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Colin Edwards: «Das war damals völlig anders»

Von Kay Hettich
Colin Edwards und Troy Bayliss fuhren Michelin

Colin Edwards und Troy Bayliss fuhren Michelin

Seit 2004 ist Pirelli alleiniger Ausrüster der Superbike-WM mit Reifenmaterial. Von den aktuellen Piloten hat die Zeit davor niemand erlebt. Colin Edwards, einer der letzten Weltmeister mit Michelin, erinnert sich.

Über Pirelli gibt es im Paddock der Superbike-WM keine Klagen. Der italienische Reifenhersteller hat seit 2004 das Monopol in der seriennahen Weltmeisterschaft, investiert aber dennoch fortwährend in die Entwicklung des Materials. Neue Rundenrekorde und schnellere Rennzeiten sind auch den Fähigkeiten von Pirelli zu verdanken.

Dennoch trug das Reifenmonopol einiges zur Kostenreduzierung bei, außerdem verfügen die Piloten aller Teams und Werke über identisches Material. Bis 2003, als neben Pirelli auch Michelin und Dunlop in der Superbike-WM engagiert waren, war das anders.

Vor Pirelli hatte Michelin in der seriennahen Meisterschaft die Oberhand: Colin Edwards (auf Honda) gewann die Superbike-WM 2000 und 2002. Dazwischen triumphierte Troy Bayliss (Ducati) und 2003 holte Neil Hodgson (mit Ducati) ebenfalls auf den französischen Reifen den Titel.

«Michelin betrieb zu dieser Zeit enormen Aufwand. Praktisch jeder war auf einer anderen Karkasse und einer anderen Gummimischung unterwegs», erinnert sich Edwards. «Sie sagten einfach 'probiere diesen Reifen aus und wenn er dir nicht gefällt, nimm den anderen'. Man kam auch auf mich zu und meinte das wäre der Lieblingsreifen von Fogarty und ob ich nicht ausprobieren wollte. Damals hatten wir nicht wie heute 2-3 Typen zur Auswahl – das war damals völlig anders!»

Nur Vorteile hatte die enorme Vielfalt aber nicht, zumal für Superbike-Pisten ein Testverbot galt.

«Es war Stress», gibt der Texaner heute zu. «Das mit den Reifen lief immer so weiter und dann kam man nach Sugo, Donington oder irgendeine andere Rennstrecke, wo plötzlich Dunlop nicht zu schlagen war und man rein gar nichts tun konnte. Wir hatten solche schlechten Wochenenden und man musste zusehen, dass man es irgendwie bestmöglich über die Bühne bringt. Damals wurden einem zwei Teststrecke zugewiesen. In Clermont-Ferrand haben wir mehr mit Michelin getestet als auf jeder anderen Strecke. Aber ohne diese Tests hätten wir nichts erreicht.»

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