Nach MotoGP-Wechsel: Jordi Torres vor dem Nichts

Von Ivo Schützbach
Jordi Torres will zurück in die Superbike-WM

Jordi Torres will zurück in die Superbike-WM

Als Ersatz für den seit Ende August verletzten Tito Rabat kam dessen spanischer Landsmann Jordi Torres in die MotoGP-WM und fuhr seit Ende September für das Team Reale Avintia Ducati. Für 2019 steht er ohne Job da.

Nach fünf Jahren in der Moto2-WM, 2013 gewann er auf dem Sachsenring seinen einzigen Grand Prix, wechselte Jordi Torres für 2015 in die Superbike-WM. In seiner ersten Saison wurde er im Team Red Devils Aprilia auf Anhieb WM-Fünfter, fuhr viermal aufs Podium und gewann Lauf 1 in Katar.

Die folgenden zwei Jahre fuhr der Spanier für Althea BMW und dieses Jahr bis Anfang Oktober für MV Agusta.

Tito Rabat zog sich beim Silverstone-GP einen offenen Oberschenkelbruch zu, den folgenden Misano-GP fuhr Ersatzmann Christophe Ponsson. Das Team Reale Avintia Ducati brach danach den Vertrag mit dem überforderten Franzosen und verpflichtete Torres.

Torres’ Zeitplan seit Mitte September sah wie folgt aus: Vom MotoGP-Rennen in Aragon ging es zum Superbike-Event nach Magny-Cours. Von Frankreich flog Torres zum MotoGP-Rennen nach Thailand.

Von dort wäre es weitergegangen zum Superbike-Rennen nach Argentinien, dann zum MotoGP-Spektakel in Japan und von dort zum SBK-Finale in Katar.

Doch nach den beiden MotoGP-Rennen in Aragon und Thailand war für das Team Reale Avintia Ducati klar, dass sie die Saison gerne mit Torres zu Ende fahren möchten. Problematisch: Das SBK-Finale in Katar überschnitt sich mit dem MotoGP-Rennen in Australien.

MV Agusta nahm das zum Anlass, sich vom 31-Jährigen zu trennen, formuliert wurde es freundlicher: «Das Team und der Fahrer haben gemeinsam entschieden, die Zusammenarbeit zu beenden. Wegen der vielen Zeitumstellungen, die Jordi zu bewältigen hätte, wollen wir ihm die Chance geben, sich ganz auf die MotoGP-Rennen zu konzentrieren.»

«Ich hatte bei dem Wechsel gar nichts zu entscheiden», hielt Torres gegenüber SPEEDWEEK.com fest. «Vielleicht hat Andrea Quadranti mehr von mir erwartet und wollte deshalb einen anderen Fahrer verpflichten. Maximilian Scheib ist ein guter Fahrer, sehr talentiert. Ich wollte die Superbike-WM zu Ende fahren und wäre in MotoGP nur gestartet, wenn das zeitlich möglich gewesen wäre. SBK ist meine Meisterschaft.»

Vergangenen Sonntag ging die MotoGP-Saison in Valencia zu Ende, Torres kam für 2019 weder in der Königsklasse noch in der Moto2-WM unter.

In der Superbike-WM bieten sich dem Spanier nur noch Strohhalme. Sollte dem Go-Eleven-Team der Wechsel zu Ducati gelingen, wäre das eine reizvolle Möglichkeit. Und falls Ten Kate Racing in irgendeiner Form weitermacht, könnte auch dieses Team interessant sein. Oder falls Orelac Kawasaki eine zweite ZX-10RR zum Einsatz bringt. Das sind viele «sollte» und «falls». Fix ist: Bei keinem der drei Teams steht «Spanish Elvis» oben auf der Wunschliste.

«Für nächstes Jahr habe ich gar nichts», hielt Torres fest. «Ich versuche die Beziehung zu Ducati in MotoGP aufrecht zu erhalten, falls dort ein Fahrer einen Unfall hat und ausfällt. Darüber reden wir, aber fix ist das nicht. Möglicherweise ist das meine letzte Option, um 2019 Rennen zu fahren. Ich würde gerne weiterhin Superbike-WM fahren, aber alle starken Teams sind voll. Viele Fahrer stehen ohne Job da: Fores, Laverty, Baz, Savadori. Die Superbike-WM ist eine gute Meisterschaft, ich liebe sie. Aber dort muss sich etwas ändern, damit sie in der Wahrnehmung wichtiger wird.»

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