KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Jonathan Rea (2./1.): Was ihn den Doppelsieg kostete

Von Ivo Schützbach
WM-Leader Jonathan Rea konnte seinen Vorsprung bei den Superbike-WM-Rennen in Misano von 124 auf 133 Punkte ausbauen. Im ersten Rennen setzte er alles auf eine Karte – und wurde «nur» Zweiter.

Wenn man mit 124 Punkten Vorsprung zu einem Rennen kommt, das sind beinahe fünf Siege, dann kann man auch mal etwas riskieren, dachte sich Kawasaki-Werksfahrer Jonathan Rea, als er sich im ersten Rennen am Sonntagmorgen als einziger Fahrer für den harten Hinterreifen entschied.

«Ich hatte mir viel mehr Konstanz gegen Rennende erwartet», erklärte Rea SPEEDWEEK.com seine Reifenwahl. «Die Reifen der anderen waren nach dem Rennen völlig hinüber, meiner sah etwas besser aus. Auf der Strecke machte das aber keinen großen Unterschied. Meine Reifenwahl war kein Poker, das war kalkuliertes Risiko.»

Rea unterlag seinem Teamkollegen Tom Sykes um 3,613 sec, Ducati-Ass Chaz Davies konnte er sich in der letzten Runde trotz heftiger Attacken vom Leib halten. «Es gab keine Stelle, an der Chaz viel schneller war und mich sauber hätte überholen können», meinte der Nordire. «Der Kampf mit Chaz war nicht sehr spaßig. Er überholte mich im Scheitelpunkt der schnellen Kurve, ich musste aufmachen und kam von der Strecke ab, das war gruselig. Genossen habe ich, wie er viel zu schnell in die letzte Kurve einbog. Als er an mir vorbeischoss dachte ich mir ‹gut gemacht, Kumpel›! Ich habe gebremst wie immer, er viel später. Das konnte nicht klappen, danke für die 20 Punkte.»

Sykes viel stärker eingeschätzt

Im zweiten Rennen schrieb der angehende Champion das Drehbuch. In Runde 16 übernahm Rea vom führenden Davide Giugliano (Aruba.it Ducati) die Spitze, bis ins Ziel hatte er 1,290 sec Vorsprung.

«Zu Rennbeginn leistete ich mir in Kurve 1 einen Fehler», erzählte Rea. «Ich hatte mich daran gewöhnt hinter Sykes zu bremsen, Davide bremste aber etwas später. Das trieb mich in den Fehler, Sykes konnte mich überholen. Als Davide führte blieb ich ganz ruhig, mir war klar, dass Sykes der Stärkste war. Doch dann geriet er in Schwierigkeiten, keine Ahnung, was bei ihm los war. Ich guckte, dass ich an Davide dran bleibe, fünf Runden vor Ende ließ ich den Hammer fallen.»

Rea siegte vor Giugliano und Leon Haslam (Aprilia), Sykes strandete auf Platz 5.

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