Frankie Chili: «Ich gab immer alles!»
Frankie Chili holte 61 Podestplätze
Mittlerweile ist Chili zwar 47 Jahre alt, doch das merkt man ihm kaum an, er sass bis 2006 auf der Rennmaschine. 1998 und 2000 klassierte er sich in den Top-4, zuerst mit der Ducati und dann mit der 750er von Suzuki.
Insgesamt holte er 17 Siege, fuhr 29 Mal die schnellste Runde und eroberte zehn Pole-Positions. Von 1995 bis zu seinem letzten Rennen in Magny-Cours stand er 276 Mal am Start. Chilli sicherte sich 61 Podestplätze und ist damit Siebter in der ewigen Bestenliste. Nur wenige Fahrer können zudem von sich behaupten, eine so internationale Fangemeinde zu haben wie er. Für «Frankie» hiess es immer: Alles oder nichts.
Gefragt, warum er weltweit so beliebt ist, sagt Chili: «Ich glaube, es liegt daran, dass ich ein ziemlich normaler Typ bin. Wenn ich gewonnen habe, dann war das für alle, nicht nur für mich oder für mein Team. Ich denke, die Leute mögen mich, weil ich ihnen etwas zurückgegeben habe. Manchmal hab ich es im Rennen übertrieben und stürzte, aber so war ich nun einmal. Ich bin Rennen nie berechnend gefahren, ich wollte nur gewinnen.»
Chili gehörte zu den Fahrern, die in der Superbike-WM Chancen sahen, weil man alleine mit seinem Talent eine Chance erhielt und einfacher an eine gute Maschine kam. Er glaubt, dies war von Anfang an der Schlüssel zum Erfolg für die Serie. «Es gab Jahre, da war SBK besser als MotoGP. Zudem konnte ich viele Rennen mit einer Privatmaschine gewinnen. Das war klasse für meine Teams und natürlich auch für die anderen. Alles, was du brauchtest, war ein guter Fahrer und ein gut aufgestelltes Team. Ich konnte 61 Mal auf das Podium fahren, aber ich bin nur ein Jahr auf einer Werksmaschine gesessen. Das ist das Tolle an der Superbike-Weltmeisterschaft.»
Mit einer Karriere, die von so vielen Erfolgen gekennzeichnet ist, fällt es Chili schwer, ein Highlight herauszupicken: «Ich kann mich nicht an alles erinnern, aber ich war insgesamt immer sehr zufrieden. Vielleicht kann man 2001 nennen, als ich mit Suzuki in Donington gewann, obwohl es ein schweres Jahr für mich war. Einige Rennen, als ich als Ducati-Privatfahrer unterwegs war, waren auch sehr schön. Oder auch 2004, als ich im Regenrennen von Misano in der letzten Runde noch den Sieg holen konnte, oder Monza. Ein Rennen vor Slight und Fogarty zu gewinnen, war etwas Besonderes, das war 1996. Ich hatte wirklich gute Teams. Francis Batta hat mir einiges Gutes beschert, PSG-1 und auch das Gattolone-Team, mit dem ich begonnen habe. Ich habe viele schöne Erinnerungen. Ich denke, der Tiefpunkt war 2002, als ich keine guten Resultate holen konnte, auf der anderen Seite konnte ich 2003 mit einer gleichen Maschine sieben Mal auf das Podium fahren.»