Honda ist wieder wer: Leon Camier konnte mithalten

Von Ivo Schützbach
Das sah man länger nicht: Honda vor Kawasaki, Ducati und Yamaha

Das sah man länger nicht: Honda vor Kawasaki, Ducati und Yamaha

Red Bull Honda und Leon Camier liegen nach dem Superbike-WM-Auftakt in Australien auf dem sechsten Gesamtrang. Zeitweise fuhr der Engländer im zweiten Rennen auf Phillip Island auf dem zweiten Platz.

Mit den Rängen 7 und 6 hatte Leon Camier auf Phillip Island einen ordentlichen Einstand in seinem neuen Team Red Bull Honda.

Verlor der Engländer im ersten Rennen am Samstag noch 21,5 sec auf Sieger Marco Melandri (Aruba.it Ducati), nahm ihm der Italiener in Lauf 2 am Sonntag nur 2,745 sec ab.

Honda spielten zwei Aspekte in die Hände. Für das zweite Rennen gibt es eine andere Startaufstellung, als Siebter des ersten Laufs durfte Camier von Startplatz 4 losbrausen. Und weil Reifenmonopolist Pirelli Angst hatte, dass es erneut zu Reifenschäden und in Folge dessen zu Stürzen kommt, wurde das Rennen als Flag-to-Flag durchgeführt – ein Boxenstopp mit Reifenwechsel war verbindlich.

Trotzdem sahen wir die neue CBR1000RR Fireblade SP2 so stark wie noch nie, Honda so konkurrenzfähig wie seit 2016 nicht mehr, als Michael van der Mark und Nicky Hayden auf dem alten Motorrad WM-Vierter und -Fünfter wurden und gemeinsam zehn Podestplätze eroberten.

Zeitweise lag Camier auf Platz 2!

Nach 22 Runden, unterbrochen durch den Reifenwechsel, feierte Marco Melandri seinen zweiten Sieg an diesem Wochenende, er kreuzte 0,021 sec vor Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki), Javier Fores (Barni Ducati), Tom Sykes (Kawasaki), Alex Lowes (Pata Yamaha) und Camier die Ziellinie.

Außer im ersten Rennen in Assen 2017, als Stefan Bradl auf Platz 6 preschte, landete die neue Fireblade noch nie so weit vorne.

SPEEDWEEK.com traf sich mit Camier zum Interview.

Leon, du musstest nach deinem Reifenwechsel am Boxenausgang warten, weil die vorgeschriebene Zeit von 63 Sekunden in der Boxengasse noch nicht vorbei war.

Ich machte den Fehler, dass ich etwas zu früh an der Box losfuhr, ich hätte länger warten sollen. Aber ich wäre so oder so hinter Sykes aus der Boxengasse gekommen.

Das Team war zu schnell beim Reifenwechsel.

Dass du am Boxenausgang warten musstest, hat dich zwar keinen Platz gekostet, aber du musstest aus dem Stand beschleunigen, während die anderen von den in der Boxengasse vorgeschriebenen 60 km/h beschleunigen konnten.

Richtig, ich verlor das Momentum. Die Outlap hat mich dann ein oder zwei Sekunden gekostet.

Somit wäre Platz 4 möglich gewesen?

Wahrscheinlich hatte das keine Auswirkung auf mein Endergebnis.

Platz 6 war das Maximum?

Schwer zu sagen. Wir hatten in einigen Abschnitten Probleme, waren dafür in anderen ausgesprochen stark. Es war aber schwierig so nahe heranzufahren, um die Gegner vor mir auch überholen zu können. Meine Pace war gut, mein Rhythmus auch, ich hätte in Führung gehen können. Aber wenn du zum Überholen erst Anlauf nehmen musst, dann ist das beschwerlich. Ich fuhr dauernd ran, kam aber nicht vorbei.

Zu Beginn des Rennens warst du Zweiter und wurdest eingangs Runde 3 in die erste Kurve hinein von vier Fahrern gleichzeitig überholt. Was ging dir da durch den Kopf?

Ellenbogen raus, jetzt geht’s vorwärts!

Ich hatte damit gerechnet, so läuft das auf dieser Strecke. Es war nur eine Frage der Zeit. Ich versuchte, in der Gruppe zu bleiben und die Reifen so gut wie möglich zu schonen.

Wie sehr hat es dir geholfen, dass du durch das Flag-to-Flag-Rennen zweimal einen neuen Reifen zur Verfügung hattest?

Das war interessant und hat Spaß gemacht. Wenn du aber mit neuem Reifen zurück auf die Strecke kommst und mitten zwischen den anderen landest – das ist echt furchteinflößend.

Unser Motorrad lässt sich nicht so gut einlenken, wie ich mir das wünsche. Deshalb fahre ich am Kurvenausgang etwas mehr auf der Kante des Reifens, als alle anderen. Wenn sich das Bike ein bisschen besser lenken ließe und ich einen Tick mehr Beschleunigung hätte, könnte ich das Bike früher aufrichten und die Motorleistung nützen, statt auf der Kante zu fahren. Speziell auf dieser Strecke machte das einiges aus.

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