Carsten Alexy gewinnt ADAC Rallye Masters 2009
Der neue Masters-Champion Carsten Alexy
Es blieb spannend bis zu den letzten Metern: Erst auf der Zielrampe der ADAC/PRS Havellandrallye Berlin-Brandenburg stand Carsten Alexy als Gesamtsieger der ADAC Rallye Masters 2009 fest. Dem Nordhessen reichte beim heiss umkämpften Finale zusammen mit Co Marc Wetzel im Audi S2 quattro der vierte Gesamtrang zum Titel. Nach einer erneuten Glanzleistung fuhren Christian Riedemann / Oliver Bobrink im Citroën C2R2 auf den Wertungsprüfungen rund um Beelitz auf den dritten Gesamtrang und sicherten sich knapp geschlagen Platz zwei der ADAC Breitensportserie. Der 22-jährige Youngster hatte seine Saison schon durch den vorzeitigen Gewinn des ADAC Rallye Junior Cup gekrönt. Erst beim Finale eroberten sich die Berliner Lokalmatadoren Niels Kunze/Michael Schwendy im Citroën Saxo VTS den dritten Gesamtrang der Rallye Masters 2009. Den Gesamtsieg beim zweiten Finallauf sicherten sich – wie schon beim ersten Finale zur 3-Städte-Rallye – Hermann Gassner/Karin Thannhäuser im Mitsubishi Lancer Evo X.
Die zwölf anspruchvollen Wertungsprüfungen über 127.08 km mit einem gefühlten Schotteranteil von 80 % absolvierten sie in 1:33:17,1 Stunden. Mit einem Rückstand von 5:20,6 Minuten landeten Sebastian Walker/Guido Imhoff, die Masters Vize Meister 2008, im VW Golf Kit-Car auf Platz zwei.
«Das ist ja kaum zum aushalten, fast nach jeder Prüfung ändert sich der Zwischenstand und damit die virtuelle Masters-Tabelle», stöhnte Michaela Alexy, Ehefrau sowie ab und an auch Co-Pilotin des neuen ADAC Rallye Meisters während des spannenden Finales. Ihr 44-jähriger Ehemann konnte seinen Erfolg im Ziel noch nicht realisieren: «Das war für einen ‚alten Mann’ wie mich ein hartes Stück Arbeit, das muss sich erst setzen. Ich durfte auf keinen Fall ausfallen, musste aber auch schnell genug unterwegs sein, um den Punktevorsprung ins Ziel zu bringen. Die Gesamtbestzeit auf WP 8 entschädigt etwas für meine sonst zu verhaltene Fahrweise.» Die Freude über den Masters-Titel stellte sich dann bei der abendlichen Siegerehrung ein: «Unser Ziel war es, wenn alles optimal läuft, unter den top-drei der Endwertung zu landen. Jetzt haben wir den Titel - und das ist einfach nur genial.»
Während des Finales im Havelland schob sich Christian Riedemann in der virtuellen Masterstabelle schon mal an Alexy vorbei. Als dieser nach dem Ausfall von Frank Richert jedoch die Divisionsführung übernahm, konnte der Sulinger aus eigener Kraft nicht mehr an die Spitze gelangen. Mit dem zweiten Platz war Riedemann sehr zufrieden, «wir wollten eigentlich nur sporadisch in den Masters starten, nachdem es jedoch so gut lief, sind wir natürlich durchgefahren. Jetzt ist es sogar der Sieg im Junior Cup und Platz zwei der Masters geworden» Mit dem dritten Gesamtrang im kleinen Citroën C2R2, «as ar die härteste Rallye die ich je gefahren bin“, unterstrich er Youngster auch m Havelland wieder sein grosses Potential.
Den dritten Platz der Masters-Wertung erkämpften sich Niels Kunze/Michael Schwendy im Citroën Saxo VTS mit dem starken achten Gesamtrang und einem klaren Divisionssieg bei ihrem Heimspiel. Mit diesem Resultat gewann das Citroën Duo auch den Norddeutschen ADAC Rallye Cup knapp vor den Hamburgern Nils Heitmann/Daniel Hammerich im VW Polo.
Zu den Verlierern im Havelland zählen die Bayern Alois Scheidhammer/Willi rautmannsberger. Nach der ersten Prüfung noch Divisionsführende, kassierten sie anschliessend durch einen Rundenfehler eineinhalb Minuten. Nach einer furiosen Aufholjagd übernahmen sie trotz fehlendem zweiten Gang am Diesel-Astra zur Halbzeit wieder die Führung in den HJS Diesel Masters. Der anschliessende Ausfall durch ein komplett die Mitarbeit verweigerndes Getriebe kostete nicht nur den dritten Platz in der Masters Gesamtwertung, sondern auch die Vize-Meisterschaft in der HJS Selbstzünder-Truppe.
Zu den Pechvögeln zählen auch die Berliner Frank Richert/Matthias Prillwitz, die Masters-Sieger aus 2008. Beim Versuch Hermann Gassner, dem vierfachen Deutschen Rallye-Meister und Masters-Sieger von 2006, den Gesamtsieg im
Havelland doch noch streitig zu machen, ‚zerbröselte’ das Getriebe am Ford Escort Cosworth.
Die Diskussionen um die Streckenführung fasste Hermann Gassner so zusammen: «Wenn der Veranstalter direkt gesagt hätte, dass es sich um eine Schotterrallye handelt, wäre für die Teams die Vorbereitung einfacher gewesen und er hätte sicherlich noch mehr Starter gehabt.»
Den Sieg im ADAC Rallye Junior Cup hatte sich Christian Riedemann (Citroen C2R2) schon vorzeitig gesichert. Mit seinem dritten Gesamtrang unterstrich der 22-jährige Sulinger mit Co Oliver Bobrink erneut seine Dominanz in der Nachwuchsserie des ADAC. Beim Versuch, dem Nordhessen Maurice Moufang (21 Jahre, BMW 120d) den Vize-Titel noch streitig zu machen, scheiterten zwei seiner Kollegen aus den HJS Diesel Masters. Thomas Robel (23) musste seinen VW Golf GTI schon früh nach einem Motorschaden abstellen. Der 20-jährige Dominik Fischer war auf Vize-Kurs, als er seinen Skoda Fabia TDI übers Dach und damit ins Aus rollte.