So erlebte Marco Melandri sein finales SBK-Meeting

Von Kay Hettich
Mit Marco Melandri verliert die Superbike-WM eine seiner bekanntesten Persönlichkeiten. Wie der charismatische Italiener das letzte Rennwochenende seiner Karriere in Katar erlebte – sportlich war es ein Fiasko.

Als Marco Melandri im Juli seinen Rücktritt nach Saisonende erklärte, verlief seine Saison schon nicht gerade fantastisch. In seinen letzten Meetings in der Superbike-WM 2019 wollte der Italiener aber noch bestmögliche Leistung zeigen und Spaß haben – beides gelang dem 37-Jährigen nicht.

Melandri brauste in Jerez im ersten Rennen und im Superpole-Race als Dritter über die Ziellinie, anschließend schaffte er es nie wieder in die Top-5 – immer häufiger reichte es sogar nicht einmal mehr in die Top-10. Das Saisonfinale in Katar markierte den Tiefpunkt: Startplatz 17 in der Superpole, in den Rennen die Plätze 12, 10 und 17 – in seinem letzten Rennen war ihm kein WM-Punkt vergönnt.

«Ich hatte gehofft, mich mit einem anderen Ergebnis verabschieden zu können», gab Melandri zu. «Das Superpole-Race war gar nicht schlecht, aus der sechsten Startreihe war es aber nicht einfach. Definitiv war es aber das für mich schönste Rennen in Katar. Im zweiten Rennen wurde ich von einem anderen Fahrer neben die Strecke geschickt, der einen Fehler gemacht hatte. Als ich zurück auf die Strecke kam, kam ich nicht mehr klar. Dann wurde ich von Rinaldi überholt und wurde wieder neben die Piste geschubst. Damit war mein Rennen endgültig gelaufen.»

«Ab diesem Moment war es für mich wie die letzte Etappe einer Tour de France – einfach nur das Bike ins Ziel bringen und Spaß haben», grinste Melandri sitzbübisch. «Das Wochenende in Katar war dennoch schön, weil viele Leute gekommen waren, um mich zu treffen und mich zu verabschieden. Das erfüllt mich mehr mit stolz, also viele meiner Rennen.»

Was von Melandri bleibt sind die Erinnerungen an bessere Tage. Mit 22 Laufsiegen hat er einen mehr als der große Max Biaggi, der 2010 und 2012 die Superbike-WM gewann. Melandri wurde 2011 Vizeweltmeister mit Yamaha, mit Aprilia, BMW, und Ducati beendete er die Superbike-WM fünf Mal in den Top-5.

Die Superbike-WM verliert einen seinen charismatischsten Charaktere. Melandri nahm nie ein Blatt vor den Mund und wollte es auch nicht immer jedem rechtmachen. Mit ihm wurde es nie langweilig, er sorgte immer für Schlagzeilen. Wir verneigen uns vor einem großen Rennfahrer.


Ergebnis Katar, Lauf 2
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Rea Kawasaki 33:34,809 min
2. Davies Ducati + 2,978 sec
3. Bautista Ducati + 3,100
4. Lowes Yamaha + 12,473
5. Razgatlioglu Kawasaki + 14,346
6. Laverty Ducati + 15,109
7. Van der Mark Yamaha + 15,625
8. Baz Yamaha + 16,020
9. Haslam Kawasaki + 17,854
10. Cortese Yamaha + 18,332
11. Mercado Kawasaki + 22,254
12. Sykes BMW + 22,387
13. Torres Kawasaki + 28,179
14. Reiterberger BMW + 29,487
15. Rinaldi Ducati + 32,586
16. Camier Honda + 35,726
17. Melandri Yamaha + 40,549
18. Kiyonari Honda + 44,844
RT Schmitter Yamaha
RT Delbianco Honda

 

Endstand Superbike-WM 2019
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Rea Kawasaki 663
2. Bautista Ducati 498
3. Lowes Yamaha 341
4. Van der Mark Yamaha 327
5. Razgatlioglu Kawasaki 315
6. Davies Ducati 294
7. Haslam Kawasaki 281
8. Sykes BMW 223
9. Melandri Yamaha 177
10. Baz Yamaha 138
11. Torres Kawasaki 135
12. Cortese Yamaha 134
13. Rinaldi Ducati 122
14. Reiterberger BMW 83

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