Hockenheim: SBK-WM ein Hoch-Risiko-Spiel

Starkes Rennen: Tom Sykes sorgt für Vorfreude bei BMW

Von Ivo Schützbach
Tom Sykes vor Eugene Laverty, Alex Lowes und Javier Fores

Tom Sykes vor Eugene Laverty, Alex Lowes und Javier Fores

Nach neun Jahren im Kawasaki-Werksteam fährt Tom Sykes bei der Superbike-WM in Doha seine letzten Rennen auf der ZX-10RR. Gegen Teamkollege Jonathan Rea hatte er keine Chance, aber den Rest des Feldes locker im Griff.

Vor dem Saisonfinale in Katar hat Tom Sykes für Kawasaki einen WM-Titel erobert (2013), 34 Siege, 106 Podestplätze, 47 Pole-Positions und 38 schnellste Rennrunden.

Der Engländer will sich mit Stil von seinem langjährigen Arbeitgeber verabschieden, seit 2010 fährt er für Kawasaki.

Mit seiner 48. Pole-Position – natürlich in Rekordzeit – schraubte er seinen eigenen Rekord um eine weitere Pole nach oben.

Im Rennen kam er mit 1,424 sec Rückstand auf Teamkollege Jonathan Rea als Zweiter ins Ziel und erhöhte damit sein Podestkonto auf 107 für Kawasaki und 108 insgesamt.

Rea beschleunigte Sykes auf dem Weg in die erste Kurve aus, «meinen ersten Schreckmoment hatte ich in Kurve 1 hinein, als ich etwas spät auf der Bremse war und deshalb eine weitere Linie wählen musste», erzählte Sykes.

Kurzfristig schob sich auch Alex Lowes (Pata Yamaha) an der Nummer 66 vorbei, diesen Umstand korrigierte Sykes aber bereits in der nächsten Kurve.

«Mein Rückstand zu Jonathan blieb konstant, er fuhr effizienter und ich hatte ihm nichts entgegenzusetzen», gab Sykes gegenüber SPEEDWEEK.com zu. «In einigen Abschnitten war ich schneller. Wäre das Rennen über zwölf Runden gegangen, hätte ich einiges anders gemacht. Aber es ging über 17 Runden, das sind fünf mehr. Schau dir die Vorderreifen beider Kawasaki an, das ist ein Problem für uns.»

Und ergänzte: «Das war ein anständiges Rennen, vieles kam auf die Reifen an. Ich habe so gut wie möglich versucht, die Vorteile des Motorcharakters auszuspielen, unglücklicherweise überforderte ich aber den Vorderreifen. Die ersten acht Runden hätte ich in den schnellen Rechtskurven etwas mehr pushen können, es stellte sich aber als klug heraus, dass ich das nicht tat, weil der Reifen am Ende auch so schon genug litt.»

Über den Podestplatz von Sykes freute sich nicht nur Kawasaki. Der Ex-Weltmeister zeigt an diesem Wochenende, dass er nichts von seinem Speed verloren hat. Mit einem Motorrad, das mehr seinem natürlichen Stop-and-go-Fahrstil entgegenkommt, traut er sich weiterhin Großtaten zu. Deshalb hat sich Sykes für 2019 für das werksunterstützte Team von Shaun Muir entschieden, das die neue BMW S1000RR einsetzen wird. Als Teamkollege bekommt er Superstock-Europameister Markus Reiterberger.

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