Sekundenduelle zwischen Nord- und Ostsee
Marijan Griebel gewinnt auch in Norddeutschland
Ein bis zum letzten Wertungskilometer ausgefochtener Dreikampf beherrschte das Geschehen des zweiten Meisterschaftslaufes der HJS Diesel Rallye Masters im Rahmen der ADAC Wikinger Rallye (23./24. März 2012) rund um Süderbrarup. Angeln, das hügelige Land zwischen Flensburg und der Schley, ist für seine kurvenreichen Strassen bekannt: Höhen zwischen 60–70 m über NN – die höchste Erhebung ist gerade einmal 82 Meter über dem Meeresspiegel – klingen nicht gerade dramatisch, doch der einhellige Tenor nach der Besichtigungsrunde besagte etwas anderes: «Unglaublich, wie viele Kuppen mit blinden Kurven es hier oben gibt. Die Strecken sind einfach nur ein Traum!»
Elf Diesel-Teams starteten mit Einbruch der Dunkelheit zu den vier Wertungsprüfungen am Freitagabend. Mit je zwei Bestzeiten bestimmten Hendrik Stockmeier im Seat Leon und Marijan Griebel auf Opel Astra GTC das Geschehen in der Anfangsphase. Als Führender verbuchte «Stocki» mit Copilotin Stefanie Fritzensmeier auch am Samstag die erste schnellste Zeit. Auf der darauf folgenden Strecke sorgte eine defekte Dichtung am AGR-Ventil für eine deutlich verminderte Leistung, was einen erheblichen Zeitverlust zur Folge hatte. Fortan übernahmen die Auftaktsieger Marian Griebel und Alexander Rath die Spitzenposition. Dicht gefolgt von Björn Mohr und Oliver Becker, den Titelträgern der beiden letzten Jahre. Kurz vor der Halbzeit mussten diese eine Schrecksekunde verdauen: «Wir standen kurz im Acker und verloren ca. 10 Sekunden, der Wagen ist unversehrt, und wir greifen weiter an», so ihre kurze Analyse im Service.
Mit fünf Bestzeiten in Folge bewiesen die pfälzischen Youngster Marijan Griebel und Alexander Rath am Nachmittag mehr als deutlich, dass ihr Auftaktsieg in der Heimat keine Eintagsfliege war und freuten sich ausgelassen über den zweiten Sieg in Folge. Björn Mohr fuhr erneut auf Rang zwei und bleibt damit den Führenden dicht auf den Fersen. Hendrik Stockmeier zeigte sich aufgrund der technischen Problemchen mit dem dritten Platz zufrieden und blickt optimistisch auf die kommenden Veranstaltungen. Auf einem ungefährdeten vierten Rang fuhren die bayerischen Routiniers Alois Scheidhammer und Willi Trautmannsberger: «Das Auto lief perfekt. Ich hatte einfach den Kopf nicht richtig frei, um in den Kampf um die vordersten Plätze einzugreifen», erklärte Alois beim Zieleinlauf.
Ein ebenfalls sehr spannender Schlagabtausch zeichnete sich um den fünften Platz ab. Daniel Schmidt genoss im VW Scirocco endlich wieder eine problemfreie Veranstaltung und lieferte sich mit Maurice Moufang (BMW 120) einen packenden Zweikampf, dem letzterer mit wenigen Sekunden Rückstand unterlag. Die Jerlitschka-Cousins, Marvin und Stefan, verloren bereits auf WP 1 durch einen abgesprungenen Turboschlauch ca. 2 Minuten und weitere 2 Minuten für eine zu lange Reparaturzeit. Auch danach fanden sie diesmal nicht den richtigen Rhythmus und kamen über Rang sieben nicht hinaus. Markus Hösel sicherte sich mit dem achten Platz die ersten Punkte in der Meisterschaft.