unterhaltsam für die vielen Zuschauer. Die Autos aus vielen Jahrzehnten Rallyesport werden artgerecht bewegt, und somit wird es zu einer Art fahrendem Museum für Rallyegeschichte. Wir sind stolz, ein Teil davon sein zu dürfen.» Der Geschäftsführer von proWIN International legt dabei natürlich ein besonderes Augenmerk auf die Wertungsprüfung ‚proWIN Hilgerath’, wo er seinen BMW M3 noch ‚querer' bewegen wird. Natürlich geht sein Blick auch in Richtung ‚Sideways Star': "Ob wir Michael Rausch im Querfahren übertreffen können, vermag ich nicht zu sagen, aber eins ist sicher: Wir werden definitiv keine Ideallinie fahren."
Ab sofort: Alle Unterlagen vorab bestellen
Wie gewohnt gibt es alle wichtigen Informationen zum Eifel Rallye Festival im umfangreichen Programmheft. Das Sammlerwerk beinhaltet ausführliche Beschreibungen der einzelnen Wertungsprüfungen, die ausgewiesenen Zuschauerpunkte, alle Übersichtskarten und die Teilnehmerlisten. Alle Fahrzeuge werden dabei in Wort und Bild vorgestellt.
Der Besuch der Rallye-Meile in Daun ist kostenlos, für den Besuch der Wertungsprüfungen gibt es verschiedene Tickets. Die Spanne reicht vom Einzelticket für den Shakedown am Donnerstag bis hin zum Wochenendticket für alle drei Festival-Tage.
Bis zum 6. Juli 2018 können Programmhefte und die Wochenendtickets im Rallye-Shop unter http://www.eifel-rallye-festival.de/Rallye-Shop.html bestellt werden. Auch der Versand ins EU-Ausland ist möglich. Am 12. Juli 2018 gehen die Unterlagen auf die Reise zu den Bestellern. Da bleibt genügend Zeit, sich umfassend auf den Festival-Besuch vorzubereiten.