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Unwiderstehlich Richtung Titel

Von Philipp Wyss
Niemand konnte Grégoire Hotz beim Critérium Jurassien stoppen

Niemand konnte Grégoire Hotz beim Critérium Jurassien stoppen

Grégoire Hotz liess sich beim Critérium Jurassien sämtliche WP-Bestzeiten gutschreiben.

Der Titelfavorit Nummer eins in der Schweizer Rallye-Meisterschaft dominierte den zweiten Saisonlauf im Jura von A bis Z. Kein einziger der restlichen 69 Piloten hatte auch nur den Hauch einer Chance, den Neuenburger auf seinem Peugeot 207 S2000 den Sieg streitig zu machen. Selbst die beiden weiteren 207-Fahrer Nicolas Althaus und Pascal Perroud mussten die Überlegenheit des fünffachen Meisters neidlos eingestehen.

Nicht wirklich eine Sieg-Chance wurde im Vorfeld auch Olivier Burri mit seinem Subaru Impreza N14 eingeräumt. Einen Platz auf dem Podium hatte sich der vierfache Schweizer Meister aber ganz klar als Ziel für seine Heimrallye gesetzt, mit welcher er seinen definitiven Abschied vom aktiven Rallye-Sport angekündigt hatte. Für den Garagier aus Belprahon kam es aber knüppeldick. Bereits nach vier Kilometern auf der ersten WP war das «Crité» für Burri beendet. Das Differenzial ging kaputt, das Getriebegehäuse folgte sogleich. «Ich hatte bereits bei der Rallye Monte Carlo seltsame Geräusche aus diesem Bereich gehört und dies dem Vermieter des Subaru Impreza auch mitgeteilt», so der masslos enttäuschte Burri, als er zurück im Fahrerlager war. «Mir wurde vor dem Critérium Jurassien versichert, dass das Auto überholt worden und einsatzbereit sei. Ein solches Differenzial sollte 2500 Kilometer aushalten. Da kann man mir doch nicht erzählen, dass dieses ausgewechselt worden sei.» Burris weitere Worte sollten besagten Vermieter möglichst schnell das Weite suchen lassen.

Auch für Grégoire Hotz wäre die Rallye beinahe auf der ersten WP zu Ende gewesen. Er konnte seinen Peugeot, der nach einem Sprung neben die Strecke geriet, aber wieder auffangen und seine Fahrt ohne grossen Zeitverlust fortsetzen. So standen am Ende sämtliche Bestzeiten der zwölf Wertungsprüfungen zu Buche und als logische Konsequenz der überlegene Gesamtsieg. «Natürlich bin ich mit diesem Ergebnis sehr zufrieden», brachte es Hotz im Ziel auf den Punkt. Seinen zweitplatzierten Peugeot-Kollegen Nicolas Althaus distanzierte er um über zwei Minuten. «Platz 2 war hier das Maxmium. Gegen Grég ist kein Kraut gewachsen», so der Jurassier, der bei der «Crité» aus finanziellen Gründen seinen vorerst letzten Auftritt in dieser Saison hatte. Geplant ist einzig noch ein Start beim Saisonabschluss im Wallis.

Der Dritte Peugeot-207-S2000-Pilot Pascal Perroud liess es nach seinem heftigen Crash beim Saisonauftakt bei der Rallye Pays du Gier ruhig angehen und landete lediglich auf Platz 7. So folgte im Klassement hinter Hotz und Althaus eine vierköpfige Renault-Clio-R3-Meute, angeführt von Samuel Ritter, der sich damit den entsprechenden Trophy-Sieg sicherte. Es hätten gut und gerne deren sechs sein können, aber Sébastien Carron beendete seine Ambitionen mit einem Abflug in WP 4 und Ivan Ballinari, der Ritter am dichtesten auf den Fersen war, wurde in der siebten WP durch eine Reifenpanne um fast 14 Minuten zurückgebunden. Am Schluss resultierte Rang 34. So rettete Michael Burri mit dem vierten Gesamtrang und dem zweiten Platz in der Clio R3 Trophy die Ehre der Burri-Familie. Dahinter folgte Daniel Sieber. «Zu Beginn wusste ich überhaupt nicht, weshalb ich Zeit auf die vor mir platzierten Clio-Piloten verlor», so der Zürcher. «Am zweiten Tag haben wir dann das Set-up verändert, was sich ausbezahlt hat. Das Auto wurde viel stabiler. Ich fahre mit viel Zuversicht zur nächsten Rallye.» Die zweitbeste Zeit in der abschliessenden zwölften WP unterstreichen Siebers Worte.

Viel Spektakel brachte auch das Debüt der neuen Citroën C2R2 Trophy. Als erster Sieger konnte sich der Tessiner Antonio Galli in die Geschichtsbücher verewigen, wobei er sich diesen Triumph jedoch gegen Joël Rappaz und Devis Cremona hart erarbeiten musste. Bis zur letzten WP blieb die Reihenfolge auf dem Podium vakant, schlussendlich lagen die drei Piloten innerhalb von nur 18 Sekunden. Das verspricht noch einiges an Spannung für die weiteren Läufe.

Nach dem Debakel von Olivier Burri und dem in WP 2 ebenfalls früh ausgeschiedenen Alain Blaser – wie bei Burri ging das Differenzial seines Mitsubishi Lancer Evo IX zu Bruch – schien die Gruppe-N-Wertung eine sichere Sache für Ruedi Schmidlin zu sein. Das böse Erwachen kam in der drittletzten WP. «Beim Beschleunigen ist plötzlich die Getriebehauptwelle gebrochen», verwarf Co-Pilot Erich Götte die Hände. Der glückliche Erbe kommt aus dem Thurgau. Thomas Bühler fuhr bei seinem ersten Saisonauftritt den selbst aufgebauten Subaru Impreza STI als bester Gruppe-N-Pilot auf Gesamtrang 8. «Das habe ich natürlich so nicht erwartet. Wir hatten mal einen kleinen Ausritt, bei dem wir uns den Auspuff abgerissen haben und ihn provisorisch wieder befestigen mussten. Ansonsten blieben wir von Problemen verschont.» Nun hofft Bühler, dass er auch die Finanzen für die weiteren SM-Läufe auftreiben kann. Die nächste Herausforderung heisst Rallye du Chablais und geht am 28./29. Mai über die Bühne.

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