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Melandri beweist Yamaha: Was er sagt, funktioniert

Von Ivo Schützbach
Marco Melandri fuhr in Jerez zweimal aufs Podest

Marco Melandri fuhr in Jerez zweimal aufs Podest

«Bei allen meinen Vorschlägen, die ich Yamaha machte, war ich mir sicher, dass sie auch den anderen Fahrern nützen würden», sagt Marco Melandri, der bei der Superbike-WM in Jerez wieder vorne mitfuhr.

Nach seinem starken dritten Platz beim Saisonstart auf Phillip Island, ist Marco Melandri (GRT) in ein tiefes Loch gefallen. Von Anfang an sagte er Yamaha sehr deutlich, woran es der R1 mangelt. Doch weil die Werksfahrer Michael van der Mark und Alex Lowes mit regelmäßigen Podestplätzen brillierten und in der Weltmeisterschaft hinter Alvaro Bautista (Ducati) und Jonathan Rea (Kawasaki) auf den Rängen 3 und 4 liegen, wurde Melandri nicht vollkommen ernst genommen.

«Nur er hat Probleme, Yamaha soll sich darauf konzentrieren, das Werksteam nach vorne zu bringen», hielt Lowes nach dem Thailand-Event zu Saisonbeginn fest.

Außer Acht lassend, dass Yamaha in vier Jahren mit der aktuellen R1 bis vor Jerez am vergangenen Sonntag erst drei Rennen gewann. Wäre Alvaro Bautista im zweiten Hauptrennen nicht in Führung liegend gestürzt, hätte der Sieger kaum Michael van der Mark geheißen.

Der finale Schritt an die Spitze ist Yamaha bis heute nicht gelungen, für gewöhnlich spielt der Hersteller mit den drei Stimmgabeln im Logo die dritte Geige hinter Ducati und Kawasaki. Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass Yamaha im Misano-Test ein großer Schritt nach vorne gelang.

Die freien Trainings in Jerez beendeten Lowes, van der Mark, Melandri und Cortese auf den Rängen 3, 5, 7 und 10.

Im Qualifying preschte das Quartett in der Reihenfolge Melandri, Lowes, van der Mark und Cortese auf die Startplätze 3, 4, 7 und 9.

Im ersten Superbike-Rennen am Samstag wurden es die Ränge 2, 3 und 8 für van der Mark, Melandri und Cortese, Lowes wurde auf Platz 3 liegend von Weltmeister Rea abgeschossen.

Im Sprintrennen am Sonntagmorgen stürzte Lowes erneut, dieses Mal ohne Fremdeinwirkung; van der Mark, Melandri und Cortese belegten die Plätze 2, 3 und 9.

Das zweite Hauptrennen am Sonntag bescherte uns den dritten Sturz von Lowes im dritten Rennen, Melandri fiel beim Versuch Chaz Davies zu überholen von seiner R1. Dafür glänzte Michael van der Mark mit dem ersten Yamaha-Sieg seit einem Jahr, Sandro Cortese eroberte als Sechster sein bestes Ergebnis in der Superbike-WM.

Die Gegner haben zur Kenntnis genommen, wie agil die R1 ist. «Deren Lenkverhalten in den Kurven ist unglaublich», fiel BMW-Pilot Markus Reiterberger auf.

Seit Imola sind alle vier genannten Yamaha-Fahrer mit dem gleichen, steiferen Chassis unterwegs, seit Jerez außerdem mit dem neuen, kleineren Tank. Während der zwei Testtage in Misano wurde an der Feinabstimmung getüftelt.

«Mit der anderen Sitzposition auf dem Motorrad fühle ich mich deutlich besser», erzählte Melandri SPEEDWEEK.com. «Mit dem kleineren Tank kann ich mich besser auf dem Motorrad bewegen, in alle Richtungen. Deshalb spüre ich die Reifen besser. Wir starten jetzt wieder bei Null, weil wir eine andere Abstimmung als zuvor verwenden müssen. Gegenüber den Wintertests verhielt sich das Motorrad dieses Mal in Jerez ganz anders. Meine größte Schwäche ist momentan auf der Bremse, dafür müssen wir ein andere Set-up finden. Jetzt ist es aber so, dass ich jede kleine Veränderung an der Abstimmung merke und wir in die richtige Richtung arbeiten können.»

Zum ersten Mal seit Australien Ende Februar schaffte es Melandri in Südspanien aufs Podest, als Dritter im ersten Hauptrennen sowie im Sprintrace. In der Gesamtwertung liegt der Italiener mit 102 Punkten auf Platz 6.


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