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Oh weh! Superbike-WM bald nur noch im Pay-TV?

Kolumne von Ivo Schützbach
2015 wurden zirka die Hälfte aller Superbike-Rennen vom kostenpflichtigen TV-Sender Eurosport 2 übertragen. Dorna-Manager Javier Alonso skizziert, wie die Fernsehwelt der Zukunft aussieht.

Jeden Tag werden neue Fernsehsender kreiert, es wird immer mehr auf Special-Interrest-Gruppen eingegangen. Pay-TV und Video-on-Demand gehören für viele Menschen zum Alltag, das herkömmliche Free-TV rückt immer mehr in den Hintergrund.

Zwar wird nach wie vor darauf geachtet, dass sportliche Großereignisse wie die Fußball-WM oder Olympia für jeden frei empfänglich zu sehen sind, doch in vielen Sportarten ist es längst normal, dass deren Fans sie nur gegen Bezahlung bewundern können.

Eurosport übertrug 2015 zirka die Hälfte aller Rennen im Free-TV – für die andere Hälfte auf Eurosport 2 mussten die Fans bezahlen. Besonders ärgerlich: Programmänderungen waren öfters kurzfristig.

«Die Fernsehwelt hat sich in den letzten fünf Jahren grundlegend verändert», hielt Javier Alonso im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. Der Spanier ist als Managing Director für die Superbike-WM verantwortlich. «Vor fünf Jahren hatten wir zehn Kanäle, heute schaut mein 16-jähriger Sohn gar kein normales Fernsehen, er entscheidet am Computer, was er sich ansehen möchte. In diese Richtung müssen wir gehen, um den Beachtungsgrad für die Superbike-WM zu steigern. Wir brauchen auch neue Charaktere. Wir hatten Biaggi und Checa – Namen, die uns bei der Entwicklung wirklich geholfen haben.»

Sieht die Zukunft so aus, dass auch die Superbike-WM nur noch im Pay-TV kommt?

Alonso: «Das ist möglich, die Medienwelt hat sich verändert. Wir müssen schauen, dass wir den besten Platz für die Meisterschaft finden, alle Aspekte bedenkend. Um beispielsweise die Teams finanziell besser unterstützen zu können, brauchen wir mehr Einkommen. Um mehr Einkommen zu haben, brauchst du gute TV-Verträge. In Italien sind wir mit Mediaset im Free-TV und sehr glücklich damit. Dort machen wir gerne so weiter. Es gibt aber andere Märkte, wo sich keine solchen Möglichkeiten bieten. Wir müssen das von Land zu Land entscheiden.»

«Zum Beispiel in Spanien bringt MotoGP Abonnenten zu Movistar. Wenn du eine gute Meisterschaft hast, kannst du den Beachtungsgrad steigern. Superbike nimmt heute in Spanien kaum jemand wahr – und wir sind im Free-TV. Deshalb müssen wir daran arbeiten, die Meisterschaft anderweitig voranzubringen. Wir wollen maximale Aufmerksamkeit erreichen. Das dauert, wir haben einen Fünf-Jahres-Plan. Nach einem Jahr siehst du keine großen Ergebnisse.»

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