Tom Sykes (Kawasaki): «MotoGP-Krach ist großartig»
Am dritten Superbike-Testtag in Jerez, dem ersten auf trockener Strecke, bekam Tom Sykes von seinem Kawasaki-Teamkollegen Jonathan Rea 1,3 Sekunden aufgebrummt. Die Ursachen dafür.
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Jonathan Rea ist auf einer Mission. Nach 2015 und 2016 will der Nordire als erster Superbike-WM-Pilot das Triple schaffen und damit die Doppel-Weltmeister Fred Merkel, Doug Polen und Carl Fogarty überflügeln. In allen bisherigen Wintertests war der Kawasaki-Werksfahrer der Schnellste, in Jerez bietet er mit seinen Rundenzeiten sogar der versammelten MotoGP-Meute die Stirn. Am Mittwoch war lediglich Héctor Barberá auf seiner MotoGP-Ducati schneller.
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Von solchen Leistungen kann Tom Sykes momentan nur träumen. Je seriennaher die Superbikes werden, umso größere Schwierigkeiten bekommt der Engländer mit seinem Stop-and-go-Fahrstil. Am dritten Testtag in Jerez, dem ersten bei guten und trockenen Bedingungen, büßte Sykes 1,3 sec auf Rea ein und war damit dennoch Drittschnellster. SPEEDWEEK.com setzte sich mit dem Vizeweltmeister zum Gespräch zusammen.
Tom, am Mittwoch waren 24 Fahrer auf der Strecke, es war viel los?
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Wir haben viel Arbeit, dazu hatten wir am Mittwoch einige Probleme, die uns viel Zeit gekostet haben. Es gibt viele Änderungen, ich hatte keine Zeit, um mich auf Longruns zu konzentrieren. Aber Stück für Stück arbeiten wir unsere Liste ab und konnten ein paar Teilerfolge erzielen.
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Du hast dich vor allem mit dem Chassis beschäftigt. Waren das hauptsächlich Vergleiche, um eine bessere Abstimmung zu finden?
Wir haben alles gegengetestet, um zu sehen, wo wir stehen. Das haben wir mit dem verglichen, wo wir standen. Schön ist, dass wir einiges bestätigen konnten. In Aragón war ich zwar über die Renndistanz schnell, es fehlte mir aber an Gefühl. Dieses Gefühl fand ich in Jerez. Ich hoffe, das wird uns auch anderswo helfen.
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Wie kommst du damit zurecht, dass die Drosselklappen zukünftig wie in der Serienmaschine sein müssen und in eurem Fall nicht mehr gesplittet werden dürfen? Was soll ich sagen, es ist halt Standard. Aus Sportler- und Technikersicht hat das nichts mit dem zu tun, was ich als Racing bezeichne. Und es geht gegen meinen Stil, jedes Jahr werden mir neue Grenzen gesetzt. Ich kann nur versuchen, diese zu überwinden. Trotz all’ dieser Einschränkungen gelingen uns großartige Rundenzeiten und wir können diese auch konstant fahren. Klar ist aber auch, könnten wir so entwickeln, wie es sich für mich im Rennsport gehört, wäre unser Motorrad herausragend. Aber es hilft ja nichts. Ich sage zu mir selbst, dass ich aus dem Chassis und dem Rest das Beste herausholen muss, wir können nach wie vor gute Arbeit abliefern. Am Mittwoch reagierte das Motorrad empfindlicher als sonst. Aber wenn mein Team diese Probleme nicht lösen kann, dann kann es auch kein anderes. Kawasaki wird auch mit dem neuen Reglement gut zurechtkommen.
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Wie war es gegen die MotoGP-Fahrer? Gut, es ist schön mit ihnen die Strecke zu teilen. Manchmal passt es aber nicht zusammen, der Gummiabrieb von Pirelli und Michelin passt nicht zusammen. Der Krach der MotoGP-Bikes ist großartig! In der Speedmessung haben wir ein paar km/h verloren, diese Jungs wurden mit Fortschreiten des Tages auch immer schneller. Jonathan Rea fuhr eine unglaubliche Rundenzeit, er war der Einzige von uns, der vorne mitmischte. Das zeigt, dass unser Können auf dem Motorrad größer ist, als viele Leute denken. Du darfst ja nicht vergessen, dass wir auf seriennahen Maschinen sitzen. Kombinierte Zeitenliste vom Jerez-Test (21.–23. November)
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