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Stefan Bradl: Was bei Cosworth-Elektronik schief lief

Von Ivo Schützbach
Die neue Honda macht nicht, was Fahrer und Team wollen

Die neue Honda macht nicht, was Fahrer und Team wollen

Am Freitag und Samstag hatte Stefan Bradl bei der Superbike-WM in Misano mit großen Elektronik-Problemen an seiner Honda Fireblade zu kämpfen. Für das Rennen am Sonntag wurde zurückgerüstet.

Stefan Bradl erreichte am Freitag in den zwei Trainings die Ränge 13 und 17, im freien Training am Samstagmorgen wurde der Bayer 16., in der Superpole strandete er auf dem 18. Startplatz. Im ersten Superbike-Lauf am Samstagnachmittag zickte die Elektronik bereits in der ersten Runde und der Motor stotterte nur noch.

Der Bayer fuhr an die Box, dort wurde die nicht funktionierende neue Strategie für die Traktionskontrolle durch die bisher in dieser Saison verwendete ersetzt – Stand Donington Park. Nach zehnminütiger Reparatur konnte Bradl weiterfahren und zumindest noch einige Daten sammeln.

Mit dieser Strategie fährt Bradl auch am heutigen Sonntag. Das Warm-up in der Früh beendete er mit 1,667 sec Rückstand auf den Schnellsten Tom Sykes (Kawasaki) als Zwölfter – der erste kleine Lichtblick an diesem Wochenende.

«Auf die alte Strategie ist zumindest einigermaßen Verlass», meinte der 27-Jährige gegenüber SPEEDWEEK.com nach dem Warm-up. «Damit kann ich das Rennen hoffentlich fertig fahren. Aber das ist halt das, was wir schon immer drin haben. Speziell bei heißen Bedingungen ist es damit schwierig, ein Gefühl für den Hinterreifen aufzubauen. Das wollten wir mit der neuen Strategie verbessern. Irgendwo hat sie ja auch funktioniert, aber sie ist halt nicht zuverlässig.»

Mit seiner Leistung im Warm-up kratzte Bradl an den Top-10, die Befürchtung bei Red Bull Honda ist aber groß, dass der Reifenverschleiß wegen der nicht optimal arbeitenden Traktionskontrolle im Rennen sehr hoch sein wird. «Weil es am Motorrad vorne und hinten fehlt, ist es schwierig Ziele zu setzen», bemerkte Bradl. «Aber wer weiß, was im Rennen passiert. Vielleicht kann ich ja in der Gruppe vor mir mitfahren. Als Fahrer kann ich nicht viel ausrichten, außer das Rennen zu Ende fahren und auf technische Verbesserungen warten.»

Neue Strategie funktionierte nicht

Bei Honda herrschte nach dem Desaster im ersten Rennen Ratlosigkeit. Testfahrer Michele Magnoni hatte die neue Strategie für die Traktionskontrolle wenige Tage vor dem Misano-Wochenende auf der 2,5 Kilometer kurzen Strecke in Magione getestet und für gut befunden. Im ersten Training am Freitagmorgen machte Bradl ebenfalls Verbesserungen aus. Doch dann begannen die Probleme.

«Wenn wir wüssten, weshalb diese Strategie in Misano nicht funktioniert, würden wir es beheben», sagte Pieter Breddels, der Technische Manager von Red Bull Honda. «Die Strategie ist neu. Wenn sie funktioniert, ist sie besser. Wieso sie das momentan nicht tut, müssen wir schauen. Je weniger Grip vorhanden ist, je mehr das Hinterrad durchdreht, desto größer wird das Problem. Bei mehr Spinning muss das Drehmoment von der Traktionskontrolle mehr zurückgenommen werden – aber dann passt es nicht mehr. Wir reden mit Honda und Cosworth. Dann brauchen wir ein Upgrade und müssen mit einem Testfahrer wieder zum Testen.»

Wie wollt ihr herausfinden, was genau nicht funktioniert? Breddels: «Wir haben Massimo und Ronny, unsere eigenen Elektronik-Jungs. Dazu haben wir Cosworth, ihnen haben wir bereits am Samstag alle Daten übermittelt. Wir haben ihnen die Probleme geschildert und sie wissen auch, was wir schon alles probiert haben. Dann haben wir ihnen unsere Ideen mitgeteilt, in welchen Bereichen wir Upgrades brauchen. Mal sehen, ob sie eine andere Meinung haben, oder ob wir das damit hinbekommen.»

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