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Was BMW machen muss, um in SBK wieder zu gewinnen

Von Ivo Schützbach
Seit 2013 ist BMW in der Superbike-WM ohne einen Podestplatz. «BMW hätte alle Möglichkeiten, es muss halt nur auch der Wille da sein», sagt Josef Meier vom langjährigen Partner alpha Racing.

2008 bauten Josef Hofmann und Josef Meier von der Firma alpha Racing in Stephanskirchen gemeinsam mit BMW das Werksteam für die Superbike-WM auf. Bis Ende 2012 wurde gemeinsam gearbeitet, 2013 kümmerte sich BMW Italia um den Werksauftritt, anschließend wurde das Werksteam zugesperrt.

Seither dümpelt BMW in der Superbike-WM unter ferner liefen, den letzten Podestplatz eroberte Marco Melandri am 20. Oktober 2013 mit Rang 2 im ersten Rennen in Jerez.

Am 1. Mai 2018 übernahm Dr. Markus Schramm den Posten des Geschäftsführers bei BMW Motorrad, von ihm erhoffen sich Fans weltweit ein stärkeres Sport-Engagement.

Noch immer ist keine Entscheidung getroffen, ob sich BMW nächstes Jahr in der Superbike-WM wieder stärker ein bringt. Und falls ja, mit welchem Team.

Werner Daemen hofft, mit seinem Team alpha Racing Van Zon mit Superstock-EM-Leader Markus Reiterberger und Unterstützung von BMW in die Superbike-WM aufsteigen zu können.

Althea-Chef Genesio Bevilacqua kann sich eine vierte Saison mit dem bayerischen Hersteller vorstellen, Milwaukee-Teamchef Shaun Muir denkt über die Rückkehr zu BMW nach, derzeit sind seine Fahrer auf Aprilia unterwegs.

SPEEDWEEK.com sprach mit Josef Meier von alpha Racing, wie man BMW auf höchstem Level in die Erfolgsspur zurückbringen kann.

Sepp, wie muss sich BMW in der Superbike-WM einbringen, damit wieder Podestplätze möglich sind?

Das Projekt WM müsste aktiv bedient werden, dafür braucht es die entsprechenden Voraussetzungen. Die Superbike-Entwicklung müsste in alle Richtungen vorangetrieben werden, BMW hätte alle Möglichkeiten. Es muss halt nur auch der Wille da sein.

BMW eilt mit den Motorradverkäufen von einem Rekordjahr zum nächsten. Geht das auf Dauer ohne Rennsport? Der Rennsport ist immer ein gutes Spielfeld für technische Entwicklungen.

Die Strategie von BMW können wir nicht nachvollziehen, nur BMW weiß, was sie machen wollen.

Die BMW-Vorstände müssen motorsportaffin sein. Wenn sie das nicht sind, dann wir nie was rauskommen. Wenn der Vorstand will, dass Motorsport gemacht wird, dann wird er gemacht.

Die BMW Gruppe wird streng nach kaufmännischen Regeln geführt, da muss jede Abteilung Gewinn machen. Wenn BMW Motorrad seinen Beitrag zu einem ordentlichen Betriebsergebnis abliefert, dann wird der Verantwortliche für Motorrad relativ freie Hand haben.

Für den Rennsport wäre es eine Bereicherung, wenn BMW wieder in die WM einsteigen würde. Würde BMW aktiver, wäre das für die ganze Szene ein Riesenerfolg.

Ihr wart mit alpha Racing fünf Jahre lang Partner des BMW-Werksteams. Wenn sich BMW bei der Entwicklung einbringt und das Team von Werner Daemen gute Unterstützung erhält, kriegen sie das dann in der WM auf die Reihe? Ist genügend Know-how vorhanden?

Sie werden sich sicher in einigen Punkten verstärken müssen, aber das ist zu machen.

Man muss aber unterscheiden zwischen dem Einsatz auf der Rennstrecke und der Entwicklung der einzelnen Teile. Da ist BMW in einigen Dingen vonnöten. Speziell bei der Elektronik. Das tun sie ja eh schon und sind da auch nicht schlecht unterwegs. Da braucht es dann noch einen Mann, der die Fahrdynamik an einem Rennmotorrad versteht und die Elektronik mit diesem Motorrad auf den Fahrer abstimmt.

Wobei jeder BMW-Fahrer in der WM mit Ausnahme von Reiterberger sagte, dass die Elektronik nicht auf dem Level der Besten ist – Markus kennt ja nichts anderes.

Die Elektronik von BMW ist sicher gut, es hängt aber auch vom Applikateur ab, was er aus der Elektronik macht. Die Elektronik ist immer nur so gut wie der Mann, der sie bedient.

Als größter Schwachpunkt des Kundensport-Programms von BMW wird die fehlende Chassis-Entwicklung bezeichnet. Kein Team kann das bewerkstelligen.

Ein Team weiß ja gar nicht, wie eine Schwinge funktionieren muss. Wenn eine Schwinge anders sein muss, ist die Frage: Wie anders? Weicher, steifer, seitlich steifer, mehr Flex? Und was macht dich schneller?

Und das alles in Kombination mit dem Reifen, dem Luftdruck, dem Fahrer, der Sitzposition des Fahrers. Es gibt so viele Einflussfaktoren. Wenn du so etwas testen willst, dann brauchst du ein Testteam mit einem guten Testfahrer. Dieser muss nicht der Schnellste sein, aber er muss dir sagen können, was anders ist. Deshalb wird so viel probiert, selbst in der MotoGP-WM.

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