Paukenschlag: GRT Yamaha 2020 ohne Sandro Cortese

Von Ivo Schützbach
Garrett Gerloff, Dritter der US-Meisterschaft in diesem Jahr, war zu Besuch bei der Superbike-WM in Magny-Cours und schaute sich nach einem Job um. Der Texaner setzte damit eine Lawine in Bewegung.

Der 24-jährige Garrett Gerloff beendete die US-Meisterschaft 2019 als Dritter hinter Yamaha-Teamkollege Cameron Beaubier und Toni Elias (Yoshimura Suzuki). Er gewann vier Rennen und stand in 20 Läufen 15 Mal auf dem Podium. Vergangenes Wochenende war er in Magny-Cours und sprach mit Yamaha über seinen Wechsel in die Superbike-WM.

Bis Samstagabend hatte es den Anschein, als würde sich Gerloff mit dem Yamaha-Kundenteam Ten Kate Racing einigen.

Dann spielten sich kabarettistische Szenen ab. Gerloffs neuer Manager teilte dem niederländischen Team mit, dass sie sich sofort entscheiden müssten, weil sein Schützling ein Angebot von Attack Estenson Yamaha für die US-Meisterschaft 2020 auf dem Tisch hätte und bereits am Sonntag Deadline wäre. Team-Prinzipal Ronald ten Kate und Teammanager Kervin Bos bedankten sich für das Gespräch – und beendeten es.

Daraufhin schaltete sich Yamaha ein, weil sie Gerloff unbedingt in der Superbike-WM haben möchten. Seit dem tragischen Tod von Nicky Hayden am 22. Mai 2017 sahen wir keinen US-Amerikaner in SBK, den letzten WM-Titel eroberte Gerloffs Unterstützer Ben Spies 2009. Der Texaner wurde erster und einziger Weltmeister auf Yamaha in der seriennahen Meisterschaft.

Heute sickerte aus den USA durch, dass sich Yamaha und GRT auf Gerloff (24) verständigt haben. Teamkollege wird der 23-jährige Federico Caricasulo, derzeit Zweiter der Supersport-WM.

Damit ist kein Platz mehr für Sandro Cortese, Teamkollege Marco Melandri tritt zum Ende der Saison zurück.

Jetzt wird von Yamaha alles unternommen, um Cortese ins Kundenteam von Ten Kate zu transferieren. So könnte das japanische Werk zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: GRT könnte seinem Auftrag als Talentschmiede nachkommen und der Supersport-Weltmeister von 2018 könnte in der Yamaha-Familie bleiben.

Für Ten Kate ist es ebenfalls eine lohnende Situation: Wenn Yamaha einen Fahrer im Team aus Nieuwleusen platziert und unterstützt, kommt das günstiger, als einen Xavi Fores oder Leon Camier selber bezahlen zu müssen.

Sollte es überraschend zu keiner Einigung zwischen Ten Kate und Cortese kommen, bietet sich dem Schwaben noch eine Möglichkeit bei Barni Ducati.

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