Reglement 2014: Ducati steht alleine da

Von Ivo Schützbach
Aktuell verlangt Aprilia 400.000 Euro pro Bike

Aktuell verlangt Aprilia 400.000 Euro pro Bike

Ausser Ducati sind alle Hersteller gegen mehr Seriennähe. Kommenden Samstag diskutieren Vertreter der Hersteller und Vermarkter Dorna, wie die technische Zukunft der Superbike-WM aussehen soll.

«Mein Ziel ist, dass alle Hersteller ein Paket mit zwei Motorrädern anbieten, das pro Fahrer und Saison 2014 maximal 250.000 Euro kosten darf. In diesem Betrag muss alles eingeschlossen sein, was ein Team an Material für eine Saison benötigt. Nur die Sturzteile sollen extra verrechnet werden», erklärte Carmelo Ezpeleta Mitte Januar exklusiv gegenüber SPEEDWEEK.de.

Aprilia verlangt von Kunden wie Althea oder Red Devils Roma dieses Jahr 400.000 Euro pro Fahrer. Im Paket enthalten sind die Leasinggebühr für ein Motorrad, alle Motorrevisionen sowie zwei Techniker. Ersatzteile werden extra berechnet. Aprilias Technischer Direktor Gigi Dall’Igna lässt sich durch die Forderungen der Dorna nicht aus der Ruhe bringen: «Die 250.000 Euro sind nur eine Nummer, ein Vorschlag. Dorna fragt zurecht, wie viele Teams finanziell leiden. Für 2014 ist es unmöglich, dass wir das jetzige Paket um 250.000 Euro anbieten. Wenn wir aber dieses Ziel für 2015 im Kopf haben, ist es sicher machbar, ein günstigeres Paket als jetzt anzubieten.»

Ducati will Superstock-Reglement

Schon vor dem Treffen am Samstag ist klar: Bis auf Ducati sind alle in der Superbike-WM vertretenen Hersteller mit dem jetzigen Reglement zufrieden. Nur das Werk aus Borgo Panigale wünscht sich mehr Seriennähe, am besten ein Reglement wie in der Superstock-Klasse, in der fast nichts am Serienmotorrad geändert werden darf.

Das wäre ganz im Sinne der Dorna. Anfang Dezember wurden alle Hersteller und Teams aufgefordert, Vorschläge für das baldige Meeting einzubringen. Ein Teamchef stänkert: «Wir mussten in Genf antanzen und alles selber bezahlen. Bis jetzt hat es die Dorna aber nicht geschafft, eine Agenda für das kommende Meeting vorzulegen. Ich wüsste gerne vorher, über was wir reden.»

Althea-Boss Bevilacqua: «Motorenlimit wäre sinnvoll»

Worin sich alle einig sind: Die Kosten müssen sinken. Jedoch nicht auf Kosten der technischen Freiheit. Dafür gibt es verschiedene Ideen. Genesio Bevilacqua, Chef der ehemaligen Weltmeistertruppe Althea, meint: «Die Anzahl von Motoren sollte limitiert werden. Das geht am besten über ein Drehzahllimit. Acht Motoren pro Saison halte ich für eine gute Zahl. Jetzt brauchen wir bei Aprilia elf bis zwölf Motoren pro Fahrer. Bei Ducati waren es über 20!»

Ein weiterer Vorschlag von Bevilacqua: Die Anzahl Mechaniker limitieren. «Ein Mechaniker kostet mich um die 60.000 Euro Gehalt, hinzu kommen Kosten für Flüge, Unterbringung, Mietwagen und Verpflegung. Das sind schnell 100.000 Euro pro Jahr. Zwei Mechaniker pro Fahrer reichen vollkommen – und keine drei oder vier.»

Schon 2014 mit 36 Fahrern?

Pieter Breddels, Technischer Koordinator von Pata Honda, ergänzt: «Die Kosten für Federelemente könnten beschränkt werden, gleiche Spezifikationen für alle. Allerdings: Federelemente wie in der Superstock-Klasse funktionieren bei unseren Superbikes nicht, weil die Gabel in der Serien-Honda viel schlechter ist als jene der Special-Editions von Aprilia oder Ducati.»

Ebenfalls denkbar: Vorgeschriebene Verwendung von Serienschwinge, Serienbremsen, Serienfelgen.

Erfolgt die Einigung auf eine technische Kostenobergrenze pro Fahrer, schwebt der Dorna außerdem vor, dass jeder in der Superbike-WM vertretene Hersteller (Honda, Suzuki, Kawasaki, Ducati, BMW und Aprilia) bis zu sechs Fahrer ausstatten muss, wenn die Nachfrage der Teams entsprechend groß ist. Dann ist die angepeilte Kleinserie gewahrt, die Superbikes können in ähnlichem Zustand für nationale Meisterschaften eingesetzt werden. Sechs Hersteller mit maximal je sechs Bikes, das würde für 2014 die stattliche Anzahl von 36 Fahrern ergeben! Ezpeleta: «Wir rechnen damit, dass alle Werke zustimmen.»

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