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Offiziell: Alvaro Bautista 2020 im Honda-Werksteam

Von Ivo Schützbach
Alvaro Bautista verlässt Ducati für Honda

Alvaro Bautista verlässt Ducati für Honda

Es war das schlechtgehütete Geheimnis im Fahrerlager der Superbike-WM: Ducati-Star Alvaro Bautista seilt sich für 2020 zu Honda ab. Der größte Hersteller will mit dem Spanier an die Spitze zurückkehren.

Bereits Anfang August ist im Rahmen des Spielberg-GP durchgesickert, dass sich die Honda Racing Corporation für 2020 die Dienste des ehemaligen 125er-Weltmeisters, langjährigen MotoGP-Piloten und derzeitigen Zweiten der Superbike-WM, Alvaro Bautista, gesichert hat.

Soeben hat Honda das miserabel gehütete Geheimnis offiziell verkündet. «Seine Verpflichtung unterstreicht unser starkes Bekenntnis, in jeder Motorsport-Kategorie mit ganzer Kraft teilzunehmen», teilte HRC-Präsident Yoshishige Nomura mit. «Wir wollen die bestmöglichen Ergebnisse und technischen Innovationen erzielen, um unseren Fans und Kunden Spaß, Freude und hervorragende Produkte bieten zu können. Alvaro ist ein sehr schneller und erfahrener Pilot, der seine Attitüde und Konkurrenzfähigkeit in seiner GP-Zeit sowie seiner ersten Saison in der Superbike-WM gezeigt hat. Wir sind zuversichtlich, dass er einen markanten Beitrag zu unserem Wachstum und unserer Entwicklung in dieser aufregenden und herausfordernden Meisterschaft beitragen wird.»

Der Spanier wird von Ducati seinen Crew-Chief Giulio Nava mitbringen, sein zukünftiger Teamkollege Takumi Takahashi bekommt einen japanischen Ingenieur an die Seite gestellt.

Bautista fuhr bereits von 2012 bis 2014 für Gresini Honda MotoGP und kennt einige der HRC-Manager und -Techniker von damals. In seiner ersten Superbike-WM-Saison 2019 eroberte er bereits 15 Siege und ist hinter Jonathan Rea (Kawasaki) WM-Zweiter.

Bei Ducati ist zu hören, dass Honda Bautista ein doppelt so hohes Grundgehalt zahlen wird, als der Hersteller aus Bologna anbot: 800.000 statt 400.000 Euro. Der 34-Jährige hätte bei Ducati trotz Gehaltserhöhung auch 2020 deutlich weniger verdient als Teamkollege Chaz Davies – für Bautista angesichts seiner viel besseren Leistungen eine unerträgliche Situation.

Nach 17 Jahren Abwesenheit kehrte die Honda Racing Corporation, zuständig für alle Werksauftritte, 2019 in die Superbike-WM zurück. Weil ein solches Team von Japan aus kaum zu betreiben ist, verbündete sich HRC mit den Teams Moriwaki und Althea, welche sich um die Logistik, Hospitality, Wartung der Motorräder und große Teile des Personals kümmern.

Die Motorräder kommen direkt von HRC und sind bis auf reglementsbedingte Kleinigkeiten identisch mit den Maschinen, die im Acht-Stunden-Rennen in Suzuka zum Einsatz kommen. Honda schickt zu jedem Superbike-WM-Event japanische Ingenieure, trotzdem ist 2019 eine einzige Blamage und eine der schlechtesten Saisons in der Firmengeschichte: Platz 8 von Ersatzfahrer Yuki Takahashi im Regenrennen von Misano ist das beste Resultat.

Die Honda-Verantwortlichen betonten von Anfang an, dass 2019 ein Übergangsjahr sei, in welchem Daten für die Zukunft gesammelt werden. Seit 2007 mit James Toseland, wurde kein Titel mehr gewonnen.

Als Ursache für die nicht vorhandene Konkurrenzfähigkeit der Ende 2016 eingeführten, aktuellen Fireblade wurde die damals eingeschlagene Richtung der Chassis-Entwicklung ausgemacht. Das Suzuka-Bike wurde mit Bridgestones entwickelt, mit den in der Superbike-WM vorgeschriebenen Pirelli-Reifen funktioniert das Motorrad deutlich schlechter.

2020 soll alles anders werden

Honda bringt eine neue Fireblade, welche voraussichtlich Ende Oktober bei der Tokyo Motor Show vorgestellt wird. HRC-Manager ließen verlauten, dass das neue Motorrad den «stärksten Reihenvierzylinder-Motor» der aktuellen Superbikes haben werde. Seit Monaten wird in Japan mit Pirelli-Reifen getestet, um die in der Vergangenheit gemachten Fehler nicht zu wiederholen.

Während des SBK-Events in Portugal sickerte durch, dass einige Arbeitsverträge der jetzigen freien Mitarbeiter des Honda-Teams für 2020 verlängert werden, andere erfuhren, dass sie sich neue Job suchen müssen.

Die jetzige Teamstruktur wird komplett umgekrempelt. Zukünftig wird das Honda-Werksteam von Barcelona aus operieren und an die Repsol-MotoGP-Mannschaft angegliedert, deren Teammanager Alberto Puig ist. Puigs Firma, die auch für den Honda Asia Talent Cup verantwortlich ist, wird sich um die Logistik und Werkstatt des Superbike-WM-Teams kümmern.

Bislang steht nicht fest, ob Midori Moriwaki mit ihrem Team in der Superbike-WM bleiben wird, nachdem sich HRC umorientiert. Und falls sie bleibt ist fraglich, ob die Kooperation mit Althea fortgesetzt wird.

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